Category: Das erste Mal Geschichten

Junge Liebe Teil 02

by Kojote©

Es empfiehlt sich, den ersten Teil zu lesen.

Danke an MaitreNuit und Anea für ihre Hilfe und ihr Feedback.

PS: Ohne scheiß. Es ist echt sinnvoll, den ersten Teil zu lesen...

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II.

Als Peter sich langsam vorbeugte, um Nadia sachte auf den moosigen Boden zu betten, fühlte sich für einen langanhaltenden Moment nicht nur ihr Kopf an, als würde er durch Wolken schweben. Dieser Kerl war einfach... anders.

Er war stark. Zumindest diese eine Sache wusste er auch. Aber irgendwie schien er wirklich keine Ahnung zu haben, wie sexy das war. Waschbrettbauch hin oder her.

Schon am Tag ihrer Ankunft hatte Nadia Peter gesehen, wie er mit einer Sense Gras und Brennnesseln auf dem hügeligen Gelände hinter dem großen Wohnhaus seiner Großmutter mähte. Und sie würde dieses Bild so schnell nicht vergessen.

Mit bloßem Oberkörper hatte er in geübten Bewegungen dieses lange Ding in seinen Händen geschwungen, als hätte er sein ganzes Leben nichts anderes getan. Und dabei hatten sich sehr wohl Muskeln überall an seinem Körper bewegt.

Sehr ansehnliche Muskeln.

Diesen Unterschied kannte Nadia dank ihres Ex-Freundes. Der hatte nämlich das gehabt, was Frau allgemein als Traumkörper bezeichnete. Aber eine Kiste Mineralwasser in den zweiten Stock zu tragen, hatte ihn in Panik versetzte. Nicht nur wegen der Anstrengung, sondern auch wegen der Gefahr für seine Fingernägel.

Peter hingegen trug mit blutender Schulter eine Frau wer weiß wie weit und entschuldigte sich hinterher dafür, sie mit seinem Schweiß in Berührung gebracht zu haben.

Wer auch immer die Regel aufgestellt hatte, dass die Rüstung des Traumprinzen nicht ein oder zwei Dellen haben durfte, war einfach ein Vollidiot.

Als sie in seine Augen blickte, waren die völlig auf sie konzentriert. Sie blickten ruhig und verständig, aber gleichzeitig auch begeistert, wie die eines kleinen Jungen am Weihnachtsabend, wenn er die Geschenkeberge sah.

Nadia ermahnte sich sicherheitshalber noch einmal, ganz besonders gut auf diesen Kerl aufzupassen. Wenn ihm jemals aufging, welche Wirkung er in Herz und Höschen einer Frau allein mit einem Blick auslösen könnte, würde...

Ja...? Was würde?

Dieser Frage musste Nadia erst noch einmal nachgehen. Später. Für den Moment beschloss sie, alle Frauen in seiner Näher sicherheitshalber im Auge zu behalten.

„Woran denkst du?", fragte er leise und sanft.

Mittlerweile ruhte ihr Rücken auf dem Boden. Aber anstatt sich auf sie zu legen, stützte er noch immer einen Teil ihres Gewichts zusammen mit seinem eigenen. Und Anstalten sich seiner Kleidung zu entledigen, machte er auch nicht. Eben wie ein... Gentleman.

Zumindest für Situationen wie diese würde sie mit ihm daran arbeiten müssen...

„Küss mich", forderte sie heiser.

Aber Peter grinste erst einmal, obwohl er beinahe automatisch der Aufforderung nachgekommen wäre.

„Einen Kuss für deine Gedanken", raunte er zur Antwort.

Es war nicht so sehr die Originalität der Antwort, bei der ihr heiß und kalt wurde. Es war sein Blick.

Er wusste, dass sie über ihn nachgedacht hatte. Mit diesen stahlblauen Augen konnte er gerade viel zu viel sehen. Das war gar nicht gut...

„Ich habe mir gerade überlegt, wie ich dich vor den gierigen Griffeln anderer Frauen in Sicherheit bringen kann", flüsterte Nadia ohne sich seinem Blick entziehen zu können.

