Category: Humor & Satire Geschichten

Valeries total verrückte Reise 3

by _Faith_©

Es war spät. Ben lag entspannt auf dem großen Bett und genoss die Zuneigung. Er fühlte sich richtig gut, die Nachttischlampe spendete ein schummriges, warmes Licht. Die Stille im Raum wirkte beruhigend, eine ideale Situation, um einzuschlafen.

Das wäre jedoch respektlos, denn Rebecca lutschte seinen erigierten Schwanz mit sinnlicher Hingabe. Ihre dunkelblonden Locken ergossen sich über seine Oberschenkel und er konnte ihr hübsches Gesicht mit gesenkten Augenlidern beobachten. Sie sog seinen Schwanz in ihren Mund, leckte mit der Zunge über die Eichel und gab den Schaft langsam frei. Das machte sie seit ca. 20 Minuten.

Jedes mal wenn Rebecca ihm einen blies, wackelten ihre Zehen.

Sie war nackt, einfach nackt. Wie geil wäre es, wenn sie ihm den Gefallen machen würde, raffinierte Dessous anzuziehen. Sie besaß einen Prachtkörper und einen guten Modegeschmack, der leider an der Schlafzimmertür endete.

Ben wurde aus seinen Gedanken gerissen, als das Handy zu vibrieren begann und über die Kommode hüpfte. Sogleich ertönte die nervige Titelmelodie von „Pipi Langstrumpf".

Verrückt, seine Frau weigerte sich strikt Dessous zu tragen, wählte aber eine Handymelodie von einem Mädchen, das seit Jahrzehnten in Strapsen durchs Kinderprogramm hüpfte.

Während Bens Gedanken noch bei Pipi Langstrumpf hingen, war Rebecca aufgesprungen, um ans Telefon zu gehen. Ben bemerkte das an der unangenehmen Kühle, die sein feuchter Penis gerade seinem Gehirn meldete.

Rebecca hörte dem Anrufer genervt zu, legte die Stirn in Falten und schaute auf die Uhr. Dann kam sie zu Wort:

"Gib mir ne halbe Stunde, ... bis gleich."

Rebecca sammelte ihre Kleidung vom Boden auf und zog sich hastig an, während sie Ben erklärte:

"Sorry Schatz, wir haben einen Verdacht auf Mord, ich muss gleich zum Tatort."

Ben nickte verständnisvoll, seine Frau war nun mal ein echter „Cop" und das war schon cool.

Während Rebecca aus dem Zimmer hastete, wanderte seine Hand zwischen seine Beine. Er machte in seiner Fantasie ein Date mit Pipi Langstrumpf aus. Die Kleine war mittlerweile bestimmt eine richtige Frau geworden -- mit lustigen roten Haaren und Strapsen ... Sein Penis wurde spürbar härter.

Ben erschuf in seiner Fantasie eine erwachsene Pipi Langstrumpf, die er quer durch die Villa Kunterbunt vögelte.

Kurz darauf erreichte Rebecca den Tatort. Richard, ein Kollege von ihr, kam auf sie zu und erstattete einen vorläufigen Bericht:

"Kurz nach Mitternacht hat ein Anwohner angerufen, er sah eine Frau die Straße entlanglaufen, die dann dort an dem Baum stehen blieb und zusammengebrochen ist. Als er ihr helfen wollte, war sie tot. Der Notarzt tippt auf Gift. Genaues erfahren wir erst nach der Obduktion."

***

Rebecca blickte Richard ungeduldig an:

"Und deswegen klingeln sie mich aus dem Bett? Was soll ich heute Nacht noch unternehmen?"

Richard druckste herum und zeigte dann in Richtung des Tatorts:

"Schauen sie sich bitte mal das Opfer an, es handelt sich um eine ungewöhnliche Person."

