Category: Nicht menschlich Geschichten

Freiin Cornelia

by blackpencil6©

Ich arbeite nun schon seit Monaten an einer langen, komplexen Geschichte, fürchte aber, ich habe mich damit etwas übernommen. Vermutlich wird es noch ebenso lange dauern, ehe sie veröffentlicht werden kann, wenn ich es je schaffe, sie zu Ende zu stellen. Daher schob ich diese Kurzgeschichte ein, um mich mal wieder bei Lit zu melden :-)

Inspiriert hierzu hat mich die Figur Lady Jane aus dem Buch Corum von Michael Moorcock.

Viel Spaß beim Lesen.


*

Ich heiße Cornelia von Hausen und bin der letzte Spross eines alten süddeutschen Adelsgeschlechts. Mein Vater, Freiherr Ottfried von Hausen war Offizier, er fiel 1866 im Feldzug gegen Preußen. Kurz darauf starb meine Mutter, Freifrau Wilhelmine im Kindbett, als sie meinen jüngsten Bruder zur Welt gebracht hatte. Sie hatte bereits in den Jahren zuvor mehrere Fehlgeburten erlitten und war in deren Folge immer kränklich gewesen. Auch der kleine Junge überlebte nur wenige Tage und so war ich, Freiin Cornelia mit achtzehn Jahren plötzlich und unvorbereitet Herrin über unser kleines Familiengut.

Glücklicherweise hatten wir zwei alte erfahrene Knechte, die schon graue Haare hatten, so lange ich denken konnte. Die beiden wussten selbst, was zu tun war, und bewirtschafteten das Gut in meinem Namen. Alle anderen Bediensteten musste ich leider entlassen, da wir keine großen Erträge hatten. So war ich zwar mit dem Nötigsten versorgt, hatte aber doch nicht die Mittel, ein standesgemäßes Leben zu führen. Mein Zeitvertreib beschränkte sich daher seit meinem vierzehnten Lebensjahr im Wesentlichen auf das kostenlose Vergnügen, die zahlreichen Märchen, Spukgeschichten und okkulten Bücher zu lesen, die mir eine Großtante hinterlassen hatte, ohne das wahre Leben kennen zu lernen. So schwirrte es in meinem Kopf von Hexen, Zauberern, weißen Rittern, Elfen und höllischen Dämonen. Andernfalls wäre es vermutlich nicht zu dieser Geschichte gekommen.

Schon bald nach dem Tod meiner Mutter zog eine Gruppe fahrendes Volk auf unser Land und schlug ihr Lager in der Nähe des Herrenhauses auf. Ich erfuhr nie, ob es Zufall war oder ob sie erfahren hatten, dass hier nur eine junge unerfahrene Adlige und zwei alte Männer wohnten.

Jedenfalls genoss ich ihren farbenprächtigen Anblick und die Lebensfreude, die die bunt gekleideten Leute ausstrahlten. Zwar warfen ihnen meinen Knechte böse Blicke zu und runzelten oft die Stirn, wenn mal wieder ein Huhn verschwunden war oder die zuvor sorgsam verschlossene Tür zum Vorratskeller seltsamerweise offen stand. Aber sie wagten nicht, das Wort gegen die Fremden zu erheben, weil ich ihnen viel zu offensichtlich wohl gesonnen war. Ein wenig gestohlene Lebensmittel dünkten mich ein geringer Preis für die Abwechslung, die sie in mein bis dahin eintöniges Leben brachten.

Besondere Vertrautheit, geradezu Freundschaft entwickelte ich zu einer jungen Frau namens Nanescha, die ungefähr in meinem Alter sein musste, aus deren Augen aber eine unendlich größere Lebenserfahrung sprach, als ich je hoffen konnte, sie zu erwerben. Auch äußerlich schienen wir komplette Gegensätze zu sein. Während ich blondgelockt, hellhäutig und von schlanker, fast knabenhafter Gestalt war, hatte sie eine üppige weibliche Figur, kohlschwarze glatte Haare und eine Haut, die nicht nur von Wetter und Sonne gebräunt war. Aber wir stellten fest, dass wir gemeinsame Interessen und Sehnsüchte hatten.