Nein... Wieso denn die Wahrheit??

Verdammt!

„Ja klar....", murmelte er amüsiert, aber auch misstrauisch und ungläubig.

Woher kamen nur diese Komplexe. Grund dazu hatte er doch wirklich nicht...

„Ja, Peter. Wirklich", erwiderte sie ein weiteres Mal schneller, als sie sich zur Ordnung rufen konnte. „Du hast wohl echt keine Ahnung, an wie vielen unterschiedlichen Stellen eines Frauenkörpers du ziemlich heftige Reaktionen mit deinen Blicken hervorrufst, oder?"

„Rachen und Magen für den Würgreiz?"

Schlagfertig und treffsicher war er jedenfalls immer dann, wenn es gegen ihn selbst ging. Soviel musste sie ihm zugestehen.

Anstatt sofort zu antworten, hielt sie einfach nur den Blickkontakt und ließ ihn sowohl den Tadel in ihren Augen sehen, wie auch die Antwort auf ihre eigene Frage.

„Entschuldige", murmelte er, ihrem Blick kurz ausweichend. „Ich... bin nicht gut in sowas."

Energisch legte sie die Hände an seine Wangen, um ihm wieder in die Augen sehen zu können. Sie wollte ihm zeigen, wie ernst es ihr war. Aber sie konnte sich auch einfach an den Gefühlen nicht sattsehen, die sich darin spiegelten.

„Wenn du wirklich wissen willst, wie die Reaktionen aussehen", flüsterte sie und ein lockender Tonfall schlich sich ebenso unwillkürlich ein, wie ein wenig Scham, die ihr langsam die Wangen hinaufkroch, „dann solltest du dein... Fieberthermometer auspacken und... messen."

„Häh?", machte er erst verdutzt. Aber dann: „Uh... Oh! Du meinst...?"

Nun war er auf der richtigen Spur. Endlich! Sie nickte.

Und was dann passierte, würde sie so schnell nicht vergessen.

„Hey Plautzenpeter!", ertönte ein Ruf aus Richtung der Straße, wo sie den Wagen zurückgelassen hatten. „Ist das deine Karre?"

Für einen Sekundenbruchteil erstarrte Peter. Und dann konnte Nadia richtiggehend dabei zusehen, wie zwei Schutzschilde vor seinen Blick in Position klappten und die tiefe Emotionalität hinter sich verbargen, die sie eben noch dort gesehen hatte.

Blitzschnell löste er sich von ihr und sprang auf. Und schon im nächsten Augenblick streckte er ihr die Hand entgegen, um ihr auf die Beine zu helfen.

Nadia war allerdings zu verwirrt, um sofort zuzugreifen.

„Was treibst du da, Plautze?", rief die Stimme. „Falls du am Wichsen bist, packst du ihn besser schnell ein."

„Schnell!", zischte Peter ihr zu, statt dem Rufer zu antworten. „Du willst nicht, dass der dich so sieht."

Irritiert, aber auch ein wenig wütend, ließ sie sich von ihm aufhelfen und wandte sich ihrer Kleidung zu. So war das alles jedenfalls nicht geplant gewesen. Und wieso verhielt er sich plötzlich wieder so... abweisend?

„Ich fange sie ab", verkündete er und wandte sich ab, als wolle er ihr nicht beim Anziehen zusehen.

Was war plötzlich los?

Sicherlich war es eine etwas peinliche Situation. Und natürlich wollte Nadia nicht unbedingt von Peters Freunden splitternackt vorgefunden werden.

Wobei... Freunde?

Was für Freunde nannten ihre Kumpels ‚Plautze'? Und dann noch in so abfälligem Ton?

Ein Teil von ihr fühlte sich verunsichert, weil Peters Verhalten manchmal so unverständlich schien. War er wirklich einfach unsicher? Oder spielte er mit ihr und wusste genau, was er tat?

