Category: BDSM Geschichten

Ein sexualmedizinisches Experiment 02

by ronnetmassi©

Lena spürte, wie eine Welle der Euphorie durch sie strömte: Sie würde selbst erleben, was es bedeuten würde, ihrer eigenen Erregung ausgeliefert zu sein, durch eine Maschine stimuliert zu werden und nicht zum Orgasmus kommen zu können! Sie hatte gesehen, was diese Lage mit einer Frau machen konnte. Es war klar: Sie musste es selbst erleben!

Immer wenn Lena in einer Denial-Phase war und sich keinen Orgasmus erlaubte, waren ihre Gefühle extremer: Selbst manche Kleinigkeiten bereiteten ihre große Freude und sie fühlte bei allen positiven Gedanken, wie die Glückshormone durch ihren Körper gepumpt wurden. Aber sie musste das mit einer Grundnervosität und niedrigen Frustrationsschwelle bezahlen: Negative Gedanken trafen sie viel empfindlicher, als wenn sie sexuell befriedigt war.

So ging es ihr auch jetzt. Denn ihr fiel sofort etwas ein, was die Euphorie in weite Ferne rückte: Sie würde es auf keinen Fall schaffen, das Experiment alleine an sich selbst durchzuführen. Sie brauchte Hilfe und spontan fiel ihr niemand ein, den sie fragen könnte.

Etwas gedankenverloren und frustriert schaute sie auf ihr Handy. Sie hatte es schon vor dem Informationsgespräch mit der Probandin auf „lautlos" gestellt, damit sie nicht gestört würde. Sie hatte nicht weniger als sieben Anrufe in Abwesenheit. Alle von ihrem Chef. Sofort rief sie zurück. Ihr Vorgesetzter wollte natürlich haargenau wissen, wie das Experiment gelaufen war, und fragte nach jedem Detail. Wiederum glaubte Lena etwas mehr als nur wissenschaftliches Interesse bei ihrem Chef zu hören, aber das war ihr in diesem Moment egal. Sie war dankbar für die Ablenkung. Denn jetzt war sie wieder im Arbeitsmodus.

Sie wollte ihren Wissensvorsprung nutzen und bereitete eine Präsentation vor, um dem Rest vom Team am übernächsten Tag die wichtigsten und auffälligsten Ergebnisse gleich vorführen zu können. Sie stürzte sich in Arbeit. Das war anstrengend und erforderte Konzentration und gedankliche Leistung, aber Lena war auch froh, dass es ihr gelang, sich auf die Wissenschaft zu besinnen und ihre eigenen Probleme vorerst wegzuschieben.

Die Stimmung im Team am übernächsten Tag war ausgesprochen gut, fast schon gelöst: Alles hatte wunderbar geklappt, die Sensation war zum Greifen nah. Lena erhielt viele Komplimente für die Durchführung des Versuchs und die Präsentation der Ergebnisse.

Als am frühen Nachmittag der Sekt getrunken und der Chef zu einem auswärtigen Termin verschwunden war, schlug ein jüngerer Kollege vor, doch ein bisschen in die Videoaufzeichnung des Experiments zu schauen. Aus rein wissenschaftlichen Gründen natürlich.

Lena bemerkte, wie die Stimmung in der Forschergruppe, aber auch in ihr selbst kippte: Da war sie wieder die Lust, das Unbefriedigt-Sein und der große Plan des Selbstexperiments.

Während sie das, was sie selbst gesehen und gehört hatte, noch einmal in der Wiedergabe sah, kam alles wieder in ihr hoch. Die Wissenschaft, die Forschungsziele, die mögliche öffentliche Sensation -- alles wurde unwichtiger, je mehr sie sich wieder in die Erregungswellen der Probandin hineinfühlte, ihr Puls schneller schlug und sie die Hitze und die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen spürte.

