Category: Sci-Fi & Phantasie Geschichten

Akinas Abenteuer

by swriter©

Copyright by swriter Nov 2013

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Akina sah die Wolken am Himmel vorbeiziehen. Es sah aus wie im Zeitraffer. Durch das Glasdach ihres Raumgleiters sah sie den unendlich wirkenden Himmel. Sie sah die beiden Monde Rigon und Moritan. Sie teilten sich den Himmel mit der Sonne, die grell schien und Reflexionen im Glas bewirkten. Akina war einen Moment geblendet, dann konzentrierte sie sich wieder auf ihre Fahrt. Ihr Raumgleiter rauschte mit über 150 Meilen Geschwindigkeit über die Wüstenlandschaft. Von Vegetation war meilenweit nichts zu sehen. Geschweige denn von Zeichen einer Zivilisation. Unter ihr mochten kleine Wesen über den kargen Boden wandern. Auf der Suche nach Unterschlupf oder nach Essbarem. Wegen der hohen Geschwindigkeit ihres Raumgleiters konnte Akina derartige Details nicht wahrnehmen.

Sie überflog in diesem Moment das Outland. Niemand, den sie kannte, hatte jemals einen Fuß in diese Einöde gesetzt. Nur ganz mutige oder verrückte Zeitgenossen wagten ihren Fuß in das unbewohnte und trostlose Gebiet zu setzen. Es gab hier kaum Wasser, wenig Vegetation. Kein Grund sich niederzulassen. Akina hatte gehört, dass sich vereinzelt Menschen hier angesiedelt hatten. Ausgestoßene, Verbrecher und Abenteurer, die den Regeln ihrer Gemeinschaft nicht gefolgt waren. Sie kannte diese Menschen nicht. Ohnehin gehörte Akina einem Kreis elitärer Bewohner an. Ihr Vater war der Konsul von Egoria, einer der großen Städte, die sich quer über den Planeten verteilten. Die Städte waren autark. Nahrung, Energie, Unterhaltung ... was das Herz begehrte, fand man innerhalb der Stadtgrenzen. Es bestand kein Grund sich außerhalb aufzuhalten. Es sei denn, man war eine abenteuerlustige 20-jährige, die sich den Anweisungen ihres Vaters widersetzte und gelegentliche Ausflüge mit ihrem Raumgleiter riskierte.

Es war nicht das erste Mal, dass sie sich auf einer Spritztour befand. Akina war das geregelte Leben in der Stadt leid. Alles war fest geplant und vorbestimmt. Sie hatte sich lästigen Verpflichtungen zu stellen, hauptsächlich um ihrem Vater zu gefallen. Er rühmte sich gerne mit seiner jungen hübschen Tochter, mit der er bei gesellschaftlichen Anlässen glänzen konnte. Seit dem Tod ihrer Mutter vor fünf Jahren spannte er sie immer mehr ein und ließ ihr so gut wie keinen Freiraum. Wenn er wüsste, dass sie wieder in den Outlands unterwegs war würde er vor Wut toben. Sie liebte die Geschwindigkeit ihres Fahrzeugs. Hier in der öden Gegend konnte sie das Gefährt nach Herzenslust schweben lassen. Sie hielt sich in gut zehn Meter Höhe vom Boden entfernt auf und konnte den meisten Erhebungen ausweichen. Wenn größere Felsformationen oder Krater ihren Weg kreuzten, legte sie sich mit dem Gleiter in die Kurven und genoss den Nervenkitzel. Obwohl ihre Manöver nicht ungefährlich waren, fürchtete sie die Gefahr nicht. Akina hatte alles im Griff und beherrschte ihr Fahrzeug so gut wie erfahrene Piloten. Mit einem technischen Defekt hatte sie nicht gerechnet.

Das blinkende Licht oberhalb ihres Kopfes hatte sie zunächst nicht bemerkt. Erst langsam richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf das rote Warnsignal. Akina versuchte zu ergründen, was es mit dem Signal auf sich hatte. Sie war keine Technikerin, wusste aber so viel, dass sie ein Problem mit dem Antrieb hatte. Auch das noch. Das konnte sie hier in der kargen Gegend wirklich nicht gebrauchen. Sie prüfte, ob sich ihr Gleiter noch lenken ließ. Höhen- und Seitensteuerung waren kein Problem. Um einem größeren Problem auszuweichen, entschloss sie sich, ihren Ausflug vorzeitig zu beenden. Sie würde den Gleiter nach ihrer Rückkehr überprüfen lassen. Bis zum nächsten Abenteuer sollte der Defekt behoben sein. Plötzlich leuchtete ein zweites Signal auf. Das gelbe Blinklicht bohrte sich in ihre Netzhaut. Es verhieß nichts Gutes. Die Steuerung war betroffen. Akina überprüfte sie. Sie konnte nur noch nach oben und nach unten lenken. Seitlich tat sich nichts. Das war ein echtes Problem.

Sie versuchte es immer wieder. Je mehr sie an Knöpfen drückte und an Hebeln zog umso mehr Lichter leuchteten auf. Dann schaltete sich der Antrieb ab. Der Gleiter befand sich im freien Gleitflug. Akina bekam es mit der Angst zu tun. Sie setzte ein Notsignal ab, wusste aber nicht, ob es ankommen würde. Dann bereitete sie sich auf den unvermeidbaren Absturz vor. Sie krallte sich in ihren Sitz. Ein Gurt führte links und rechts über ihren Oberkörper. Ihr Raumgleiter würde Schutz bei einem Absturz bieten. Im Falle eines Aufpralls sollte sich der Innenraum des Gleiters mit einer Kunststoffmasse füllen, welche die Insassen einhüllte und vor Verletzungen schützten sollte. Ob das funktionierte, wusste Akina nicht. Sie hoffte es. Zu den Blinklichtern gesellten sich Summen und Dröhnen. Woher das Geräusch kam konnte sie nicht bestimmen. Der Antrieb konnte es nicht sein. Der hatte den Geist aufgegeben.

Ihr Raumgleiter hatte eine Weile seine Höhe beibehalten. Jetzt näherte er sich dem Erdboden. Sie hoffte auf freies Gelände. Würde sie an eine Felswand krachen, wäre es um sie geschehen. Vor ihr erblickte sie nichts außer unberührtes und karges Land. Nichts als Staub und Steine. Nur noch knapp ein Meter bis zum Aufprall. Dann berührte der Gleiter den sandigen Boden. Akina wurde durchgeschüttelt. Ihr Gefährt wurde vom Boden nach oben katapultiert und senkte sich wieder herab. Erneut krachte sie auf den Boden und schlitterte dank der enormen Geschwindigkeit etliche Meilen weiter. Sie versuchte sich festzuhalten und verfluchte ihren Leichtsinn. Die Geschwindigkeit nahm nur langsam ab. Mit jedem Aufprall minderte sie sich. Ein Ende war nicht in Sicht. Es kam ihr wie Minuten vor, die sie auf das Anhalten ihres Fahrzeugs wartete. Dann endlich ließen die Sprünge nach und der Gleiter rutschte über den sandigen Boden.

Akina war erleichtert. Allerdings nur für einen Augenblick. Vor sich sah sie eine Felsformation auf sich zukommen. Über mehrere Hundert Meter erstreckte sich das unüberwindlich erscheinende Massiv, das ihre Fahrt in jedem Fall unsanft bremsen würde. Sie bekam Panik. Würde sie an den Felsen zerschellen und sterben? Mit rasender Geschwindigkeit kamen sie auf sie zu. Das Fahrzeug wurde langsamer. Nicht langsam genug. Dann ging es schnell. Die Spitze des Gleiters krachte mit einem lauten Knall gegen die sich erhebenden Gesteinsformationen. Akina wurde gegen ihre Gurte gedrückt. Sie spürte einen Schmerz in ihrem Nacken. Ihre Beine stießen irgendwo an. Dann wurde es dunkel um sie. Bevor sie das Bewusstsein verlor, hoffte sie, dass sie gerade von der lebensrettenden Kunststoffschicht eingehüllt wurde.

