Category: Humor & Satire Geschichten

Schlimm's Maerchen: Sterntaler

by lanadelrye©

Es war einmal eine junge Frau, die war so arm, dass sie kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und so ging sie hinaus aus der Stadt.

Da begegnete ihr ein Kind, das jammerte und sprach: "Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann." Da nahm sie ihre Mütze ab und gab sie ihm. Und als sie noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab sie ihm ihres; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab sie auch von sich hin. Endlich gelangte sie in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und die junge Frau dachte: "Es ist dunkle Nacht, weit und breit ist kein Mann zu sehen, du kannst wohl dein Hemd weggeben", und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin.

Und wie sie so stand und gar nichts mehr an hatte, bemerkte sie, wie erregend es sich anfühlte, völlig nackt unter dem Sternenhimmel zu stehen. Die Luft war lau, die Bäume ringsum rauschten leise und beruhigend. Da lehnte sie sich an einen breiten Stamm, dessen glatte Rinde noch etwas angenehme Wärme von der Sonne des Tages gespeichert hatte. Hoch hob sie die Arme über den Kopf und ließ den sanften Wind über ihren bloßen Leib streichen, so dass sich überall auf ihrer Haut die kleinen Härchen aufstellten und ein aufregendes Prickeln durch jede Faser ihres Körpers lief. Seufzend genoss sie die zärtliche Berührung der Luft wie die eines unsichtbaren Geliebten.

Der heimliche Beobachter konnte sein Glück gar nicht fassen. Als die junge Frau sein Haus verlassen hatte, war er ihr heimlich gefolgt, um zu sehen, wie lange sie alleine und mittellos aushalten würde. Spätestens mit Einbruch der Dunkelheit hätte er erwartet, dass sie verzweifelt zusammenbrechen würde. Dann hätte er als Retter hervortreten, ihr ein Obdach anbieten können und sie wäre dankbar auf jede seiner Avancen eingegangen.

Es war bestimmt keine reine Nächstenliebe gewesen, als er das Mädchen nach dem Tod ihrer Eltern weiter in der kleinen Wohnung im Dachgeschoss seines Hauses hatte wohnen lassen. Nie hatte er Miete bei ihr kassiert, aber er schrieb gewissenhaft alle Forderungen einschließlich aller Nebenkosten und Zinsen in seine Bücher, um zu gegebener Zeit ein Druckmittel an der Hand zu haben.

So lange sie minderjährig war, hatte er aus Angst vor dem Gesetz sich ihr nie in unzüchtiger oder anstößiger Weise genähert. Aber nachdem sie laut dem Geburtsdatum, das in der Kopie der Meldeunterlagen stand, volljährig geworden war, hatte er sie - seiner Meinung nach - auf subtile Weise auf die Höhe ihrer Schulden bei ihm aufmerksam gemacht. Und geschickt hatte er in das Gespräch eingeflochten, dass er gewissen Übereinkünften nicht abgeneigt wäre, die die junge Mieterin davon entbinden würden, die ausstehenden Zahlungen in bar begleichen zu müssen. Andernfalls würde er sich leider gezwungen sehen, all ihr Eigentum pfänden zu lassen und sie vor die Tür zu setzen.

Zu seinem allergrößten Missvergnügen war sie auf seine Andeutungen in keiner Weise eingegangen, sondern war wortlos aufgestanden und hatte die Wohnung verlassen, mit nichts als den Kleidern auf ihrem Leib.

Nun beglückwünschte er sich zu seinem spontanen Entschluss, ihr heimlich zu folgen. Zwar war die die Situation ganz und gar nicht so verlaufen, wie er es sich ausgemalt hatte. Aber die tatsächliche Entwicklung war sogar noch besser und seiner Ansicht nach bedeutend aufregender. Hinter einem Gebüsch verborgen wurde ihm abwechselnd heiß und kalt, während er der nackten Schönheit zusah, wie sie sich an einen silbergrauen Baum schmiegte und ihre lange blonde Mähne aufschüttelte. Das Sternenlicht war hell genug, dass er erkennen konnte, wie sich die Brustwarzen auf ihrem vollen Busen in der Nachtluft aufrichteten. Mit offenem Mund sah er zu, wie ihre Hände langsam an den Seiten ihres wohlgeformten Körpers hinab strichen, von der schlanken Taille über den glatten Bauch fuhren und sich zögerlich dem dunklen Dreieck in ihrem Schoß näherten.

Die Frau wunderte sich über sich selbst. Natürlich hatte sie mitbekommen, dass ihr jemand gefolgt war. Und nachdem sie bewusst darauf geachtet hatte, hatte sie auch nach kurzer Zeit erkannt, dass ihr Verfolger der unverschämte Vermieter war, der ihr das unmoralische Angebot zum Begleichen der Außenstände gemacht hatte.

Sie verstand selbst nicht ganz, was sie dazu getrieben hatte, sich auszuziehen, obwohl sie sicher war, dabei beobachtet zu werden. Aber mit jedem weiteren Kleidungsstück, das sie ablegte, war ihre Erregung größer, ihr Puls schneller, und statt kälter war ihr immer heißer geworden. Als sie ihr letztes Hemd weggegeben hatte, musste sie sich ernsthaft zusammenreißen, damit das Mädchen, das darum gebeten hatte, ihr nicht ansah, was sie dabei empfand.

