Category: BDSM Geschichten

Ein sexualmedizinisches Experiment

by ronnetmassi©

Sie hatte kastanienbraunes Haar, das ihr offen bis weit unter die Schultern wallte. Sie war nicht vollbusig, sondern eher schlank, aber groß und -- soweit sich das unter ihrem lilafarbenen Pullover erahnen ließ -- sehr wohlgeformt. Sie war nicht die ganz klassische Schönheit, sondern eher von exquisiter Anmut. Auf einer Party würde sie zwar nicht im Mittelpunkt stehen, sie wäre nicht diejenige, auf die alle Männer mit sabbernd offenem Mund gestarrt hätten -- aber sie wäre auch nicht lange alleine. Jemand mit Stil und Geschmack würde sich ihr nähern, dachte Lena. Und wer weiß, vielleicht dürfte dieser Jemand auch durchaus weiblich sein, vielleicht war sie genauso orientiert wie Lena. Und auf einer Party würde Lena sie ganz gewiss sofort duzen. Doch sie waren beide nicht auf einer Party. Sie hatte sich als Probandin für ein sexualmedizinisches Experiment gemeldet und Lena sollte das Experiment jetzt mit ihr besprechen und durchführen.

Lena war eigentlich Dr. Lena Schmid, erst vor einem halben Jahr in Medizin promoviert und dies war ihre erste Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem sexualmedizinischen Forschungsprojekt. Sie war auf so vielen Ebenen glücklich und froh, Teil dieses Wissenschaftlerteams sein zu dürfen. Denn das Experiment hatte es in sich. Zunächst einmal war es wissenschaftlich hoch spannend. Man betrat Neuland und wäre sich -- sollte das Experiment glücken -- der Aufmerksamkeit der Fachwelt und auch der Öffentlichkeit sicher.

Es war mittlerweile kein Leichtes mehr, all die Meilensteine aufzählen, die die Neuromedizin in der Verknüpfung von Gehirn und Elektronik in den letzten Jahren gesetzt hatte. Menschen konnten mit Hauben auf dem Kopf Geräte steuern und Wissenschaftler konnten mit Gehirnscans erstaunlich präzise Gedanken und Bilder in den Gehirnen der Menschen lesen. Nun war es Zeit für den nächsten Schritt: Kontrolle des Gehirns mit Maschinen. Schon vor einigen Jahren war es gelungen, Laborraten durch ins Gehirn induzierte Ströme die Sehfähigkeit temporär und, ohne Schäden zu hinterlassen, zu nehmen. Das Experiment, an dem Lena mitarbeiten durfte, hatte es sich zum Ziel gesetzt, diese Methode bei einer weitaus komplexeren Körperfunktion auf den Menschen anzuwenden: Mittels Ströme ins Gehirn sollte dem menschlichen Körper zeitweise die Fähigkeit zum Orgasmus genommen werden.

Ein Gelingen wäre eine wissenschaftliche Sensation. Doch Lena ahnte, dass es nicht allen nur um Wissenschaft ging. Die Beschränkung auf Frauen als Probandinnen hatte nicht unbedingt wissenschaftliche Gründe, sondern war lediglich vom Geldgeber so bestimmt worden. Dessen Identität war streng geheim, niemand im Forschungsteam, nicht einmal der Chef wusste, wer er war. Lena malte sich schon die ganze Zeit einen Milliardär aus, der viel vom medizinischen Fortschritt hielt, aber zugleich spezielle Neigungen hatte. Lena lächelte stets bei dem Gedanken. Denn sie teilte diese Neigung: Female Orgasm Denial. Vor einigen Jahren hatte sie entdeckt, dass es zwar sehr schön sein konnte, sich selbst zu befriedigen und zum Orgasmus zu bringen, aber dass es noch viel schöner war, sich selbst zu streicheln, ohne zum Orgasmus zu kommen.