Ein anderer Teil war sich der Antwort auf diese Frage sicher, aber auch wenn sie schon einige Erfahrungen gesammelt hatte, war Nadia dennoch erst neunzehn Jahre alt. Sie war einfach irritiert und gerade jetzt sehr verletzlich.

Als Peter mit drei Jungs, die in ungefähr in seinem Alter sein mochten, zurückkehrte, war sie angezogen. Außerdem hatte sie auch schon auf einem Stein am Rand des Sees Platz genommen und sich eine von Peters Zigaretten angezündet, die noch offen herumgelegen hatten.

Die Neuankömmlinge stockten, als sie die junge Frau entdeckten. Und dann blickten sie einander vielsagend an.

„Deine Cousine?", fragte derjenige, der auch zuvor schon gerufen hatte.

„Oder eine neue Freundin?", feixte ein anderer und eigentümlicherweise verspürte Nadia dabei einen kleinen Stich der Eifersucht, der sie kurz ablenkte.

„Als wenn so eine Granate sich mit ihm abgeben würde", versetzte der Dritte lachend.

„Das ist Nadia", murmelte Peter irgendwie völlig unsicher und verlegen. „Nadia. Das sind ..."

Die Wahrheit war, dass Nadia weder die Namen, noch die Details der seltsamen Unterhaltung, die sich danach entwickelte, so richtig wahrnahm.

Eigentlich tat sie für die ganze Zigarettenlänge nichts anderes, als Peter anzustarren, der den Waldboden einer genauesten Inspektion unterzog und sich von allen am Weitesten von ihr entfernt hinsetzte.

Ihr war nicht ganz klar, was sie erwartet hatte, wenn sie zum ersten Mal auf Freunde von ihm traf, aber was gerade geschah, war nicht einmal auf der Liste der unwahrscheinlichen Möglichkeiten gewesen: Er ignorierte sie so vollständig, als wäre sie gar nicht da.

Und aus irgendeinem Grund machte das Nadia fürchterlich wütend und ziemlich traurig zugleich.

„Oder nicht?", fragte der Anführer der kleinen Gruppe Jungs sie gerade, als sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Allgemeinheit zuwandte.

Irgendwie erinnerte er sie an eine etwas jüngere Version ihres ersten Freundes. Selbstbewusst bis an die Grenze der Arroganz, ohne sich das wirklich leisten zu können, und ein unangefochtener Meister darin, sich auf Kosten anderer gut aussehen zu lassen.

„Hm?", fragte sie und schenkte ihm einen tiefen Blick mit mindestens zwei Augenaufschlägen.

„Äh... Ich meinte gerade, dass du doch bestimmt froh bist, dass wir hier sind", meinte er sofort eine Spur nervöser. „Weil... Wegen der Gesellschaft..."

„Oh, du meinst, weil Peter nicht unbedingt der aufregendste Gesellschafter ist?", hakte sie leichthin nach. „Und weil er nicht weiß, wie er mit einer Frau umzugehen hat? Willst du das sagen?"

Daraufhin lachten die drei gehässig und nickten enthusiastisch, während Peter sichtlich getroffen noch ein wenig mehr zusammensackte. Beinahe tat er Nadia leid.

Aber das hatte er sich schließlich auch ein wenig selbst eingebrockt.

„Also bist du dir sicher, dass du eine Menge mehr mit einer Frau an einem Teich anzufangen wüsstest, als er?", fragte sie, sich leicht vorbeugend und legte eine Hand sachte auf den Arm des Burschen. „So mitten im Hochsommer, nach einer anstrengenden Kletterpartie, wenn ihr so richtig... heiß ist?"

Der Kerl antwortete nicht sofort. Wie seine beiden Kumpel hatte er für einen Moment alle Hände voll damit zu tun, ihr so tief wie möglich in den Ausschnitt zu starren.

Deswegen bemerkte auch niemand, wie Nadia mit ein wenig verengten Augen prüfend zu Peter hinüber starrte, dessen Blick noch immer auf den Boden gerichtet war. Seine Kiefer waren angespannt und offenbar knirschte er frustriert mit den Zähnen. Vielleicht fühlte er sich auch verraten. Aber auf jeden Fall war er wenigstens ein wenig wütend.