Zunächst hatte ich ihr nur aus Neugier nachgegeben, als sie mir anbot, aus meiner Hand zu lesen. Kaum überraschend weissagte sie mir eine glückliche Zukunft und die Heirat mit einem schönen, liebevollen Gemahl. Dieses Klischee durchschaute sogar ich einfältige Gans. Dennoch lud ich sie ein, wieder zu kommen, da sie geheimnisvoll wirkte und ich mir neue Geschichten über unheimliche Geschehnisse und übersinnliche Wesen erhoffte. Mit jedem weiteren Besuch vertieften sich unsere Gespräche über Sagengestalten und vermeintliche Magie. Ich verglich mein angelesenes Wissen über diese Dinge mit der mündlich überlieferten Folklore ihres Volkes und entdeckte zahlreiche Übereinstimmungen. Somit war ich bald überzeugt, dass Geister und Zauberei wirklich existierten und dass meine Freundin in diesen Künsten bewandert war.

Untröstlich war ich daher, als sie mir eröffnete, dass ihre Sippe weiter ziehen wollte. Ich versuchte mein Möglichstes, sie zum Bleiben zu bewegen. Die Entscheidung läge nicht bei ihr, eröffnete sie mir. Einzig das Familienoberhaupt, ihr Großvater würde bestimmen, wohin seine Angehörigen gingen und wo sie blieben. Alle Vorsicht vergessend eilte ich noch in der gleichen Stunde in das Lager der fahrenden Leute, in dem schon überall die Anzeichen des bevorstehenden Aufbruchs zu erkennen waren. Ich bat den Alten inständig, seiner Enkelin zu gestatten, bei mir zu wohnen, weil sie mir sehr ans Herz gewachsen war. Als dies keine Wirkung zeigte, verstieg ich mich dazu, einen Preis für ihr Bleiben zu bieten.

Am nächsten Morgen zog Naneschas Sippe ohne sie weiter, führte aber fast die Hälfte unseres Viehbestands mit sich. Ich bemerkte die grimmigen Mienen meiner beiden Knechte kaum, während ich überglücklich die Hand der jungen Frau hielt, die mir schon beinahe wie eine liebe, ältere Schwester vorkam.

In den folgenden Wochen und Monaten war Nanescha ein schier unerschöpflicher Quell neuer und fantastischer Geschichten und Fabeln und ich fürchte, ich verlor zusehends den Bezug zur Realität. Je mehr sie mir erzählte, desto stärker kam ich zur Überzeugung, sie verheimliche mir etwas; ihre langen, mit zahlreichen Details ausgeschmückten Erzählungen würden nur dazu dienen, mich davon abzulenken, dass sie tatsächlich magische Fähigkeiten besäße. Immer häufiger und hartnäckiger bedrängte ich sie, mir Proben ihrer Zauberkunst zu zeigen und mich in ihre Geheimnisse einzuweihen.

Endlich, nur wenige Tage vor der herbstlichen Tagundnachtgleiche ging sie auf meine Bitten ein. Sie raunte mir verschwörerisch zu, ihre Großmutter sei eine wahre Hexe und habe sie gelehrt, die für Sterbliche unsichtbaren Wesen, die die Natur um uns bevölkerten, zu entdecken und zu beschwören. Während des Äquinoktiums seien die Barrieren zwischen den Welten der Menschen und der Naturgeister am schwächsten, so dass selbst wir mit unseren unvollkommenen Mitteln und unseren schwachen Kräften in der Lage seien, einen Blick hindurch zu werfen.

Am Abend des 23. Septembers wähnte ich mich meinen kühnsten Träumen und höchsten Hoffnungen nah. Ganz wie ich es mir vorgestellt hatte, zeichnete Nanescha mit weißer Kreide einen Beschwörungskreis auf den Parkettboden des Wohnzimmers, von dem wir gemeinsam den dicken Teppich weg gerollt hatten. Dann stellte sie Schälchen mit Salz, Kräutern und seltenen Erden neben den Kreis und hieß mich, die fünf gleichmäßig um den Perimeter verteilten Kerzen anzuzünden, während sie selbst unter dem Rezitieren fremdartig klingender Formeln okulte Zeichen entlang der Kreidelinie auf den Boden schrieb.