Bald verabschiedete sie sich in den Feierabend und tat das, was sie schon seit Wochen nicht mehr getan hatte: Sie lag in ihrem warmen Bett und machte es sich selbst. In den Wochen vor dem Experiment hatte sie sich das selbst versagt, um die maximale Erregung und Vorfreude zu bewahren. In den letzten beiden Tagen war sie zu erschöpft gewesen. Ja, dazwischen hatte sie während des Experiments masturbiert. Aber das war zwar alles aufregend und neu gewesen, aber zuhause im Bett war es doch am schönsten und entspannendsten.

Sie hatte dieses Gefühl vermisst. Himmel und Hölle zugleich. Aber heute mehr Himmel als Hölle: Selbst die Kontrolle zu haben, anfangen zu können zu streicheln und zu reiben, wann sie wollte. Aufhören zu können, wann sie wollte. Und wieder anfangen zu können. Ja, diesem Zeitvertreib fehlte der Abschluss, der krönende Höhepunkt. Aber gerade das machte es ja so schön.

Wieder und wieder glitten ihre Finger in ihren Schritt, führen die feuchten Lippen entlang, umkreisten die Klitoris. Sie drang in sich selbst ein, zog die Hand zurück und streichelte sanft ihren Bauch, ließ die Hände zu den Nippeln wandern, rollte die zwischen den Fingern, um dann plötzlich in hektischen und fordernden Bewegungen wieder sich selbst zu penetrieren und sich dort, wo sie am empfindlichsten war, so heftig zu reizen, wie sie es aushalten konnte, ohne zu kommen.

In den Pausen dachte sie immer wieder nach. Wie es wäre, auf den Tisch geschnallt zu sein, den unerbittlichen Liebesmacher zwischen ihren Beinen. Und keinen Orgasmus haben zu können. Egal, was sie tat.

Aber wie sie es dreht und wendete, wie sie auch phantasierte und Gedanken spann: Es war ohne fremde Hilfe nicht sicher möglich. Die Risiken waren zu groß. Entweder müsste sie sich so fixieren, dass sie sich doch selbst befreien könnte. Das nähme der ganzen Erfahrung das Besondere. Das wäre langweilig und würde sie das Entscheidende verpassen lassen. Oder sie fesselte sie sich, dass es kein Entrinnen gäbe. Aber dazu wusste sie zu viel über die Labilität des menschlichen Organismus. In so einer Extremsituation konnte so viel passieren. Die Gefahr schreckte sie ab. Sie brauchte jemanden mit medizinischem Sachverstand, dem oder -- noch besser -- der sie vertrauen konnte.

Aber es kam ihr einfach niemand in den Sinn, bei dem sie nicht irgendwie ein schlechtes Gefühl hätte. Sie würde sich in eine völlig wehrlose Situation begeben. Sie hatte darüber öfter phantasiert. Aber es müsste eine Person sein, der sie voll vertrauen konnte. Und es wollte ihr einfach keine einfallen.

Sie ertränkte diesen Gedanken in Lust und rieb fast ungestüm über Schamlippen und Klitoris. Ja, die Erregung macht doch vieles erträglicher, dachte Lena noch und schlief ein.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, war sie geil. Nicht diese nervös-frustrierte sexuelle Unruhe, sondern eine wohlige Geilheit. Sofort verschaffte sie sich mit den Fingern erste Erleichterung. Nach dem sie sich ein paar Mal bis kurz vor den Höhepunkt gebracht hatte, fühlte sie sich so gut wie lange nicht mehr. Der Frust war weg und die sexuelle Euphorie wieder da. Sie stand auf, hörte aber nicht auf, es sich selbst zu machen. Immer wieder fuhr ihre rechte Hand zwischen ihre Beine.

Sie ging zum Schrank und streichelte sich unterwegs. Sie holte frische Unterwäsche heraus und streichelte sich dabei. Sie ging zum Bad, blieb auf dem Weg kurz stehen und streichelte sich. Sie stieg unter die Dusche und machte sofort weiter. Das tat sie selten. In den Phasen, in denen sie sich selbst keine Beschränkungen auferlegte, liebte sie es, ihren Tag mit einem kleinen Orgasmus unter der Dusche zu beginnen. Deshalb fiel es ihr immer ganz besonders schwer, dort kurz vor dem Höhepunkt aufzuhören. Aber heute gelang es ihr spielend. Sie fühlte sich prächtig, als sie vom warmen Wasser außen auf der Haut und den Hitzewellen aus ihrem Innersten immer heißer wurde.

Sie ließ sich Zeit. Sie nutze den Wasserstrahl für ihre Erregung und hielt sich die Brause direkt auf ihre Vagina. Sie zog sogar den Schlauch zwischen ihre Beine und ließ ihn durch ihren Schritt gleiten. Erst aufreizend langsam, dann immer schneller. Immer wieder bis kurz vor den Orgasmus.

Als sie aus der Dusche stieg, lächelte sie selig. Sie hatte es gewusst: Wenn es ihr erst gelänge, in eine gelöst-entspannte, aber doch so wundervoll erregte Stimmung zu kommen, dann kam die Erleuchtung wie von selbst. Die Lösung war ihr eingefallen: Petra.

Lena hatte sie vor zwei Monaten auf einer Betriebsfeier kennengelernt. Petra war Krankenschwester auf einer anderen Station der Klinik und ein bisschen älter als Lena. Sie hatten eine Weile miteinander geredet. Petra war offen und ehrlich, aber doch energisch und bestimmt. Mehr noch jedoch war sie gerissen und hintertrieben und doch mitfühlend und geradlinig. Petra hatte Lena gegenüber sofort gestanden, dass sie bi war und Abenteuern jeder Art nicht abgeneigt. Lena hatte damals augenblicklich gespürt, dass sie Petra vertrauen konnte. Sie hatten sich seither leider nur kurz gesehen und für viel mehr als ein „Hallo" war nie Zeit gewesen. Deshalb war Lena diese „Option" auch so spät erst eingefallen. Aber jetzt wusste sie: Petra war die Richtige für ihr Vorhaben. Sie musste sich nur trauen, sie anzusprechen.

Auf dem Weg zur Arbeit und den ganzen Vormittag über dachte Lena über die richtige Methode nach. In einer E-Mail klänge das alles komisch und irgendwie wäre es auch feige. Schwer kalkulierbar war der Plan, mit Petra etwas trinken zu gehen und erst nach Stunden Smalltalk und nach einigen Gläsern Wein das Gespräch auf ihr Anliegen zu lenken. Nein, es musste direkt gehen. Der Gedanke, einfach zu Petra hinzugehen und ihr verführerisch ins Ohr zu flüstern „Bitte fessle mich und schließe mich an Maschinen an, die mich stundenlang an der Schwelle zum Orgasmus halten, ohne mich kommen zu lassen!" erzeugte ein Kribbeln in ihr. Das war so verlockend und erotisch -- aber sie würde das niemals wagen. Sie entschied sich für einen Mittelweg: in ziemlich ernstem Ton um ein Gespräch bitten, ausführlich über das Experiment sprechen, Petras Reaktionen abwarten und dann die Bitte formulieren. Ziemlich direkt. Ja, so musste es gehen. Trotzdem starb sie fast vor Nervosität. In dem Gespräch mit der Probandin war sie auf ihre Rolle als Forscherin zurückziehen. Da wurde es von ihr erwartet, deutlich und sachlich alles anzusprechen. Aber jetzt mit Petra? Da war sie keine Ärztin, sondern die Perverse, die eine Helferin für ihr Spielchen brauchte.

Wäre es um wenig gegangen, Lena hätte ganz sicher einen Rückzieher gemacht. Aber es ging um viel. Es ging, so hoffte sie, um die Erfahrung ihres Lebens. Und vor dem Selbstexperiment gab es keinen Orgasmus. Da war Lena eisern gegenüber sich selbst.

In der Mittagspause versuchte sie ihr Glück.

Leider vergeblich. Sie konnte Petra nirgends entdecken. Ihre Handynummer hatte sie nicht und bei der Arbeit wollte sie nicht stören. Also musste sie warten.

Der Tag wurde ihr lang. Immer wieder stahl sie sich aus ihrem Büro davon, suchte in der Cafeteria und in allen anderen Aufenthaltsräumen.

Doch sie kehrte jedes Mal frustriert zurück.

Kurz vor Dienstschluss beschloss sie, sich daran zu erinnern, wozu sie das alles tat. Sie ging auf die Toilette und macht es sich selbst. Für diese Zwecke hatte sie einen kleinen Vibrator in ihrem Spind. Mit dem ging es schneller und gleichzeitig erhöhte dessen Brummen die Gefahr, gehört und erwischt zu werden, was Lenas Erregung jedes Mal nur noch mehr steigerte. Außerdem fühlte sie sich mit einem Vibrator immer etwas mehr fremdstimuliert als mit ihrer eigenen Hand. Die konstanten Schwingungen gaben ihr das Gefühl, ihre Stimulation nicht selbst kontrollieren zu können. Immer wenn sie dieses Gefühl spürte, konnte sie sich einfach in ihrer Erregung fallen zu lassen. Bis kurz vor dem Orgasmus.

Das hatte gut getan. Die Frustration war weg. Und wenn sie heute Petra nicht sah, dann eben morgen.

Und tatsächlich: Am nächsten Tag sah sie Petra in der Kantine mit einigen Kollegen stehen. Offensichtlich hatten sie schon gegessen und plauderten noch ein wenig.

Lena nahm all ihren Mut zusammen. Jetzt musste es sein! Es ging um alles.

„Petra, hast du ein paar Minuten? Ich möchte gerne mit dir reden!"

Lena war es gelungen, den Satz souverän, ohne zu zögern und zu stottern vorzubringen. Es hatte ernst geklungen, aber nicht nervös oder aufgeregt.

Petra schien kurz etwas irritiert, sagte dann aber „Äh, ja. Gerne."

Lena nahm Petra etwas zur Seite und bugsierte sie an einen Tisch, der „privat" genug für ihren Zweck war.

Lena wusste, dass sie sich etwas Mut und Selbstvertrauen erarbeiten musste, indem sie jetzt einfach redete. „Du weißt doch, dass ich in der Forschungsgruppe 'Weibliche Sexualität' bin?", fing sie an und erzählte von ihren Vorhaben, von dem unbekannten Geldgeber, von dem Strom ins Gehirn, der den weiblichen Orgasmus verhindern sollte.

Petra hörte aufmerksam zu.

Als Lena auf das Experiment zu sprechen kam, merkte sie, wie sich ihr Tonfall ein wenig änderte. Sie sprach nicht mehr ganz so sachlich. Ihre Stimme wurde emotionaler, ihr sprachlicher Ausdruck auch. Und sie hatte das Gefühl, dass sich auch Petras Stimmung etwas wandelte. Sie hörte immer noch sehr aufmerksam zu, aber sie ihr Gesichtsausdruck war ein klein wenig verklärt.

Lena war mit ihrem Bericht zu Ende. Sie hatte sich fest vorgenommen, kein peinliches Schweigen aufkommen zu lassen. Sie redete einfach weiter und versuchte, gegenüber sich und Petra so zu tun, als sei es das Normalste der Welt, was jetzt kam. Dabei war es vielleicht das Aufregendste, was sie je gesagt hatte: „Ich will, dass dieses Experiment an mir selbst durchgeführt wird. Hilfst du mir dabei?"

Lena hatte geahnt, dass die Zeit von ihrem letzten Wort bis zu Petras Reaktion zur Qual wurden. Die Zeit schien still zu stehen. Lena schwankte zwischen Reue und Erleichterung.

Erwartet hatte sie die Antwort: „Wie kommst du gerade auf mich?"

Stattdessen formte sich Petras Gesicht zu einem schwer deutbaren Grinsen.

„Stehst du auf sowas?"

Lena merke, wie sie rot wurde. Bis jetzt hatte sie die Situation so souverän gemeistert, wie man solche Situationen nur meistern kann. Aber Petra hatte nur vier Worte gebraucht, um ihr Innerstes zu treffen.

Sie wusste, dass ihr Körper die Wahrheit schon lange preis gegeben hatte. Sie nickte nur stumm und schaute Petra an.

Die hatte noch immer das schwer deutbare Grinsen auf ihren Lippen. Sie legte ihre Hand auf Lenas Unterarm und sagte: „Das gefällt mir! Wir machen das."

Dann änderte sich ihr Tonfall.

„Aber du, ich muss jetzt los. Die Kolleginnen warten. Wir besprechen die Details morgen!"

Und schon war sie weg und ließ Lena völlig aufgewühlt zurück.

Einerseits war es gut gelaufen. Petra hatte zugesagt, sie nicht für verrückt erklärt, ihr keine Vorhaltungen gemacht und auch nicht gedroht, die Sache an den Chef weiterzugeben. All das hatte Lena zuvor befürchtet und es war nicht eingetreten.

Dafür war etwas anderes passiert. Lena hatte sich die Angelegenheit zwischen Petra und ihr als Spiel vorgestellt. Durchtrieben wie Petra war, hätte sie sicher Gefallen daran, verrückte, kindische Sachen zu machen. So dachte sich das Lena. An Petras seltsamem Grinsen, am Flackern in ihren Augen und auch an ihrer eigenen Reaktion erkannte Lena, dass das für beide kein Spielchen unter lockeren Bekannten war. Die Sache hatte definitiv eine sexuelle Komponente bekommen. Lena hatte, auch wenn sie das nie im Leben tun wollte, gestanden, dass sie den Gedanken, hilflos gefesselt und erregt zu sein, total geil fand. Und Petra war darauf eingegangen. Wenn auch nur ein kleines bisschen. Und das hatte Lena erst recht verwirrt. Sie war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie nicht schon lange ein klein wenig in Petra verliebt war. Ihre vollen Lippen, die langen braunen Locken. Die weibliche Figur. Ihr selbstbewusstes Auftreten, ihr federnder, sportlicher Gang. Das Neckische in ihrem Wesen. Ja, vielleicht war sie sogar verliebt...

Lena schob diese Gedanken beiseite und zog die wichtigste Konsequenz: Am wichtigsten war es jetzt, die Sache so durchzuführen, wie sie sich das vorgestellt hatte. Für alles Zwischenmenschliche war ein andermal Zeit. Das Wichtigste war, selbst in die richtige Stimmung zu kommen. Und das hieß: sich selbst die Stimulation zu versagen: Bis zum Experiment absolut „no touch". Aber sofort würde sie sich nur noch von Pornos und ihrer Phantasie erregen lassen. Lena wusste um die Wirksamkeit dieser Methode: Das würde zwar ihre Unruhe und Nervosität steigern, aber auch die Vorfreude und die Erregung ins Unermessliche.

Sie sollte damit recht behalten. Als sie daheim war und einen ihrer Lieblingspornos schaute, hätte sie nur zu gerne getan, was das Mädchen in dem Video tat: Langsam beginnend sich selbst zu streicheln, schneller werden, in einen Rhythmus finden, völlig darin zu versinken und die eigene Lust in zwei heftigen Orgasmen gipfeln zu lassen. Aber Lena durfte nicht. Sie durfte nur zusehen. Dafür wartete etwas auf sie, was neu war und hoffentlich viel eindrücklicher. Lena schwankte zwischen Frust und Vorfreude. Wieder war es da, dieses Gefühl von Himmel und Hölle zugleich.

Sie hatte schlecht geschlafen und konnte sich nicht recht auf die Arbeit konzentrieren. Ihre Gedanken gingen immer wieder woanders hin.

Natürlich fiel ihr ein, dass sie mit Petra kein echtes Treffen ausgemacht hatte. Sie überlegte ständig, ob sie sich jetzt schon auf die Suche machen oder bis zur Mittagspause warten sollte.

Da klopfte es an der Tür und Petra stand im Raum.

„Ich habe gerade etwas Zeit. Komm doch mit!"

Lena fühlte sich etwas überfallen, aber gleichzeitig froh, dass Petra die Initiative ergriffen hatte.

„Wir gehen in den Keller. Ich muss dir etwas zeigen. Ich habe mich schon ein wenig erkundigt. Die Videoüberwachung in eurem Experimentierraum lässt sich nicht deaktivieren. Da können wir das also nicht machen. Wir müssen die Geräte unauffällig nach unten schaffen."

Petra führte Lena in einen Bereich des Klinikkomplexes, in dem sie selbst noch nie gewesen war.

„Das ist die alte gynäkologische Abteilung. Das sollte eigentlich schon längst renoviert und zu Büros umgewandelt sein. Aber man streitet sich seither über die Umsetzung neuer Brandschutzverordnungen. Daher bleibt hier unten seit Jahren alles, wie es ist."

Es war hässlich hier. Die Gänge atmeten den Charme der Fünfziger. Die Wände waren seit Langem nicht mehr gestrichen worden. Nicht mehr weiße Fliesen wechselten sich mit grauem Beton ab.

Petra blieb stehen und grinste Lena an.

„Und weißt du, was das Beste ist? Ich habe die Schlüssel für all diese Räume!"

Sie zog einen großen Schlüsselbund hervor und sagte lapidar: „Es ist doch manchmal gar nicht so schlecht, sich hin und wieder auf gewisse Abenteuer mit wichtigen Leuten einzulassen."

Lena war baff. Da erzählte Petra geschwind nebenbei, dass sie Sex mit allen möglichen Menschen hatte, um Zugang zu Informationen und anderem zu bekommen. Aber so war sie eben.

Am Ende eines Ganges angelangt, schloss Petra schließlich eine Tür auf und bedeute Lena einzutreten.

Der Raum war nicht besonders groß und kahl und hässlich wie alles hier unten. Es gab nur ein Möbelstück. Und das war eine große Liege, bespannt mit altem braunen Stoff. Und mit je zwei dicken Lederbändern an Kopf- und Fußende und einem in der Mitte. Das war definitiv eine etwas altertümliche Fesselliege.

„Hier wurden wohl die etwas renitenteren Patientinnen behandelt, wie ich das gehört habe. Vielleicht haben hier auch nur die Ärzte Doktorspielchen der besonderen Art mit ihren Schwestern gemacht. Was weiß ich. Wie auch immer: Dieser Raum ist perfekt für unsere Zwecke. Hier wird uns mit Sicherheit niemand stören."

Lena nickte.

Einige Sekunden schweigen entstanden. Es schien Lena, als nehme Petra gerade eine etwas abwartende, fast lauernde Haltung ein.

Lena spürte, dass sie den nächsten Schritt gehen musste.

„Der Raum ist echt toll! Das überrascht mich schon mal! Und das finde ich gut. Weißt du, ich will das alles erleben, was meine Probandin erlebt hat. Aber nicht so streng nach Plan. Ich will vorher nicht genau wissen, was mit mir passieren wird. Wie lange die Maschine laufen wird." Sie zögerte kurz. „Und ob ich am Ende einen Orgasmus bekomme." Sie zögerte wieder. „Bitte, Petra, überrasche mich!"

Und da war es wieder. Das rätselhafte Grinsen auf Petras Gesicht.

„Ja, das hatte ich sowieso vor. Ich werde dich mit Sicherheit überraschen." Ihr Ton wurde etwas ernster. „Ich tue dir diesen Gefallen liebend gerne, Lena. Aber wenn wir das durchziehen, dann nach meinen Regeln. Ist das klar?"

Lena schluckte.

Bevor sie sich entschieden hatte, ob sie es gut oder schlecht finden sollte, wie sich die Dinge hier entwickelten, sagte sie „Ja". Sie war zu aufgeregt und auch zu erregt, als dass sie sich von irgendetwas hätte abschrecken lassen.

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