Gut...!

Sachte legte sie ihren Zeigefinger unter das Kinn ihres Gesprächspartners und brachte ihn dazu, ihr wieder ins Gesicht zu sehen. Ihm dann einen wirklich verheißungsvollen Blick zuzuwerfen, fiel ihr nicht so schwer, denn schließlich war das mit der Hitze die reine Wahrheit gewesen.

„Du wüsstest da bestimmt etwas, nicht wahr...?!", säuselte sie. Dass er bei seinem enthusiastischen Nicken nicht sabberte, war sicherlich eine beachtliche Leistung. „Aber lass uns lieber von was anderem sprechen, bevor ich noch etwas Unanständiges tue. Erst einmal..."

Sie gab den dreien kurz Zeit, sich gegenseitig erstaunt und voller Vorfreude anzusehen.

„Erzählt mir von Peter", forderte sie lächelnd. „Von früher."

Falls die Jungs enttäuscht über den Themenwechsel waren, merkte man ihnen das wirklich erstaunlich wenig an. Offenbar war neben einem Blick in einen tiefen Ausschnitt das Lästern ihre absolute Lieblingstätigkeit.

Sie versuchten sofort, einander mit peinlichen Geschichten über ihren vermeintlichen Freund zu übertrumpfen und ihn nach allen Regeln der Kunst durch den Kakao zu ziehen. Und einige der Geschichten kannte Nadia auch tatsächlich noch nicht von Tanjas Erzählungen her.

„Also habt ihr ihn tatsächlich aus der Flasche trinken lassen, in die vorher zwei Leute gepinkelt hatten?", hakte sie einmal ungläubig nach. Lachend nickten sie alle zusammen, während Peter den Kopf immer weiter zwischen die Schultern zog und langsam aber sicher vor sich hin kochte. „Das habt ihr sicherlich ziemlich dumm von ihm gefunden, oder?"

„Unser Dicker ist halt nicht der Hellste", lautete die Antwort.

„Scheint mir langsam auch so", erwiderte Nadia daraufhin.

Und da platzte Peter schließlich der Kragen.

„Was soll das eigentlich?", schnauzte er und starrte sie an.

Alle Blicke wandten sich ihm zu.

„Alles vorher nur Show, damit du mich jetzt hier so richtig vorführen kannst?"

Fasziniert beobachtete Nadia die Mischung aus mühsam beherrschter Wut und den Kampf mit Tränen der Enttäuschung in seinem Gesicht. Gar so weit hatte sie ihn eigentlich nicht treiben wollen, aber viele Möglichkeiten hatte er ihr auch nicht gelassen.

„Hey Alter", mischte sich der Wortführer der Anderen ein. „Krieg dich mal wieder..."

„Halt einfach die Fresse, Kevin. Oder ich stopf sie dir."

Peter blickte den Angesprochenen nicht einmal an, als er das sagte. Und Nadia fühlte einen Schauer ihr Rückgrat hinunterlaufen.

„Ich wollte mir nur ein Bild machen", erklärte sie betont kühl, auch wenn es ihr immens schwer fiel, sich lässig zu geben.

„Von allen Peinlichkeiten, die dir Tanja noch nicht erzählt hat, oder was?"

„Eher von deinen Kumpels..."

„Was haben meine Freunde damit zu tun?"

„Deine Freunde?", fragte sie erbost. Hörte er denn gar nicht zu? „Keine Ahnung. Die habe ich noch nicht kennengelernt. Bis jetzt kenne ich nur diese drei Arschlöcher, die sich stundenlang das Maul über dich zerreißen."

Die schockierten Blicke der anderen Anwesenden waren ihr vollkommen gleichgültig, als ihre Aufmerksamkeit sich völlig auf Peter fixierte, der sie halb erstaunt, aber noch immer auch wütend anstarrte.

„Warum...?", wollte er wissen.

„Warum?", keuchte sie. „Warum?"