Als diese Vorbereitungen vollbracht waren, warf Nanescha einen letzten Blick durch das Fenster auf die untergehende Sonne. Als diese endgültig verschwunden war, zog sie die langen, dichten Vorhänge zu. Kein Licht außer dem der fünf Kerzen sollte während des Rituals in den Kreis fallen.

Ich sah meiner Freundin erwartungsvoll zu, als sie zur Ausgangstür ging, diese mit dem großen Schlüssel fest verriegelte und dann zu mir kam.

„Bevor wir beginnen", erläuterte sie, „müssen wir unsere Schuhe und Kleider ablegen."

Ich erschrak, war aber zu sehr in der Stimmung gefangen, als dass ich gegen diese Verletzung des Anstands aufbegehrt hätte. Ich schlüpfte aus meinen Stiefeletten und Söckchen. Dann drehte ich mich um, damit Nanescha die lange Reihe Knöpfe an meinem Rücken öffnen konnte. Mein Kleid glitt raschelnd zu Boden und ich stellte erleichtert fest, dass ich mein Unterkleid offenbar anbehalten durfte. Nanescha streifte ihre flachen Schuhe von den Füßen, wickelte die hellrote Schärpe von ihrer Körpermitte und zog sich ohne Hilfe ihr einfaches blaues Wollkleid über den Kopf. Neugierig sah ich ihr zu, denn selbstverständlich hatte ich vermutet, dass sie unter der Oberbekleidung so wie ich ein dünnes Baumwollhemd und knielange, an der Hüfte zugebundene Hosen tragen würde. Überrascht entdeckte ich nun ihre für mich unkonventionelle Unterwäsche. Ihre großen Brüste hatte sie mit einem naturfarbenen Leinentuch umwickelt, um ihnen Halt zu geben. Ein ähnliches Tuch hatte sie wie einen Lendenschurz um ihren Unterkörper gewunden. Dazwischen glänzte an Bauch und Rücken, wie auch an den langen Beinen und den kräftigen Armen ihre makellose, bronzefarbene Haut.

Sie kniete sich mit einer anmutigen Bewegung neben den Kreis und ich beeilte mich, an ihrer Seite die gleiche Pose einzunehmen.

„Da dies die erste Beschwörung für dich ist, darfst du nichts tun und keinen Laut von dir geben", warnte sie mich, „beobachte und lausche. Sieh mir zu und versuche, dir meine Gesten und die Formeln, die ich spreche, einzuprägen. Später, wenn du sie beherrschst, kannst du vielleicht unter meiner Anleitung an dem Zauber Teil haben. Bis dahin aber wird jede Einmischung dazu führen, dass die Magie fehlschlägt."

Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte. Dann setzte ich mich auf meine Hände und biss mir auf die Lippen, damit ich keinen Fehler begehen konnte.

Nanescha begann, sich langsam vor und zurück zu wiegen. Von ihren Lippen, die sich kaum bewegten, kam ein seltsamer monotoner Singsang. Hin und wieder griff sie in die bereitgestellten Schälchen und warf Kräuter oder Körner in die Luft. Eine eigentümliche Beklemmung überkam mich und beinahe vergaß ich zu atmen. Der Kerzenschein schien sich aus dem Kreis zurück zu ziehen und sich dafür um den Körper der jungen Hexe zu verdichten, bis es schien, dass sie selbst eine silberne Aura ausstrahle. Ihre Stimme wurde lauter und der Rhythmus der unverständlichen Silben wurde schneller. Längst hatte ich, überwältigt von maßlosem Staunen und ehrfürchtiger Bewunderung für die offensichtliche Macht, über die meine Freundin gebot, den Faden verloren und aufgegeben, mir etwas davon merken zu wollen. Ein einziges Gewebe aus Licht und Ton umhüllte mich und erfüllte meine Sinne.