Lena hatte erfahren, dass ein Orgasmus dann am intensivsten, ekstatischen, exzessivsten und verrücktesten war, wenn er gar nicht stattfand. Sich immer wieder bis kurz vor den Höhepunkt zu bringen, aufzuhören, sich immer wieder auszumalen, wie es sich anfühlen würde, zu kommen, immer weiter zu machen, den Orgasmus immer verlangender zu ersehnen, ohne sich ihm hinzugeben -- dieses Erlebnis war mit nichts zu vergleichen.

Sie hatte in all den Jahren eine -- auch für sie selbst -- erstaunliche Kreativität entwickelt und die ausgefallensten und perversesten Spielchen mit sich selbst gespielt. Sie erlaubte sich manchmal über Monate keinen Orgasmus und gestattete sich bspw. nur, sich mit einem Vibrator auf einer frustrierend schwachen Stufe zu stimulieren oder nur in der „Halböffentlichkeit" zu masturbieren. Sie schwebte in solchen Situationen geradezu in einer anderen Welt und tat Dinge, die ein wohlerzogenes Mädchen aus gutem Haus nie täte. Sie liebte das Gefühl, zu spüren, wie ihre Geilheit langsam und stetig die Kontrolle übernahm, jede Moralvorstellung, Zurückhaltung und Hemmung in ihr zertrümmerte und nur die pure Lust zurückblieb. Und sie sich in ihrer Freizeit, an Wochenenden und manchmal auch in Arbeitspausen ganz dieser Lust hingeben konnte.

Weil immer noch ein Funken Vernunft und Angst zurückblieb, hatte sie es noch nie so weit getrieben, dass ihr Ruf und ihre Reputation Schaden genommen hätten. Denn in ihrer Umgebung wusste niemand von jener Leidenschaft. Sie bemühte sich, die Fassade vom grauen Mäuschen, das nur an staubtrockener Wissenschaft interessiert ist, aufrecht zu erhalten.

Die meisten ihrer Freunde und Verwandte wussten nicht einmal, dass sie lesbisch war. Nun, als sie der jungen Frau gegenüber saß, fiel es zumindest ihr selbst wieder ein.

Die Probandin hatte den Raum zögerlich und schüchtern, ja vielleicht sogar etwas verlegen betreten. Das Shake-Hands, das Deuten auf den Stuhl vor ihr zum „Bitte nehmen Sie Platz" hatte Lena noch ganz mechanisch bewerkstelligt. Aber jetzt musste sie sich erst einmal sammeln. Und das lag nicht nur an der Attraktivität ihres Gegenübers.

Die Akte war anonymisiert worden, enthielt weder Name noch Geburtstag noch Beruf. Und Lena hatte strikte Anweisungen, nicht danach zu fragen. Auch nicht beim Smalltalk vor oder nach dem Experiment. Dafür enthielt die Akte Details sexualmedizinischer Art, die Lena nicht nur wissenschaftlich interessierten. Sie hatte gespürt, wie ihr Herz höher schlug und regelrechte Sprünge machte, als sie gelesen hatte, was nun wieder vor ihr lag.

Die Probandinnen wurden bei diesem Experiment mit 10 000 Euro entlohnt, wussten allerdings nicht, was auf sie zukam.

In den Augen vieler Frauen überwog offensichtlich ersterer Aspekt den zweiten Gesichtspunkt, sodass sich das Team vor Bewerbungen kaum retten konnte. Wiederum ahnte Lena, dass es nicht nur um Wissenschaft ging, als der Chef anordnete, nur junge, normalgewichtige Frauen in die engere Auswahl zu ziehen.

Das weitere Auswahlverfahren betraf tatsächlich den Kern sexualmedizinischer Forschung und war doch auch Grund für zweideutige Blicke unter Kollegen. Es mussten nämlich Werte über sexuelle Aktivität, Erregungsverlauf und Erregbarkeit gesammelt und ausgewertet werden, um eine Auswahl von sexuell gesunden Probandinnen treffen und später die Daten mit den aus dem Experiment gewonnenen vergleichen zu können.