Das schlug ja wohl dem Fass den Boden aus.

„Ja warum eigentlich? Warum zeigst du mir die kalte Schulter, sobald jemand dazukommt? Warum behandelst du mich wie Luft?"

Ohne es zu wollen kam Nadia jetzt wirklich in Fahrt. Eigentlich hatte sie ganz andere Ziele gehabt, aber irgendwie brachte Peter alles in Unordnung. Und er verunsicherte sie, bis sie schließlich doch nicht mehr so genau wusste, woran sie eigentlich war.

„Warum sitzt du da hinten? Und warum tust du rein gar nichts, wenn ich irgendeinem Penner schöne Augen mache? Oder ihn in meinen Ausschnitt glotzen lasse?"

Sie verstummte, starrte ihn aber herausfordernd an.

„Ich dachte ..."

Ich dachte, ich hätte jetzt wieder einen... Freund."

Aus ihrem selbstsicheren, aggressiven Tonfall wurde bei diesen Worten plötzlich etwas anderes.

Eigentlich hatte all das nur eine Vorführung werden sollen. Aber irgendwie war es zu einem Streit geworden, der sie ziemlich auf die Palme gebracht hatte. Und nun wurde es plötzlich ein Drama, als ohne jede Vorwarnung Tränen anfingen, über ihren Wangen zu laufen.

„Peter..." Im Gegensatz zu vorher klang es in ihren Ohren entsetzlich weinerlich. Aber dennoch sprudelte es einfach so heraus, als sie sah, wie seine Augen sich ihr wieder öffneten. „Das vorhin war so viel schöner als alles, was ich mir für mein... erstes Mal vorgestellt hatte."

Das überraschte Japsen im Hintergrund machte ihr bewusst, dass noch andere anwesend waren. Und diese Erkenntnis ließ Nadia die Schamesröte ins Gesicht steigen. Sie diskutierte gerade nicht nur sehr private Dinge vor einem Publikum aus unreifen Blödmännern, sondern zu allem Überfluss auch noch die Frage ihrer Jungfräulichkeit.

Verlegen blickte sie zu Boden. In diesem Moment jemandem in die Augen zu sehen, wäre unerträglich peinlich gewesen.

Dass Peter plötzlich vor ihr stand, war daher eine kleine Überraschung. Aber keine besonders unerfreuliche. Sachte legte er den Finger unter ihr Kinn und überwand ihren halbherzigen Widerstand, bis sie ihn wieder ansehen musste.

„Wie wäre es, wenn wir uns einen anderen Ort suchen, um... weiterzumachen?"

Knappe zehn Minuten später saßen sie beide in seinem Auto und waren auf dem Weg irgendwohin. Das Ziel war für den Moment weniger wichtig, als nur schnell von dem See, den drei Arschlöchern und der fürchterlichen Peinlichkeit fortzukommen.

Doch trotz der Umstände grinsten sie beide.

„Das werden die wahrscheinlich ihr Leben lang nicht vergessen", brach es schließlich aus Nadia hervor.

„Ich auch nicht..."

„Oh du bist süß..." Sie boxte ihm spielerisch gegen den Arm. „Manchmal. Wenn du nicht gerade deine Freundin irgendwelchen Arschlöchern zum Fraß vorwirfst."

„Für eine ganze Weile fühlte eher ich mich wie das Futter", gab er etwas ernster zurück.

„Tut mir leid. Ehrlich!" Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und drückte ihn etwas. „Ich wollte nur... Ich wollte dir zeigen, was für Blödmänner sie sind. Und ich wollte..."

„Mich wütend machen?", schlug er vor.

„Nein..." Sie zögerte. „Ja... Ich glaube schon..."

„Na das hat geklappt. Entschuldige..."

„Wag es niemals wieder dich dafür zu entschuldigen, wenn du so ein Arschloch in die Ecke stellst", ermahnte sie ihn energisch. „Aber warte damit, bis ich sitze..."

„Hm?"