Die Dunkelheit im Beschwörungskreis wurde immer tiefer und bald wirkte er wie ein bodenloses Loch in der Wirklichkeit. Da vermeinte ich, noch undeutlich, eine Bewegung in der Schwärze zu erkennen. Als ich genauer hinsah, schien es mir, als sehe ich durch ein Fenster in einen anderen Raum. Oder besser ins Freie, denn es schienen sich unvermittelt Pflanzen mitten in unserem Wohnzimmer zu befinden.

Je höher und kraftvoller Naneschas Stimme erklang, desto schärfer und deutlicher wurde die Vision. Ich konnte Gras erkennen, das sich in einer sanften Brise wiegte und dicke Baumstämme mit rauer Borke und dichten dunkelgrünen Kronen umfassten die Lichtung unter dem klaren Sternenhimmel, auf die ich blickte. Plötzlich trat etwas hinter einem besonders mächtigen Stamm hervor.

Das Wesen war groß und ging aufrecht wie ein Mensch. Langes goldenes Haar wallte über sein Haupt und fiel über die breiten Schultern. Die ebenmäßigen Züge seiner Miene wirkten sanft und wild zugleich. Sein Körper war kräftig und wohlgestaltet, etwas größer und breiter als die der beiden jungen Frauen, aber völlig unbekleidet. Man sah fast keine Körperbehaarung an ihm, nur unterhalb seiner Körpermitte wuchs ein heller, nahezu durchsichtiger Flaum, aus dem ein fleischiger Schlauch hing, so lang wie zwei meiner Handspannen und dicker als zwei meiner Finger. Dahinter baumelte ein faltiger Hautsack, der zwei große Nüsse zu enthalten schien.

Ich hatte noch nie einen nackten Mann gesehen, schloss aber aus meinen Beobachtungen, dass es sich bei dem Wesen um einen solchen handeln musste, auch wenn die Proportionen der Anhängsel auf mich etwas übertrieben wirkten. Aber angesichts meiner mangelnden Erfahrung mit dem männlichen Körperbau wollte ich mir kein endgültiges Urteil anmaßen.

Als er sein Gesicht in meine Richtung wandte, sah ich zum ersten Mal in seine goldenen, pupillenlosen Augen. Der Eindruck war so fremdartig und verstörend, dass ich unwillkürlich die Luft ausstieß, die ich, ohne es zu bemerken, angehalten hatte. Die mir am nächsten stehende Kerze flackerte und das Bild vor mir kräuselte sich wie eine Wasseroberfläche, über die eine kräftige Bö wehte. Erschrocken gab ich einen quiekenden Laut von mir. Nanescha warf mir einen warnenden Blick zu, doch es war zu spät. Das unbekannte Wesen sah in meine Richtung und in seinen spähenden, fremden Augen spiegelte sich Erkennen und Überraschung. Und noch etwas war darin zu lesen: Ärger, Wut? Er machte auf seiner sternenbeschienenen Lichtung einen entschlossenen Schritt in meine Richtung.

Panik ergriff mich, ich warf mich zurück und strampelte mit den Beinen, um möglichst schnell von dem bedrohlichen Bild fort zu kommen. Völlig undamenhaft rutschte ich auf meinem Allerwertesten rückwärts über den Boden, bis ich an die Wand stieß. Dabei kickte ich eines der Schälchen um und dessen Inhalt ergoss ich auf den Boden und über die Kreidestriche. Damit war der Bann gebrochen. Der Mann konnte uns nun offenbar genau so deutlich sehen, wie wir zuvor ihn. Er schüttelte die geballte Faust in unsere Richtung und schrie uns mit wutverzerrter Fratze an. Ich konnte kein Wort seiner Tirade verstehen, aber der Ton und die Lautstärke ließen keinen Zweifel an deren Bedeutung aufkommen.

„Unglückselige!", rief Nanescha aus, „Was hast du getan? Das unsichtbare Volk schätzt es nicht, heimlich beobachtet zu werden. Der Kreis ist geöffnet und er kann zu uns hinüber treten. Wir müssen ihm sofort ein Opfer anbieten, damit er sich beruhigt!"

Ich sah mich verständnislos um. Ein Opfer? Was war überhaupt geschehen? Was sollte ich tun? Es war mir, als habe mich ein Hammer an der Stirn getroffen und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Nanescha erkannte, dass sie von mir keine Unterstützung erwarten konnte. Entschlossen erhob sie sich, um dem Fremden gegenüber zu treten, und zog in der gleichen fließenden Bewegung ihr Brusttuch vom Oberkörper. Von der Bandage befreit wirkte ihr voller Busen noch größer als zuvor. Brustwarzen von deutlich dunklerer Farbe als die umgebende Haut stellten sich auf und reckten sich keck nach vorne. Nanescha breitete in einer Geste des Willkommens die Arme aus und wartete auf die Reaktion ihres Gegenübers.

Die Miene des Mannes wandelte sich von Ärger zu mildem Erstaunen mit einem Hauch Interesse. Behutsam trat er aus dem Beschwörungskreis, sorgsam darauf achtend, die auf den Boden gezeichneten Linien und Symbole nicht zu berühren. Dann streckte er seinerseits die Arme aus und umfasste die schweren Brüste der Frau, sie bedächtig in den Händen wiegend. Lausbübisch grinsend suchte er mit spitzen Fingern nach den Nippeln und umspielte sie mit kreisenden Bewegungen. Neugierig sah er dabei Nanescha ins Gesicht. Die hatte ihre Augen geschlossen und atmete durch den halb geöffneten Mund. Jedesmal, wenn eine seiner Fingerkuppen über einen der Nippel fuhr, stöhnte sie laut auf und drückte noch ein wenig mehr ihr Kreuz durch, den Kopf weit nach hinten überstreckt, so dass die langen schwarzen Haare in einer Linie bis zu ihrem runden Po hinabfielen.

Die Hände des Mannes begannen derweil, weitere Regionen ihres Körpers zu erkunden, weiche Haut und glatte Haare zu streicheln. Die zunehmend heftigeren Reaktionen der Frau schienen ihn zu entzücken. Keine einzige Stelle, die er erreichen konnte, blieb ohne Liebkosungen. Aber immer wieder kehrten seine Hände zu den zarten Innenseiten ihrer Schenkel zurück und fuhren daran nach oben, bis sie gegen den Leinenschurz drückten und daran rieben. In diesen Momenten antwortete Naneschas Körper am deutlichsten, ihr Stöhnen klang rauer und ihr Becken drängte sich den tastenden Fingern entgegen. Bald schien sie nicht mehr auszuhalten, was immer er tat, und sie riss sich den Stoff von den Hüften. Gleichzeitig packte sie sein Handgelenk, damit er nicht auf die Idee käme, seine Finger fort zu nehmen.

Ich konnte nicht genau erkennen, was diese Gliedmaßen nun mit Nanescha anstellten, aber ihr entlockte es ein leichtes Knurren, das bald in leises Wimmern und dann in sehnsuchtsvolles Seufzen überging.

Auch an dem Mann hatte sich eine sichtbare Veränderung ereignet. Der Schlauch zwischen seinen Beinen baumelte nun nicht mehr ohne Halt herunter. Er war, soweit ich mich traute dies abzuschätzen, noch dicker geworden, vor allem aber härter und nun ragte er beinahe wie ein Fahnenmast vor seinem Bauch nach oben. Die ihn umhüllende Haut schien nicht mehr auszureichen, denn ein kleiner dunkelroter Kopf hatte sich an der Spitze heraus geschoben.