In Rebeccas Ungeduld mischte sich mit Neugier, sie ging hastig auf den großen Baum zu, um den sich die Kollegen der Spurensicherung scharten. Auf dem Boden lag das Opfer, eine Frau Anfang dreißig. Ihr Mantel aus schwarz glänzendem Lackmaterial war geöffnet worden und gab die restliche Kleidung preis.

Schwarzer Lederminirock, Pumps und einen Leder-BH, der an den Brustwarzen freigestellt war. Ein breites Lederband lag um ihren Hals. Der Notarzt zeigte auf das Halsband:

"Bitte fassen sie das Halsband nicht an. In ihm befindet sich eine Vorrichtung, die das Gift direkt in ihre Schlagader injiziert hat."

Instinktiv steckte Rebecca ihre Hände in die Jackentasche und betrachtete die junge Frau.

Obwohl das Outfit nuttig aussah, wirkte es elegant. Die Kleidung war hochwertig gearbeitet, passte perfekt und die Frau sah gepflegt aus. Richard trat neben seine Kollegin, schwieg kurz und gab seinen Tipp ab:

"Ich würde sagen, wir klappern morgen mal die Puffs ab und fragen, ob jemand die Dame kennt."

Intuitiv wusste Rebecca, dass es hier keinen Zusammenhang mit dem Rotlichtmilieu gab:

"Wir warten was die Obduktion ergibt. Bitte lassen sie die Kleidung der Frau untersuchen, so etwas bekommt man nicht bei H&M auf dem Wühltisch -- und finden sie ihre Personalien heraus."

Rebecca wollte gerade zurück zu ihrem Auto laufen, als ihr Blick noch einmal über das Gesicht der Toten schweifte. Die Augen der Leiche standen offen und für einen kurzen Moment erwiderte die Tote Rebeccas Blick.

Geschockt stand die Kommissarin da und empfand ein Gefühl, als würde ihr Blut gefrieren.

Sofort schallte eine blecherne Stimme über das Set:

"Stopp! Abbrechen! - wir müssen es noch mal drehen, die Tote hat es versaut."

Der Regisseur warf das Megaphon weg und stürmte mit hektischen Schritten auf die Tote zu, die sich gerade mit einem schamroten Gesicht erhob. Wütend baute sich der Mann vor ihr auf:

"Was fällt dir ein? Du sollst einfach nur reglos daliegen. Aber ständig zappelst du rum wie ein Irrer auf dem elektrischen Stuhl!"

Bettina schaute traurig auf den Boden. Dies war der achte Versuch, die Szene zu drehen und jedes Mal äußerte sie eine Regung, die sie eindeutig als lebend verriet. Bettina hatte nicht die Nerven, um weiterhin mit solch einem schrecklichen Regisseur zusammenzuarbeiten.

Wütend schmiss sie das Halsband weg und ging die Straße entlang. Der Regisseur rief ihr noch nach:

"Ja, lauf weg! Ich finde schnell eine Neue, die das locker schafft!"

Wütend bog Bettina um die Straßenecke und stolperte in ein großes unaufgeräumtes Wohnzimmer.

Auf dem Sofa vor ihr lag eine junge Frau mit zwei weit abstehenden, roten Zöpfen, die wunderbar zu den Sommersprossen auf ihren Wangen passten. Sie stöhnte laut vor Lust, unter dem gut gebauten Mann, der sie gerade kraftvoll fickte. Ihre Beine waren hinter ihrem Kopf verschränkt und steckten in Nylonstrümpfen mit einem Ringelmuster.

Gebannt schaute sich Bettina die Orgie an.

Leidenschaftlich stießen die Lenden des Mannes gegen den feuchten Schoß der Frau. Jedem Stoß folgte ein lautes Klatschgeräusch. Das abgesessene Sofa untermalte den Takt noch mit hohen Quietschgeräuschen.

Um die Arie zu vervollständigen, schrie die Frau jedes Mal vor Lust, wenn der harte Pfahl komplett in ihr steckte. