Category: Erotische Verbindungen Geschichten

Eine nicht alltaeglicheFrau 02

by rosettenfreak©

oder: "Eine Achterahnfahrt" (02)

Vorbemerkung (1):

Alle Personen in dieser Story sind über 18 Jahre alt.

Vorbemerkung (2):

Diese Geschichte ist für dich, V., wo immer du heute auch sein magst.

Das Jahr zwischen Sommer 1989 und Sommer 1990 ist mir als Sumpf, als Morast in Erinnerung geblieben. Ein zäher Sumpf. Bei fast jedem Schritt, den ich machte, blieb ich stecken.

Wohin ich auch blickte, ich sah keinen Horizont.

Menschen, die früher wichtig für mich waren, hatten sich aus meinem Blickfeld entfernt.

Die Schuldgefühle wegen der Trennung von Paola fraßen mich auf.

War die Trennung meine Schuld? Oberflächlich betrachtet: Ganz sicher, und auch bei genauerem Hinsehen war es meine Schuld.

Geschenkt.

Trennungen haben immer komplexe und vielfältige Ursachen. Es gibt niemals monokausale Erklärungen.

Die Schuldfrage ist die Überflüssigste aller Fragen bei einer Trennung.

Es zählt das nackte Ergebnis. Die Tatsache der Trennung als solche.

Wir befanden uns zu jener Zeit bereits in einer idyllisch verlängerten Sackgasse, aus der ich auf typisch männliche Art und Weise ausbrach: ich begann, mit anderen Frauen zu schlafen.

Nichts ernstes. One-Night-Stands und recht kurze Affären.

Dass es ein Ausbruch aus einer Sackgasse war, wurde mir allerdings erst viel später bewußt.

Damals traf mich die Trennung wie ein Keulenschlag.

Ich reagierte, wie es für Männer oft typisch ist: Phasen voller Selbstmitleid wechselten mit Phasen der Wut.

Sind einfach viel zu empfindlich, die Weiber!

"Mach doch nicht so ein Theater daraus, Schatz! Sonja (oder hieß sie vielleicht Claudia?) war nichts ernstes. Es war doch nur Sex. Hey, es war außerdem nur eine Nacht, und eigentlich- wenn man es genau betrachtet- ist gar nichts passiert."

"Wie bitte? Vergangene Woche bin ich viermal sternhagelvoll nach Hause gekommen? Du musst dich irren, Darling. Es war höchstens zweimal der Fall. Da bin ich absolut sicher."

Plötzlich ist die Frau doch tatsächlich weg.

Es dauert lange, bis Frauen sich zu einem endgültigen "Cut" entschliessen, aber der ist in der Regel dann aber auch endgültig und unwiderruflich.

Anstatt mich diesen Gefühlen zu stellen und mich damit auseinanderzusetzen und die Sache abzuschliessen, diesen Teil meines Lebens zu integrieren, wählte ich das klassische männliche Ausweichmanöver: saufen und ficken.

Selbst die Politik, die mich als "Political Animal"schon immer gefesselt und fasziniert hatte, ging mir damals am Allerwertesten vorbei.

Der Fall der Mauer? Auch gut...

Natürlich überlegte ich, an jenem denkwürdigen 09.November in einen Zug nach Berlin zu steigen, aber nicht, um dieses Ereignis, das zu recht das Etikett "historisch" trägt, als Augenzeuge zu würdigen.

Ich hatte völlig andere Motive.

In diesem Ausnahmezustand waren sicher auch die Berliner Girls sehr willig. Es würde sich dort wohl problemlos was zum ficken auftreiben lassen.

War in historischen Ausnahmesituationen schon immer so, dass auch im sexuellen Bereich sehr schnell die Hemmungen fielen.

Ich würde die Wiedervereinigung zwischen Ost und West gleich auf persönlicher Ebene vollziehen.

Von meinen Besuchen in der DDR wußte ich um die Unkompliziertheit der Ost-Girls hinsichtlich dieser Dinge.

Der "Grenzverkehr" zwischen den beiden deutschen Staaten funktionierte diesbezüglich reibungslos.

Sex schien das Einzige zu sein, das im real existierenden Elend- euphemistisch auch Sozialismus gemannt- tatsächlich problemlos funktionierte.

Lag wohl daran, dass Vögeln so ziemlich das Einzige war, das in der DDR nicht verboten beziehungsweise nicht streng reglementiert und überwacht war.

Für Sex brauchte es auch keine Fünfjahrespläne. Ossi-Girls waren immer feucht und willig.

Aber die Züge nach Berlin waren hoffnungslos überfüllt, und warum den weiten Weg an die Spree machen, wenn sich auch am Neckar problemlos aufgeschlossene Bräute fanden?

Also wieder auf ins "B&W."

Ich konnte mich über Monate nicht dazu aufraffen, irgendetwas Sinnvolles, etwas Neues zu beginnen.

Die Welt nahm ihren Lauf. Nur ich hatte mich irgendwie festgefahren und schien die Verbindung zu ihr verloren zu haben.

Alles sah für mich zu jener Zeit traurig aus, als würde überall die Farbe auslaufen.

Ich ließ mich treiben ohne dabei eine bestimmte Richtung einzuschlagen oder ein Ziel zu fokussieren.

Nur im "Black & White" landete ich mit schlafwandlerischer Sicherheit fast jeden Abend.

Ich steckte in einer merkwürdig depressiven Phase; genauer: in einer manisch-depressiven Phase.

Manisch wurde ich beim Saufen und beim Ficken.

Depressiv, oder zumindest stark melancholisch, wurde ich, sobald der Fick vorüber war.

Diese Phase sollte ziemlich genau 3 Jahre dauern. Bis zum Sommer 1992.

So lange brauchte ich, um die Trennung von Paola wirklich zu verarbeiten.

Für Psychologen sind solch lange Zeiträume, eine Trennung zu verarbeiten, nichts Ungewöhnlichs.

Sie setzen 2 Jahre an, um das Scheitern einer wichtigen Beziehung wirklich zu verdauen.

Ich brauchte noch ein ganzes Jahr länger.

Immerhin: Mit Paola waren es fünf Jahre gewesen. Fünf wichtige und fünf wunderschöne Jahre.

Die unnötige und überflüssige Trennung, nur weil ich meinen "Besten Freund" nicht bei mir beziehungsweise in Paola behalten konnte.

Ich hielt mich in dieser Zeit finanziell mit meinem Dauer-Nebenjob im Kino über Wasser.

Das war finanziell lukrativ und recht leicht verdientes Geld. Ich arbeitete dort unter der Woche etwa 3 Abende von 19 bs 23 Uhr und am Wochenende Samstag und Sonntag je 8 Stunden oder auch länger und in den Semesterferien Vollzeit.

Nebenbei bekam ich monatlich 16 Freikarten, mit denen ich einige Ladies im "Black & White" ködern konnte.

Und ein weiterer angenehmer Nebeneffekt: Ich hatte fast nur Kolleginnen.

Aufgeschlossene und fickgeile Studentinnen, die das Leben zu genießen wußten.

Seltsam, die meisten Ficks bekommt man problemlos, wenn man sie eigentlich gar nicht will. Wenn man sie nicht bewusst sucht.

Immer, wenn die Gefahr bestand, aus der Uni zu fliegen, bekam ich seltsamerweise irgendwie doch noch die Kurve.

Ich schaffte es fast immmer, mich rechtzeitig zu Semesterbeginn wieder einzuschreiben und irgendwie wenigstens eine passable Klausur oder ein gelungenes Referat pro Semester abzuliefern.

Und fiel ich doch einmal durch, gab es die Möglichkeit, die verpatzte Klausur einige Zeit später nachzuholen.

Die Benotungen waren nicht rosig. Es reichte grade, um nicht exmatrikuliert zu werden.

Das alles geschah mehr oder weniger unbewußt. Ich versuchte einfach nur, die Dinge irgendwie am Laufen zu halten.

Wenn ich nicht grade im Kino arbeitete oder gelegentlich doch zur Uni ging, um mein schlechtes Gewissen wenigstens etwas zu beruhigen, war mein Tagesablauf recht überschaubar.

Meistens las ich.

Ich las querbeet alles, was mir in die Hände fiel. Ziemlich unsystematisch, und ich tat das eigentlich nur, um meine grauen Zellen irgendwie auf Trab zu halten und nicht völlig zu verblöden.

Erst Jahre später wurde mir klar, dass mich diese wahllose Lektüre gerettet hat. Es war eine automatische Survival-Aktion meiner Psyche.

Die Bücher retteten mich.

Und Agnetha.

Ich sollte sie im Sommer 1992 treffen.

Meine Ernährung war zu jener Zeit ebenfalls recht überschaubar.

Kaffee, Coca-Cola, Paprika-Chips, ne Tüte Pommes, die ich am Imbiß um die Ecke holte, oder einen Döner, und vor allem Zigaretten.

Die nötigen Vitamine gabs meistens aus dem Glas. Pillen aus dem Supermarkt.

Ging mir die Kohle aus, war das Anschreiben lassen in meinem Viertel kein Problem.

Ich wohnte in einer Gegend, die man heute als "Multi-Kulti-Viertel" bezeichnen würde.

Ein Stadtteil mit einem hohen Migrantenanteil überwiegend türkischer Herkunft.

Ich wohnte gerne in diesem Viertel. Es hatte einige nicht unerhebliche Vorteile.

Meine 1ZKB-Wohnung war äusserst günstig, was für so ziemlich alle Wohnungen dieses Stadtteils galt.

Es war sehr lebendig.

Eine Menge Dönerbuden und kleine Kaufmannsläden, die alles hatten, von der Chipstüte über die Dose Bier bis hin zum Kondom, und das alles konnte man auch noch um 2 Uhr in der Nacht bekommen, sogar am Wochenende.

Dazu eine Menge kleiner türkischer Kneipen und Cafes, die bis in die Puppen geöffnet hatten.

Außerdem war das Saufen dort billiger als in den meisten deutschen Kneipen der Stadt.

Okay, was das Anbaggern von jungen Damen betraf, waren diese Anlaufstelllen nicht grade ein Eldorado, aber dieses Manko fiel nicht wirklich ins Gewicht.

Sicher, junge muslimische Frauen und Sex war ein Kapitel für sich. Soviel wusste ich damals schon über diese Kultur. Plaudern und flirten mit den Muslim-Ladies stellte kein Problem dar, zeigte man ein wenig Fingerspitzengefühl und übertrat eine gewisse Schwelle nicht.

Okay, es gab Grenzfälle, wo mir die "Aufpasser" der Damen einen wohlwollend warnenden Blick zuwarfen, aber so eine Situation wurde nie wirklich prekär.

Das Flirten mit diesen Damen war sogar sehr lustig, da die Sprachbarrieren oft zu einer herrlichen Situationskomik und zu amüsanten Mißverständnissen führten.

Mit den Kerlen spielte ich Karten oder würfelte, becherte eimerweise Raki und diskutierte mit ihnen über Fußball, vorzugsweise über die türkische Liga.

Vielen brachte ich nebenbei spielerisch ein bisschen Deutsch bei, genauer: ich korrigierte kleine lustige Fehler, die sie beim Erählen oft machten und half ihnen bei Behördenkram. Beim Ausfüllen irgendwelcher Anträge und übersetzte ihnen das Schreiben eines deutschen Bürokraten in "Deutsch für Normalsterbliche."

Nebenbei lernte ich in dieser Zeit die türkische Küche kennen und schätzen.

Kurz: Ich war schon damals ein Kosmopolit.

Innerhalb kürzester Zeit war ich in "meinem Viertel" bekannt wie ein bunter Hund und- ich sage das in aller Bescheidenheit- beliebt; jedenfalls bei den meisten.

Kopftücher und ähnliches, was heute ein Dauerthema

bei der Integrationsdebatte ist, waren damals noch Marginalien. Manche der jungen Damen trugen ein Kopftuch und andere trugen eben keines.

Sicher, zwischen den türkischen Jung-Machos gabs gelegentlich Zoff wegen ner Braut. Die jungen türkischen Heißsporne wollten wohl dasselbe, wie wir Deutschen auch: sie wollten Bräute flachlegen.

Aber diese Auseinandersetzungen waren damals nie oder höchst selten von Themen wie "Ehre oder ähnlichem Schwulst überlagert.

Die Jungs wollten einfach nur an die Pflaumchen der Ladies.

Eigentlich erwachten meine Lebensgeister ausschließlich wenn die Aussicht bestand, ne Braut flachzulegen.

Wirklich lebendig war ich zu dieser Zeit eigentlich nur an den Abenden im "Black & White."

Und natürlich besonders in den Betten der Miezen.

Im Grunde genommen war mein Verhalten kindisch. Ich ersann zahlreiche Rechtferigungen, aber eigentlich war es nichts als pure Verzweiflung.

Ich war innerlich aufgewühlt, weigerte mich, die Trennung von Paola als etwas Endgültiges zu akzeptieren, und hielt ein drastisches Vorgehen für angebracht.

Ich beschloß,-abgesehen vom Saufen und Vögeln-, gar nichts zu tun. Mein heroischer Nihilismus sollte im Verweigern jeglicher sinnvollen Tat bestehen. Ich wollte der ganzen Welt ins Gesicht spucken, dabei bestrafte ich mich nur selbst.

Das alles garnierte ich natürlich mit einer Menge pseudophilosophischer Rechtfertigungen und kam mir dabei unglaublich schlau vor, dabei war es nur das überspannte Verhalten eines Halbwüchsigen, der seine Adoleszenz über Gebühr verlängerte, der zuviel nachgedacht und zu viele Bücher gelesen hatte, und der sich hartnäckig weigerte, sich dem Leben zu stellen.

Ich trank zu jener Zeit eine ganze Menge, was meine Potenz glücklicherweise nicht im geringsten beeinflusste.

Es kann viele Ursachen haben, wenn ein Mensch beginnt, gewohnheitsmäßig zu trinken.

Die Ursachen sind vielfältig, die Ergebnisse immer gleich.

Schon knapp über 26 stand ich noch voll im Saft, jedenfalls in den unteren Regionen.

Angeblich lässt bei uns Kerlen die Potenz ab 25 bereits wieder nach. Unmerklich zwar, aber sie soll sukzessive nachlassen, während die Bräute angeblich erst ab 30 so richtig auf den Geschmack kommen.

Einer der wenigen Fehler der Evolution, wenn man mich frägt.

Zu jenem Zeitpunkt war ich noch ein fröhlicher Zecher, jedenfalls nach aussen hin fröhlich.

Wie viele Gewohnheitstrinker blieb ich tagsüber ein äusserst korrekter Mensch, und dafür hielten mich auch alle nach wie vor.

Für korrekt, angenehm und scharfsinnig.

Mit steigendem Alkoholkonsum zeigen sich jedoch bald auch die ersten kleinen Risse; zunächst ganz unmerklich.

Mal verpennt man ne Vorlesung und kommt viel zu spät, und irgendwann geht man gar nicht mehr hin.

Mein gewohnheitsmäßiges Trinken hätte leicht schiefgehen können, und dass es nicht schief ging und ich noch rechtzeitig die Kurve bekam, lag nicht an mir, sondern an Agnetha.

Es scheint ein Muster in meinem Leben zu sein: immer wenn die Gefahr droht, ganz aus der Bahn zu geraten, tritt unversehens eine Frau in mein Leben.

So sollte es auch diesmal sein. Ich stand kurz vor dieser Veränderung, hatte an dem Abend, als mir Agnetha erstmals auffiel allerdings noch nicht den blassesten Schimmer, dass diese Frau mein Leben verändern und ihm eine neue Richtung geben sollte.