„Du bist wach."

Akina wusste nicht, woher die Stimme kam. Geschweige denn zu wem diese gehörte. Sie öffnete die Augen. Ein stechender Schmerz machte sich in ihrem Kopf breit. Helles Licht blendete sie. Dann schob sich eine Gestalt zwischen die Lichtquelle und sie. Akina blinzelte und versuchte sich auf die Person zu konzentrieren, die sich über sie beugte.

„Wie geht es dir?"

Akina war noch nicht in der Lage die Frage zu beantworten. Sie bewegte ihren Arm. Dann ein Bein. Sie drehte den Kopf leicht hin und her und stellte zufrieden fest, dass sie keine gravierenden körperlichen Schäden davongetragen hatte. Dass ihr Kopf zu platzen schien, kam angesichts ihres Absturzes nicht unerwartet. „Es geht."

Die andere Frau wischte Akina mit einem feuchten Tuch über die Stirn. Akina konzentrierte sich auf sie und versuchte sich ein Bild von ihr zu machen.

Die Frau hatte lange blonde Haare, die ihr über die Schultern fielen. Sie sahen ungepflegt aus. Das Gesicht wirkte verlebt. Akina schätzte das Alter der Frau auf um die vierzig, war sich aber nicht sicher. Die Frau war hübsch, auch wenn sie die besten Jahre hinter sich zu haben schien. Sie lächelte freundlich.

„Wie heißt du?"

„Ich bin Akina. Hast du mich aus meinem Raumgleiter befreit?"

„Das war Awen. Mein Mann."

Akina sah sich im Raum um.

„Er ist nicht hier. Er ist noch einmal zu der Absturzstelle gegangen."

„Was ist passiert?"

„Soweit ich weiß bist du abgestürzt. Dein Gleiter ist gegen einen Felsen gekracht ... Awen hat dich neben dem Raumgleiter auf dem Boden gefunden. Du hast den Absturz zum Glück einigermaßen unbeschadet überstanden."

„Wer seid ihr?"

„Ich bin Zira. Awen und ich leben seit vielen Jahren in der Gegend."

„Ich hatte angenommen, dass man hier draußen nicht überleben kann", meinte Akina.

Zira lächelte. „Es ist nicht einfach, aber möglich."

„Warum lebt ihr hier?"

„Man kann sich nicht immer aussuchen wie und wo man leben will. Du kommst aus Egoria?"

Akina nickte.

„Deine Kleidung verrät mir, dass du aus wohlhabendem Hause kommst. Dein Raumgleiter muss viele Pesal gekostet haben."

Akina überlegte, ob sie ihre Herkunft preisgeben sollte. Sie beschloss, die Stellung ihres Vaters nicht zu erwähnen. „Was ist der Grund, warum ihr hier in der Einöde lebt."

Zira hatte die Frage bereits ignoriert. Jetzt schien sie über eine Antwort nachzudenken. „Es ist viele Jahre her ... Awen und ich haben in Egoria gelebt. Awen hatte Arbeit in einer Fabrik. Eines Tages hat man ihn beschuldigt etwas gestohlen zu haben."

„Stimmt das?"

Zira erwiderte ihren Blick. „Man hat ihn zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Wir sind geflohen und haben uns bei Freunden versteckt. Man hat uns aufgespürt und uns blieb nur noch die Flucht zu ergreifen."

Akina fragte sich, warum sie das Leben in der Einöde vorgezogen hatten. Wenn es nur um ein Jahr Gefängnis ging, hätten sie danach wieder in Egoria zusammenleben können. Sie wusste zu wenig von dem Leben der unteren Bevölkerungsschichten. Wie lebte man, wenn man kein Geld im Überfluss hatte wie ihre Familie? Wenn man für sein Essen und seine Unterkunft arbeiten musste? Was würde aus Zira werden, wenn ihr Mann nicht mehr da war und kein Geld nach Hause brachte? Akina hatte Gerüchte gehört, dass viele Frauen ihren Körper verkaufen mussten, um zu überleben. Drohte Zira dasselbe Schicksal und war die gemeinsame Flucht aus der Stadt das geringere Übel? Sie stellte fest, dass Zira ihr nicht alles erzählen wollte. Sie entschied sich ein anderes Thema anzusprechen.

„Wie weit ist es von hier bis Egoria?"

„Es sind etliche Tagesmärsche. Wir haben kein Fahrzeug, das wir dir anbieten könnten."

„Warum lebt ihr ausgerechnet hier?"

„Die Berge bieten Schutz. Du befindest dich in einer Höhle, die wir zu unserem Zuhause gemacht haben", erklärte Zira. „Wir haben Trinkwasservorräte in der Gegend."

„Was esst ihr?"

„Du bist sicherlich bessere Sachen gewöhnt, als wir dir hier bieten können", blieb Zira vage.

Im nächsten Moment wurde ein Vorhang zur Seite geschoben und ein großer Hüne betrat den Raum. Akina schätzte ihn auf knapp unter zwei Metern. Er war muskulös und wirkte stark. Er trug die Kleidung, wie sie einfache Arbeiter besaßen. An mehreren Stellen war sie verschlissen. Seine Arme sahen aus als hätten sie jahrelang harte Arbeit verrichtet. Sein dunkles Haar hing ihm über die Schultern. Seine Gesichtszüge waren hart aber attraktiv. Ein Bartwuchs von mehreren Tagen zierte sein Gesicht. Seine dunklen Augen richteten sich auf Akina, die eingeschüchtert war.

„Wie geht es ihr?"

Er hatte eine tiefe, angenehme Stimme. Er hatte etwas in einem Sack mitgebracht und legte es auf einem Tisch ab. Dann begab er sich zum Bett, auf dem Akina ausgestreckt lag.

„Es geht ihr den Umständen entsprechend gut", gab Zira zu verstehen. Awen legte seiner Frau die Hand auf die Schulter.

„Ich habe gehört, dass du mich gefunden hast", meinte Akina.

Der große Mann sah auf sie herab. Er musterte sie von oben bis unten und erklärte: „Ich habe den Absturz gehört und habe dann die Trümmer deines Gleiters gefunden. Du bist herausgeschleudert worden ... Ich habe zuerst angenommen, dass du tot bist."

„Zum Glück bin ich es nicht."

„Die Schutzhülle deines Raumgleiters hat dir dein Leben gerettet. Fliegen wirst du allerdings nicht mehr damit können."

Akina hoffte, dass ihr Notruf noch rechtzeitig in Egoria angekommen war. „Gibt es eine Möglichkeit Kontakt mit der Stadt aufzunehmen?"

„Nein", antwortete Awen barsch. „Und selbst wenn ... Wir brauchen hier keine Suchtrupps die herumschnüffeln und sich in unser Leben einmischen."

Zira setzte einen entschuldigenden Gesichtsausdruck auf. „Wir können nicht riskieren, dass man uns aufspürt."

„Sucht man immer noch nach euch?"

„Wir wissen es nicht", gab Zira zu verstehen. „Wir sind vor dem Gesetz geflohen. Würde man uns gefangen nehmen würde man Awen länger als ein Jahr inhaftieren."

„Ich gehe auf keinen Fall zurück nach Egoria ... Weder als freier Mann noch als Häftling."

Akina verstand ihn. Sie hatte von den menschenunwürdigen Verhältnissen in den Gefängnissen gehört. „Vielleicht kann ich ein gutes Wort für euch einlegen ... Immerhin habt ihr mich gerettet und versorgt."

Awen schnaubte verächtlich und wendete sich ab. Zira wischte nochmals über Akinas Stirn und erhob sich von der Matratze. Als Akina sich erheben wollte meinte Zira: „Bleib noch etwas liegen. Ich werde dir gleich etwas zu essen bringen. Ruhe dich noch aus."