„Gott... Ich glaube es nicht, dass ich dir sowas überhaupt verrate...", stöhnte sie und spürte wieder einmal, wie ihre Ohren warm wurden. „Aber als du diesen Blödmann abgekanzelt hast, war das... anbetungswürdig."

„Es war..." Als er stockte, sah sie ihn von der Seite her an. Er schwankte zwischen einem Stirnrunzeln und einem Lächeln, entschied sich aber dann für Letzteres. „Es hat sich gut angefühlt."

„Oh ja!", bestätigte sie enthusiastisch. „Sehr männlich."

Sein Blick war misstrauisch, als er zu ihr hinüber zuckte. Aber Nadia bemerkte es nur aus dem Augenwinkel, denn sie hatte bei ihren Worten fast ein wenig verträumt in die Ferne gestarrt.

Als sie seine Augen spürte, wie sie ihre rechte Hand fixierten, wurde aus der Wärme ihrer Ohren ein Brennen, das sich schnell auf die Wangen ausbreitete. Unbewusst hatte sie ihre Handkante kraftvoll dort gegen die knappen Shorts gepresst, wo das Kribbeln darunter am stärksten war.

„Du veräppelst mich...?", forschte er vorsichtig nach.

Nadia seufzte. Mit diesem Mann waren die Dinge nicht einfach. Aber gleichzeitig war seine gelegentliche Unbeholfenheit auch total niedlich.

Ihr letzter Ex war von einer ganz anderen Sorte gewesen. Und ein ganz klein wenig von dessen Bereitschaft, beim ersten Anzeichen von Geilheit zuzupacken, hätte Peter sehr gut gestanden. Aber wenn er dafür etwas mehr als seine eigene Befriedigung - und nur die allein - im Sinn hatte, war es ein mehr als fairer Tausch.

Da kam ihr eine Idee...

Schnell schlüpfte sie aus ihren Schuhen und stellte ihre Füße auf die Ablage über dem Handschuhfach.

Seine überraschten Blicke von der Seite her sehr bewusst wahrnehmend, öffnete sie die Knöpfe ihrer Hose, hob ihren Hinter ein klein wenig an und streifte den Jeansstoff hinab. Dann musste sie nur noch kurz die Füße wieder auf den Boden setzen, um das Kleidungsstück loszuwerden. Und von einem kleinen Teufel geritten, platzierte sie ihre Zehenspitzen danach wieder oben auf dem Armaturenbrett.

Peter starrte mit Augen so groß wie Unterteller zu ihr hinüber, was der Schamesröte in ihrem Gesicht ebenso Nahrung gab, wie ein paar anderen Gefühlen.

„Straße...", wisperte sie heiser.

Er zuckte zusammen, blickte nach vorne und korrigierte den Kurs des Wagens, der langsam aber sicher zur Gegenfahrbahn abgedriftet war. Dann sah er wieder zu ihr.

„Ich hatte keine Zeit, auch das Höschen wieder anzuziehen", erklärte sie halb entschuldigend und halb neckend. „Und außerdem würde das sowieso nicht helfen..."

Offensichtlich nicht in der Lage eine Frage zu artikulieren, grunzte er nur.

Zur Antwort senkte sie ihre Hand wieder zwischen ihre Schenkel und strich mit einem Finger über die fröhlich sprudelnde Quelle in ihrer Körpermitte. Ihre eigene Verwegenheit und der Umstand, dass sie gerade neben ihm in seinem Auto bei helllichtem Tag untenherum völlig im Freien stand, hatten die Produktion erneut ordentlich angekurbelt. Dementsprechend glänzend war der Finger, den sie forsch in die Höhe streckte.

Peter schluckte sehr deutlich und fuhr dann abrupt rechts ran. Gepresst stöhnend ließ er seine vor Konzentration gefurchte Stirn gegen die Hände auf dem Lenkrad sinken.

Da dies nicht ganz die Reaktion war, die Nadia erwartet - und... nun... erhofft - hatte, blickte sie ein wenig weniger selbstbewusst zu ihm hinüber und fragte mit einer gehörigen Portion echter Scham in der Stimme:

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