Ich war durch eine falsche Tür gegangen und nun fand ich den Ausgang nicht mehr. Ich bemühte mich nicht einmal sehr, den Ausgang aus diesem Vagabundenleben zu finden, und alleine- ohne Agnetha- hätte ich ihn wohl auch nicht gefunden.

Zunächst becherte ich fröhlich weiter vor mich hin und schleppte willige Blackies ab.

Besoffen wurde ich ab einem gewissen Punkt sogar äußerst manierlich, jedenfalls wenn die Aussicht bestand, ne Tussi abzuschleppen.

Umgehend nahm ich Haltung an, spulte mein Charmeprogramm ab und wurde zum Manierlichsten aller Besoffenen.

Meistens erwachte ich mit einem unglaublichen Teergeschmack im Mund, was von den unzähligen Zigaretten kam.

Dazu Whiskey und Bier.

Und Mösensaft.

Zigaretten, Bier, Whiskey und Muschisaft. Eine vielleicht gewöhnungsbedürftige aber keineswegs unangenehme Mischung.

So empfand ich es jedenfalls damals.

Ich befasste mich in der Hauptsache mit Black Pussies, schwarzen Titten und Ärschen.

So wie vergangene Nacht mit Cheryl und Mabel.

Die beiden Wildkatzen ließen sich nach den Drinks, die ich ihnen im "Black & White" spendiert hatte, doch tatsächlich problemlos auf einen Dreier ein und boten eine wirklich beachtliche, abwechslungsreiche und sehr einfallsreiche Performance.

Sex kann man als etwas unglaublich Wichtiges und Besonderes betrachten oder auch nicht.

Man kann es als Zeitvertreib oder als Therapie sehen.

Für mich war es damals beides.

Die Hurerei löste meine Probleme nicht, aber es war die angenehmste Art, sie zu verdrängen. Jedenfalls die angenehmste Art, die mir einfiel.

Erstaunlicherweise funktionierte auch in dieser äusserst leichtsinnigen Phase meines Lebens in gewissen Dingen mein Verantwortungsgefühl automatisch.

Schließlich war AIDS zu jener Zeit bereits in aller Mund und eine reale Gefahr.

Egal, wie angeheitert ich vor dem Stich mit ner Gelegenheitsbekanntschaft auch war: Ich dachte vor dem Vollzug immer noch daran, mir korrekt ne Lümmeltüte über meinen Prachtbolzen zu streifen oder überstreifen zu lassen, und mindestens einen Gummi hatte ich in jedem Sakko.

Ohne Lümmeltüte vögelte ich höchstens Bräute, die ich bereits etwas näher kannte, was allerdings auch keine Garantie war, da die meisten Ladies in meinem Umfeld damals genau so unbekümmert durch die Betten stiegen wie ich.

Es wundert mich bis heute, dass ich diese turbulente Phase meines (Geschlechts)Lebens unbeschadet überstanden habe. Noch nicht einmal Sackratten oder Filzläuse fing ich mir ein.

Jede Frau hat ihre eigene komplizierte Schublade, vollgestopt mit irgendwelchem Krimkrams, womit ich ihre Macken und Launen meine.

Alles Dinge, auf die ich zu jener Zeit nicht die geringste Lust verspürte, weshab ich mein Interesse auf puren Sex konzentrierte, was zweifellos gewisse Vorteile hat.

Man muss sich keine Gedanken machen über zwischenmenschliche Probleme, über "Beziehungsprobleme", die,- lässt man sich ernsthaft auf eine Frau ein- irgendwann unweigerlich auf der Tagesordnung stehen.

Plötzlich heißt es nicht: "Steck mir endlich deinen herrlichen Fickbolzen rein, du geiler Hengst", sondern: "Schatz, findest du nicht, wir sollten dringend über unsere Beziehung reden?"

Nein, das fand ich überhaupt nicht, weshalb eine feste Bindung zu diesem Zeitpunkt meines Lebens nicht in Frage kam.