Akina befolgte den Ratschlag und blieb liegen. Sie sah sich im Raum um und stellte fest, dass die Behausung im krassen Widerspruch zu ihren eigenen Ansprüchen stand. Sie lebte in einem großen Haus mit vielen Zimmern. Es gab einen großen parkähnlichen Garten. Etliche Diener sorgten für ihr Wohlbefinden. Awen und Zira verzichteten auf jede Form von Luxus und hatten nur das Nötigste zum Überleben. An den Wänden waren Steinblöcke aufgeschichtet, auf denen Holzplatten lagen. Einzelne Metallplatten wurden als Regale genutzt. Hier war keine Spur von Technik vorhanden und es wirkte wie das Leben aus einer früheren Zeit. Akina hatte Respekt vor dem Überlebenswillen des fremden Paares.

Erst jetzt realisierte sie, dass man ihr ihre Oberbekleidung ausgezogen hatte. Ihr prunkvoller Mantel umhüllte nicht mehr ihren Körper. Oben rum trug sie ein dünnes Leibchen, das ihre Oberweite nur unzureichend zu verhüllen vermochte. Sie hatte kleine und feste Brüste. Akina erkannte, dass ihre Brustwarzen sich durch den Stoff drückten und deutlich sichtbar waren. Plötzlich fiel ihr ein, dass Awen sie die ganze Zeit so leicht bekleidet zu sehen bekommen hatte. Sie zog sich die Decke ein Stück höher und tastete unter dieser nach ihrem Unterkörper. Ihre Hose hatte man ihr ebenfalls genommen. Angesichts ihres Absturzes war nicht unwahrscheinlich, dass ihre Kleidung unbrauchbar oder schmutzig geworden war. Ein knappes Unterhöschen verhüllte ihren Intimbereich.

Zira hatte den Raum verlassen und kehrte kurz darauf mit einer Schüssel zurück. Sie überreichte sie ihrem Gast und forderte Akina zum Essen auf. Der warme Sud aus Kräutern und Wurzeln würde ihr gut tun und ihre Kopfschmerzen lindern. Die Frauen unterhielten sich über die Situation der Flüchtlinge und Zira war bereit das ein oder andere von Awen und sich preiszugeben. Akinas Achtung wuchs mit jedem Satz und sie stellte bald fest, dass Awen und Zira nicht viel mehr im Leben hatten als sich selber. Wie war es wohl einen festen und verlässlichen Lebenspartner an seiner Seite zu haben? Akina hatte viele Verehrer gehabt, aber noch keiner durfte ihr nahe kommen. Mit ihren 20 Jahren war sie im heiratsfähigen Alter. Natürlich hatte ihr Vater nicht vor sie an einen beliebigen jungen Mann zu verheiraten, in den sie sich verlieben würde. Er würde einen Mann auswählen, welcher der Familie und der Position ihres Vaters nützlich erschien. Akina hoffte, dass die Wahl auf einen erträglichen Bürger von Egoria fallen würde.

Würde sie mit einem Mann wie Awen vorlieb nehmen? Er war groß und stark und entsprach Akinas Vorstellungen von einem Ehegatten. Awen war zwar deutlich älter als sie, aber er hatte etwas an sich, was ihn reizvoll wirken ließ. Wäre er 15 bis 20 Jahre jünger ... Akina hatte in der Vergangenheit für etliche junge Männer geschwärmt. Obwohl ihr Vater ein wachsames Auge auf sie warf, konnte er seiner Tochter den Kontakt zu jungen Männern nicht beschneiden. Wann immer sich Akina in einen dieser vorzeigbaren jungen Burschen verguckt hatte malte sie sich in ihrer Fantasie aus, was sie mit ihm anstellen würde, sollten sie sich alleine mit ihm in einem Zimmer aufhalten.