Dazu wurden die Frauen über mehrere Wochen mit aufgeklebten Sensoren auf der Haut ausgestattet, die biometrische Daten speicherten und analysierten. Man konnte auf diese Weise recht präzise eruieren, wann, wie stark und wie lange eine Person sexuell erregt war. Es war den Wissenschaftlern allerdings damit nicht möglich, das Sexualleben einer Kandidatin wirklich zu rekonstruieren. Auch mit modernster Technik konnte man kaum sehen, ob sich zwischen den Beinen einer Frau wirklich etwas tat oder ob sich nur erotischen Phantasien hingab.

Lena hatte mit der jungen Frau, die nun in ihrem Büro war, selbst in der Vorbereitung nichts zu tun gehabt, aber als sie die Akte gelesen hatte, waren aus den Daten und Diagrammen auf dem Papier sofort Bilder vor ihrem geistigen Auge entstanden. Die Frau, deren Intimleben Lena jetzt erahnen konnte, war nicht nur oft und lange erregt. Ihre Erregungskurven endeten oftmals kurz vor einem Orgasmus. Immer wieder. Eine Antwort auf die Frage, ob ihre potenzielle Probandin wirklich Tease and Denial betrieb, gaben die Daten zwar nicht her, aber Lenas Phantasie war das gleichgültig. Sie hatte sich alle möglichen Szenarien ausgemalt.

Und nun, als sie die Person leibhaftig vor sich sitzen sah, rasten Lenas Gedanken erneut. Zu wissen, dass dieses schüchterne, unscheinbare, aber doch attraktive Mädchen ein ausgefallenes Sexualleben hatte, in ihren intimen Momenten so gar nicht schüchtern und zurückhaltend war, dass sie vielleicht gar ähnlich perverse Sachen trieb wie sie selbst, ließ Lena heiß und kalt zugleich werden. Sie malte sich aus, wie die Frau, die jetzt zurückhaltend und adrett vor ihr saß, in ihrer Badewanne lag, das Gefühl des warmen Wassers auf ihrer Haut genoss, ein wenig Schaum in ihre Hand nahm und langsam, ohne jede Hektik über ihren Körper verteilte. Wie sie über ihre kleinen, runden Brüste strich, wie schließlich ihre Hand zwischen ihre Beine wanderte, wie sie dort zunächst nur etwas Schaum verteilte, dann etwas fester streichelte, wie ihre Bewegungen regelmäßiger wurden, wie sich schließlich ganz ihrem Rhythmus hingab, wie sie immer weiter machte, ohne zu kommen. Wie ihre Hände immer wieder zu weniger empfindlichen Stellen zurückwanderten, wie sie auch dort nur mit federleichten Kreisen Schaum verteilte, um sich dann unter sanftem Stöhnen mit nur wenigen Bewegungen wieder bis kurz vor den Höhepunkt brachte. Schließlich würde sie ihre Badewanne verlassen, frisch rasiert und eingecremt. Doch die sanfte Reinheit ihrer Haut würde gar nicht zu ihren Gefühlen passen. Denn sie wäre immer noch geil.

Lena gelang es, sich zu fangen. Denn es lagen schwierige und entscheidende Momente vor sich, sie hatten schwierige Aufgaben zu bewältigen und war für das Gelingen alleine verantwortlich.

Eigentlich hätte das ganze Team anwesend sein sollen, wenn der erste Probedurchgang mit der ersten Probandin anlief. Doch wie der Zufall lief, wurde die wichtigste wissenschaftliche Tagung just auf diesen Termin gelegt und so wurde gelost, wer zuhause beim Experiment bleiben musste. Oder vielmehr: durfte.

Lena konnte ihr Glück kaum fassen: Sie durfte nicht nur wissenschaftliches Neuland betreten, sie durfte auch alleine und ungestört beobachten, wie eine ihrer ältesten, tiefsten und erregendsten Phantasien Realität würde: eine Frau, die stundenlang auf Heftigste sexuell stimuliert wird, ohne zum Orgasmus kommen zu können.

Doch damit es endgültig Wirklichkeit werden würde, musste Lena sich jetzt fassen. Noch hatte die junge Frau nicht die geringste Ahnung, was auf sie zukam. Und natürlich durfte sie nicht wissen, dass sie, so das Gerät denn funktionieren würde, am Erleben von Orgasmen gehindert würde. Das würde das Experiment verzerren. Aber es war jetzt an der Zeit, ihr reinen Wein einzuschenken. Und sie konnte immer noch ablehnen. Dann wäre alle Vorfreude und Aufregung umsonst gewesen. Lena müsste bis zum nächsten Termin warten und die nächste Kandidatin mit ihren Kollegen teilen.

Es hing jetzt also alles an ihr. Sie musste Freundlichkeit, aber auch Kompetenz und Bestimmtheit ausstrahlen. Sie musste überzeugend wirken. Aber sie dürfte sich nicht dem Vorwurf aussetzen, das junge Mädchen bedrängt zu haben.

„Wie war Ihre Reise? Haben Sie sogleich hergefunden?", versuchte sich Lena an einem Standard-Eisbrecher.

Die junge Frau lächelte. „Ach, ja. Danke. Ich musste drei Stunden mit der Bahn fahren. Es gab nur die üblichen kleinen Probleme."

Lena lächelte. Aber durchaus nicht nur, weil auch ihr die Unzulänglichkeiten der Deutschen Bahn nur allzu bekannt waren. Sie hatte sich von älteren Kollegen sagen lassen, dass erfahrungsgemäß diejenigen Probanden, die eine lange Anreise hinter sich haben, sehr selten kurz vor dem Experiment einen Rückzieher machen. Vielleicht hatte Lena schon gewonnen.

„Wie Sie wissen, vergüten wir die Teilnahme an dieser Studie mit 10 000 Euro. Ich nehme an, dass es Ihnen durchaus bewusst ist, dass solche Summen nur für Experimente bewilligt werden, die einerseits wissenschaftlich eminent bedeutsam und fortschrittlich sind..."

Sie machte eine kurze Pause.

„...andererseits aber auch den Probanden Einiges abverlangen."

Die junge Frau nickte.

Es war jetzt Zeit, die Fakten auf den Tisch zu legen.

„Für dieses Experiment werden Sie für einen nicht unerheblichen Zeitraum sexuell stimuliert. Wir müssen dazu ihren Körper fixieren. Sie werden keine Möglichkeit haben, das Experiment selbst vorzeitig abzubrechen."

Der Gesichtsausdruck der Probandin blieb indifferent. Lena konnte nicht einschätzen, welche Wirkung ihre Worte auf ihr Gegenüber gemacht hatten. Sie hätte jetzt jetzt viel darum gegeben, Gedanken lesen zu können: War die Frau erschreckt ob dieser Ankündigung? War es ihr egal? Wurde sie gar geil von der Vorstellung, gefesselt und erregt zu werden, ohne es stoppen zu können?

Lena fuhr fort.

„Wir werden selbstverständlich die ganze Zeit Ihre Biowerte überwachen. Sobald eine Auffälligkeit oder ein somatisches Problem entdeckt wird, wird das Experiment sofort abgebrochen."

Die Brünette nickte wieder.

„Das Experiment, das wir durchführen, wurde mehrmals erfolgreich an Tieren getestet und wurde ohne Beanstandung von unabhängigen Gutachtern auf Unbedenklichkeit hin untersucht. Trotzdem muss ich Sie darüber informieren, dass ein Restrisiko bleibt. Schließlich sind Sie der erste Mensch, bei dem das neue Verfahren zur Anwendung kommt."

Nun lächelte Lenas Gesprächspartnerin ein wenig.

Sieh an, dachte Lena, auch sie ist also nicht frei von Eitelkeit. Die erste sein zu dürfen, ist doch immer wieder etwas Besonderes.