Ich trauerte noch immer Paola hinterher.

Also schaltete ich mein Sex-Appeal an,- oder das, was davon noch übrig war-, und ließ die Dinge auf mich zukommen.

Erfolg oder Mißerfolg waren mir damals sowieso schnuppe, und es ließ sich oft nicht genau sagen, bis zu welchem Punkt das Flachlegen der Ladies mein Verdienst war oder ob es überhaupt mein Verdienst war.

Es passierte einfach.

Ich spielte die Rolle des Charmebolzens um meine tiefe Traurigkeit zu verdecken.

Was davon war echt? Was enthielt den echten Mike oder wenigstens noch eine Spur von ihm?

Schwer zu sagen.

Wo hört Clark Gable auf und wo fängt Rhett Butler an?

Und die Damen im "Black & White" machten es mir auch recht einfach.

Davon sollte es nur eine Ausnahme geben.

Agnetha.

Sie kam die nächsten fünf Tage regelmässig mit Beates Clique ins Lokal, aber es gelang mir trotz aller Bemühungen nicht, einen Kontakt zu ihr herzustellen, auch nicht nonverbal. Weder durch Blicke noch über Gesten, dabei war ich im nonverbalen Flirten Weltmeister. Das hatte ich jedenfalls bis dahin geglaubt.

Aber bei dieser Blondine kam ich damit die erste Zeit einfach nicht weiter, was zwiespältige Gefühle in mir auslöste.

Eine leichte Verunsicherung hinsichtlich meiner Flirtkünste, aber auch sportlichen Ehrgeiz.

Meistens saß sie zwischen Doris und Beate.

Oder zwischen Doris und Sina. Mit ihr unterhielt sie sich am häufigsten. Zu Sina schien sie den besten Draht zu haben.

Sie erinnerte mich rein äusserlich stark an die Agnetha von ABBA. An Agnetha Faltskög, den Traum meiner feuchten Nächte in der Teenagerzeit.

Dieselben langen blonden in der Mitte gescheitelten Haare, die ihr fast bis an den Po reichten, das schlanke Profil, die sinnlichen Lippen, und selbst die leichte Lücke zwischen den Schneidezähnen, die auf eine früher getragene Spange hinwies, hatte sie mit der ABBA-Agnetha gemeinsam.

Dass sie tatsächlich ebenfalls auf den Namen Agnetha hörte erfuhr ich erst einige Tage später, und auch, dass diese Namensgebung keineswegs zufällig war.

Ihr Vater war ein grosser Fan dieses schwedischen Quartetts;- zu ihrer aktuellen Zeit in den 70igern belächelt, heute längst zu recht im Walhalla der Popmusik;- und hatte diesen Namen mit voller Absicht für sein zweites Kind gewählt.

Auffällig war ihr Faible für bunte Blusen. Sehr farbintensiv. Sie bevorzugte orange-gelb, das Muster kariert, dazu weiße oder blaue Jeans.

An den Füßen bequeme Slippers, braun oder weiß.

Eine Menge Ringe und Armreifen. Dazu Ketten um den Hals. Aus der Entfernung konnte ich nicht einschätzen, ob es sich um werlosen Plunder oder werthaltigen Schmuck handelte.

Ihr Stirnband, das sie fast ständig trug.

In dieser Hinsicht;- farbige Blusen, viel Schmuck, Stirnband;- erinnerte sie mich an die frühe Cher, mit dem Unterschied, dass Agnetha blond war.

Sie wirkte wie ein Hippie der "Flower-Power-Ära", den es nicht im geringsten scherte, dass wir bereits in den Neunzigern waren.

Vielleicht lebte sie auch nach dem legendären Motto von Cher Männer betreffend? "Zieht ihn aus, wascht ihn und bringt ihn in mein Zelt."

Abgesehen davon, dass die hinreissende Cher wirklich einige Evergreens für die Ewigkeit gesungen hat, machte sie sich alleine durch diesen wunderbaren Spruch in meinen Augen unsterblich.

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