Sie war unerfahren auf dem Gebiet der Sexualität, hatte aber konkrete Vorstellungen, was sie bei passender Gelegenheit ausprobieren wollte. Sie wollte den Mann überall berühren, ihn streicheln und liebkosen. Ihn küssen, dort berühren, wo er auf sie reagieren würde. Seinen Körpergeruch wahrnehmen, seine kräftigen Hände über ihren schlanken Körper wandern lassen, sich ihm ausliefern. Er würde sie überall liebkosen: An ihren Brüsten, deren Knospen rasch aufblühten, wenn sie in Stimmung kam. Er würde über ihren flachen Bauch streicheln und sich ihrem Schambereich nähern. Dann würde er seine Hand zwischen ihre Schenkel bewegen und sie würde ihn sehnsüchtig erwarten. Was er dann mit ihr machen würde, wusste Akina sehr genau. Sie hatte sich genauestens ausgemalt, was sie erleben wollte. Eine passende Gelegenheit hatte es bislang nicht gegeben. So blieb ihr der Wunsch nach der Zusammenkunft mit einem attraktiven und netten jungen Mann, der sie in die Geheimnisse der gegenseitigen Liebe einweihen würde.

Akina frönte der regelmäßigen Selbstbefriedigung. Wann immer sich die Gelegenheit ergab, führte sie ihre Hände an ihren Busen und in ihren Schoß und streichelte und reizte sich, bis sie ein schönes Gefühl davontrug. Dabei stellte sie sich selber in erregenden Situationen vor und dank ihrer visuellen Vorstellungskraft konnte sie sich immer wieder angenehmste Momente bereiten. Um ein Haar wäre sie bei ihrem Erkundungsflug ums Leben gekommen und hätte die Gelegenheit verpasst, eines der schönsten Erlebnisse des Lebens mit jemandem zu teilen. Wie verhielt es sich mit Zira und Awen? Teilten sie regelmäßig das Bett miteinander? Wie oft zeigten sie sich ihre gegenseitige Zuneigung? Waren die beiden Flüchtlinge vielleicht sogar reicher als sie, weil sie einander hatten? Waren die Liebe und Nähe eines geliebten Menschen nicht mehr wert als aller Prunk und Reichtum einer unglücklichen Seele?

Akina löffelte ihre Suppe, die ihr nicht schmeckte aber augenscheinlich gut tat. Ihre Kopfschmerzen gingen vorbei und Zira ließ sie nach einer Weile aufstehen. Auf wackeligen Beinen bewegte sich Akina umher und begutachtete ihre Verletzungen. Am rechten Oberschenkel hatte sie eine starke Prellung davongetragen. Ihre Haut war deutlich gezeichnet. An mehreren Stellen ihres Körpers befanden sich Schnitte und Abschürfungen. Auf ihrer Stirn und unterhalb ihres rechten Auges befanden sich Abschürfungen der Haut, die Zira mit einer übel riechenden Tunke versorgt hatte. Akina hätte liebend gerne in einen Spiegel geschaut, doch den Luxus konnte ihr Zira nicht bieten. In der Behausung war es warm, sodass Akina nicht das Bedürfnis verspürte sich Kleidung von Zira zu erbeten. Zira trug ein altes Oberteil, an dem die Ärmel fehlten. Dazu hatte sie einen kurzen Rock an, der ihr oberhalb der Knie endete. Das Oberteil war weit ausgeschnitten und konnte die prachtvollen Brüste der anderen Frau nur unzureichend verbergen.

Zira war nicht so schlank wie Akina und hatte stramme Oberschenkel und breitere Hüften. Ihr Busen war deutlich üppiger als der der jungen Frau und Akina erwischte sich bei dem Gedanken, dass sie Zira um deren weibliche Vorzüge beneidete. Ob Awen gerne mit den Brüsten seiner Frau spielte? Vergrub er sein Gesicht in die weiche Pracht? Ließ er gerne seine Zunge um die Nippel seiner Frau wandern? Hatte Zira Gefallen an der Berührung durch ihren Partner? Awen war muskulös und kräftig. War er auch gut bestückt? Wie sah das Liebesspiel der beiden aus? Akina stellte fest, dass sie von einer unbändigen Neugierde gepackt wurde. Obwohl sie sich in denkbar schlechtem Zustand befand und ihre Situation einer Notlage entsprach, galten ihre Gedanken nicht in erster Linie ihrer Rettung. Ihr ging es den Umständen entsprechend gut. Sie war am Leben, hatte keine schweren Verletzungen davongetragen und man kümmerte sich um sie.

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