Lena wartete einen Augenblick. Sie hatte ihre Argumente ruhig und sachlich vorgebracht. Sie selbst fand sich durchaus überzeugend. Trotzdem war sie unsicher. Hatte sie die hübsche junge Frau überrumpelt? Würde sie mitmachen? Würde der Traum Wahrheit werden und sie könnte beobachten, wie jenes zurückhaltende Wesen mit der von ihnen entwickelten Lustmaschine kämpfte?

„Haben Sie noch Fragen?"

Die Frau zögerte kurz. Lena spürte wieder die Aufregung in sich aufsteigen, zwang sich aber, ruhig zu bleiben.

„Äh, Sie erwähnten einen längeren Zeitraum, in dem das Experiment läuft -- Kann ich heute noch zurückfahren?"

Lena war erleichtert. Das klang nicht nach grundsätzlicher Skepsis.

„Selbstverständlich können Sie heute noch zurückfahren. Das Experiment läuft nur heute. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass die Stimulation länger als nur ein paar Sekunden dauern wird."

Die Probandin lächelte. Lena war sich sogar fast sicher, dass das Lächeln einen Hauch von Verlegenheit in sich trug, weil die Frau ihre Frage jetzt offensichtlich für etwas dümmlich hielt. Lena wusste, dass sie gewonnen hatte.

„Sind Sie einverstanden?"

Lena wartete kaum das Nicken ab und schob sofort das ausgefüllte Formular über den Schreibtisch. Noch während sie „Bitte hier unterschreiben!" sagte und die Braunhaarige ihrer Aufforderung nachkam, wuchs ein zwiespältiges Gefühl in Lena. Einerseits fiel ihr ein Stein vom Herzen, andererseits wuchs die Aufregung ins Unermessliche: Es würde Realität werden! Und das Schwerste stand ihr noch bevor.

Lena versuchte sich an einem neutralen-aufmunternden Lächeln: „Nun denn! Schreiten wir zur Tat! Folgen Sie mir bitte in den Erprobungsraum." und hoffte inständig, nicht anzüglich zu wirken.

Die Namenlose lächelte zurück und folgte der Ärztin. Lena war sich fast sicher, doch ein wenig Angst und Unsicherheit im Gesicht ihrer Probandin zu sehen. Doch jetzt ist es zu spät, dachte sie. Jetzt, sagte sie im Geiste zu der schönen jungen Dame, gibt es kein Zurück mehr! Jetzt gehörst du mir! Und Lena hatte lange auf diesen Moment gewartet.

Wie alle Menschen hasste auch Lena das Warten. Doch im Gegensatz zu fast allen anderen Menschen hatte Lena eine Methode gefunden, das Warten mit Sinn zu füllen, das Warten zu einem Raum ihrer Phantasie zu machen. Der Trick war einfach: Sie verbot sich selbst, zum Orgasmus kommen, während sie auf ein wichtiges Lebensereignis wartete. Und nie passte das besser als jetzt. Seit die Tierversuche erfolgreich abgeschlossen waren und die Vorbereitungen für die Erprobung an Menschen liefen, hatte sie sich das Kommen versagt. Sie wollte geil und gierig sein, wenn es soweit war. Jeden Abend vor dem Schlafen hatte sie in ihrem Bett gelegen und sich selbst gestreichelt. Immer und immer wieder hatte sie sich ausgemalt, wie es wäre, eine Frau zu sehen, die sich in ihren Fesseln windet, die wimmert und bettelt, dass man endlich aufhören möge, während sie wieder und wieder an den Rand des Höhepunkts gebracht wird, ohne die Schwelle überschreiten zu können.

Lena fand, es war nur gerecht, wenn sie keinen Orgasmus hätte, während sie daran mitwirkte, dass andere Frauen keine bekommen konnten. Wer kann schon so schön Beruf und Privates verbinden?, dachte sie verträumt, wenn sie daran zurückdachte.