Nun konnte sie die Blicke des Beobachters beinahe körperlich spüren. Sie hatte schon einige Freunde gehabt, aber was immer sie getan hatten, meist war es in verschlossenen, abgedunkelten Zimmern geschehen. Und zudem hatte sie danach immer den Eindruck gewonnen, dass sie nur mitgemacht hatte, weil die jungen Männer es erwarteten. Dass es nur um die Erfüllung von deren Wünschen gegangen war. Jetzt aber war es etwas völlig anderes. Es waren ihre eigenen Begierden, die sie antrieben. Ihre eigenen Wünsche, Fantasien und Bedürfnisse lenkten die Spur ihrer Hände, wie sie all jene Stellen ihres Leibs suchten, die sich nach Berührung sehnten.

Die Augen des unsichtbaren Zuschauers dienten ihr dabei als Spiegel und Verstärker, der ihre Gefühle zurückwarf und in einen Brennpunkt bündelte, wo sie an einer Stelle unterhalb ihres Bauchnabels eine unerhörte Hitze entzündeten. Ein lautes Seufzen entrang sich ihr, als sie mit der flachen Hand auf dem Weg nach unten darüber fuhr. Dann suchte sie die Spalte, die bereits vor Wärme und Feuchtigkeit überquoll und die sich nach der Berührung ihrer zarten Finger sehnte.

Ihre Knie wurden weich, als die Fingerspitzen ihr Ziel erreichten. Stöhnend ließ sie sich am Stamm herabgleiten und ging in die Hocke, in der gleichen Bewegung die Beine weit spreizend, damit die freche Hand ungehindert ihr Ziel erreichen konnte. Zart und warm fühlten sich die Lippen an. Jedes sachte Streicheln der empfindlichen Stellen jagte wohlige Schauer durch ihren Körper und verstärkte das Kribbeln in ihrem Bauch. Ein sanftes Auseinanderziehen der angeschwollenen Hautläppchen sorgte dafür, dass sie einen Atemzug heftig zwischen den Zähnen einsog, während sie das Gefühl hatte, dass sich ein Strom heißer Flüssigkeit aus ihrem Innern ergoss. Wie von selbst glitt die Kuppe ihres Zeigefingers in die glitschige Spalte und hinterließ auf ihrem Pfad ein leichtes Brennen auf der liebkosten Haut.

Wie ein Schlag traf sie die Erkenntnis, dass sie nicht trotz, sondern gerade wegen der Gewissheit, dass sie nicht unbeobachtet war, ein unbändiges Verlangen fühlte, den eingeschlagenen Weg bis zu seinem erlösenden Ende zu gehen. Dabei war es nicht der perverse Wunsch, dem Zuschauer ein Schauspiel zu bieten, sondern es war eindeutig ihre eigene Lust, die sie antrieb und durch den Augen- und Ohrenzeugen zu einer bisher ungekannten Höhe aufgepeitscht wurde.

Als ihr tastender Finger den prall und groß angeschwollenen Kitzler erreichte, biss sie auf ihre eingesaugte Unterlippe. Doch bald hielt sie es nicht mehr aus, still zu sein. Mit weit offenem Mund stöhnte sie ihren zunehmenden Aufruhr in die Nachtluft. Begeistert jauchzte sie, wenn ihre Finger sich tief in die enge Lusthöhle schoben. Und jedes Mal nach einem solch aufregenden Ausflug massierte sie umso stärker und schneller ihren Lustknopf, was ihr Laute entlockte, die kaum noch beschrieben werden konnten.

Der Orgasmus kam schnell und beinahe überraschend und überwältigte sie vollkommen. Bunte Sterne explodierten vor ihren Augen und sie war der Welt und ihrem Leib völlig entrückt. Als sie langsam wieder zu sich kam, fand sie sich zusammengekauert am Fuß des Baumes wieder. Ein leises Rascheln in der Nähe ließ sie aufschauen.

„Kommen Sie heraus!"

Als keine Reaktion auf ihre Aufforderung kam, stand sie auf, richtete den Blick auf das Gebüsch, in dem sie den Spanner verborgen wusste, und rief etwas lauter.

„Sie können heraus kommen. Ich weiß wer sie sind und dass sie mir gefolgt sind und zugesehen haben."

Der Mann, der sich aus dem Unterholz schob, bot den Anblick des personifizierten schlechten Gewissens. Sterntaler gedachte, die Gunst der Stunde zu nutzen. Ohne auf großen Widerstand zu stoßen, handelte sie lebenslanges Wohnrecht und sogar monatliche Unterhaltszahlungen vom Vermieter heraus. Das einzige Zugeständnis, das sie machte, war, dass er in allen Räumen versteckte Kameras anbringen durfte.

Aber eigentlich war auch dies kein Zugeständnis. Alleine bei der Vorstellung, dass sie in Zukunft bei allem, was sie in ihren vier Wänden tat, sogar in den intimsten Momenten, beobachtet würde, wurde ihr heiß und kalt. Gewissermaßen war es ein Bonus zum kostenlosen Wohnen, den sie gerne annahm.

Von nun an lebten sie beide glücklich viele Jahre zusammen unter einem Dach, Sterntaler vor und der Vermieter hinter den Kameras. Nur die wechselnden Freunde der jungen Frau wunderten sich jedes Mal, wie sehr sie abging, wenn sie in ihrer Wohnung Sex hatten.

Dies ist der vorläufig letzte Teil meiner Mini-Märchen-Serie. Falls ihr die Geschichten mochtet und Vorschläge für weitere Episoden habt, bin ich für Vorschläge offen. Ich werde dazu die Kommentarfunktion freigeben, trotz vorangegangener schlechter Erfahrungen mit miesen Bemerkungen von Feiglingen, die sich hinter der scheinbaren Anonymität des Netzes verstecken.

Written by: lanadelrye

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