Ohne die Augen zu öffnen hatte Nanescha nach diesem Mast gegriffen und massierte ihn von hinten nach vorne und zurück. Ihre Hand wirkte angesichts der Dicke des Schafts zierlich, schaffte es aber offensichtlich mühelos, bei dem Mann die gleichen Reaktionen hervorzurufen wie seine an ihrem Unterleib verborgenen Finger. Gegenseitig brachten sie sich dazu zu seufzen, zu stöhnen und zu ächzen. Abwechselnd schienen sie soweit, in die Knie gehen zu wollen. Es wirkte auf mich wie ein Zweikampf, in dem keiner der beiden Kontrahenten aufgeben wollte. Beide suchten sie die empfindlichsten Stellen des Gegenübers und zögerten nicht, die wirkungsvollsten Griffe und Techniken anzuwenden, aber jeder erwartete, dass ihm der andere selbstverständlich alles in gleicher Münze zurückzahlen würde.

Schließlich, als ich mich schon fragte, wie lange sie dieses Spiel noch treiben würden, löste sich Nanescha von ihrem Partner und ließ sich auf den Boden sinken, drehte ihm dabei den Rücken zu und stützte sich auf Hände und Knie. Aufmunternd warf sie einen Blick über die Schulter zurück und wackelte einladend mit den Hüften, beinahe wie eine Hündin, die ihren Herrn zu einem gemeinsamen Ausflug aufforderte.

Ohne zu zögern ging der Mann hinter ihr auf die Knie. Er legte seine kräftigen Hände auf ihre Pobacken und zog sie auseinander, was Nanescha einen Seufzer der Vorfreude entlockte. Dann schob er seinen Stab, der an der Spitze feucht glänzte, nach vorne. Die Frau stieß hörbar die Luft aus.

„Langsam", bat sie leise, „du bist so groß."

Aber der Fremde konnte sie offenbar nicht verstehen. Er nahm sich nur ein klein wenig zurück, ehe er ein zweites Mal und nun deutlich kraftvoller zustieß. Ich sorgte mich, dass er sie verletzen würde, aber Naneschas Gesicht verriet nichts dergleichen. Im Gegenteil meinte ich zu erkennen, dass er nach drei, vier weiteren Anläufen seinen Speer bis zum Anschlag in ihrem Körper versenken konnte. Und Naneschas Ausdruck, sowie die Laute, die sich ihrem weit offen stehenden Mund entrangen, wirkten am zufriedensten, wenn der Mann am tiefsten in ihr steckte.

Ich war mir ziemlich sicher, dass es sich nicht geziemte, einem Paar bei dieser Betätigung zuzusehen. Aber meine Beine hätten mir sicher den Dienst versagt, wenn ich versuchte, aus dem Raum zu fliehen. Und zudem hatte mich eine unbezwingbare Neugier erfasst, die mich veranlasste, jedes Detail des Aktes genauestens zu beobachten.

Naneschas Augen waren fest geschlossen und ihr Gesicht war hinter dem Vorhang ihrer schwarzen Haare eine Maske der Verzückung. Schweiß perlte ihr von der Stirn und ihr Atem kam stoßweise im Takt der Bewegungen des Mannes. Im gleichen Rhythmus schwangen ihre schweren herabhängenden Brüste unter ihrem Oberkörper hin und her. Auch ihr Partner strengte sich sichtbar an. Anfangs schweifte sein Blick noch freudig über den Körper der Frau vor ihm und seine Hände strichen über ihren Rücken, ihren Po und ihre Schenkel. Bald aber schloss auch er die Lider und packte ihre Hüften, um einen festen Halt zu haben, weil er seinen Unterleib immer schneller und kräftiger gegen ihren klatschen ließ.

„Ja, ja, ja, mach weiter so", stöhnte Nanescha, vergessend, dass er sie nicht verstehen konnte.

Aber er brauchte keine Aufforderung und setzte sein Tun immer weiter fort, was ihr kleine spitze Schreie entlockte. Schließlich bäumte er sich auf, stieß ein fast tierisches Grollen aus und zog sie so stark an sich, als wolle er sie nie mehr loslassen. Sein Körper zuckte und dicke Adern zeichneten sich an seinem Hals ab. Sein nicht-menschliches Gesicht glühte und zeigte eine Maske der Wildheit und des Hochgefühls, wie ein Jäger, der nach langem Kampf seine Beute endlich erlegt hatte.

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