Eine Woche vor dem heutigen Termin hatte sie sich auch das Masturbieren verboten. Sie war -- wie man in der Orgasm-Denial-Community sagte -- in „No Touch". Das heißt, sie erlaubte sich keinerlei Stimulation, an keiner ihrer erogenen Zone. Das war hart, ganz besonders, wenn sie Pornos schaute und online andere Mädels beobachtete, wie sie sich hemmungslos selbst fingerten und zu -- mal echten, mal gefakten -- Orgasmen brachten. Es war zugleich ein irres Gefühl und vergrößerte nur ihre Vorfreude.

Sie hatten den Raum erreicht. Lena und ihre Kollegen hatten mit der großzügigen finanziellen Ausstattung dafür gesorgt, dass der Raum nicht aussah wie ein Labor, nicht kalt und steril, sondern angenehm und sogar etwas heimelig. Das Zimmer war nicht allzu groß. Die Geräte und Bildschirme waren hinter einer Theke verstaut. Zwei schmale Türen führten in Räume, deren Funktion schon bald gebraucht würde, dachte sich Lena und grinste innerlich. Das Zimmer war dominiert von einer großen, mit dickem Leder bezogenen Liege. Die Wände waren ausgekleidet mit hellbraunen Stoffen. Darunter hatten die Kollegen mehrere Schichten Dämmmaterial angebracht, sodass nicht der geringste Laut aus der kleinen Kammer in die umliegenden Räume dringen würde. Mal sehen, ob das heute noch von Nutzen sein wird, überlegte Lena.

Sie bat ihre Probandin herein und schloss die Tür hinter sich ab. Sie wollte keine Zeit verlieren und ihrer Aufregung keinen Raum geben, deshalb kam sie gleich zur Sache.

„Hinter der rechten Tür befindet sich eine Toilette. Sie können sich dort noch einmal frisch machen, bevor wir anfangen, wenn Sie möchten. Außerdem legen Sie bitte sämtliche Kleidungsstücke und allen Schmuck ab. Sie finden dort ein Fach für Ihre persönlichen Gegenstände."

Die junge Frau schluckte. Es war offensichtlich, dass ihr doch etwas mulmig wurde, jetzt da es ernst wurde. Lena bemühte sich, möglichst freundlich und geschäftsmäßig zu wirken und nicht die geringste sexuelle Spannung aufkommen zu lassen. Aber das war gar nicht so einfach, wenn frau seit drei Monaten keinen Orgasmus hatte und sich ihre Klitoris seit einer Woche so einsam fühlte, dass sie ständig mittels Pochen, Wärme und Feuchtigkeit auf sich aufmerksam machte.

Die Brünette verließ den Raum.

Lena beeilte sich, sich selbst zu beschäftigen. Ja nicht vor der Tür stehen bleiben und die Frau anstarren, wenn sie nackt herauskäme. Lena legte letzte Hand an die Geräte, holte dann die Fixierbänder aus der Kiste, legte sie aber noch hinter die Theke. Das war der schwierigste Teil. Sie musste ein attraktives Mädchen nach allen Regeln der Kunst fesseln und dabei wie eine Ärztin wirken und nicht wie ihre Mistress und das obwohl sie jetzt viel lieber ihre Mistress als ihre Ärztin gewesen wäre.

Die Tür ging auf und die Probandin stand nackt im Versuchszimmer.

Lena hatte sich unter Kontrolle. Sie wusste, dass sie alle Zeit der Welt haben würde, den Körper ihres attraktiven Versuchsobjekts zu begutachten. Für den Moment begnügte sie sich also mit einem kurzen Blick. Und sie wurde nicht enttäuscht. Ihr offenbarte sich ein ab dem Nacken vollkommen rasierter Körper mit einem flachen Bauch, schlanken, langen Beinen und nicht allzu großen, aber runden und wohlgeformten Brüsten mit Nippeln, die ganz leicht abstanden.

Lena war froh, dass sie die Leitung und Regie führte. Das Spiel lief nach ihren Regeln ab, sie konnte bestimmen, was als nächstes geschah. Das gab ihr Sicherheit.

„Setzen Sie sich bitte auf die Liege."

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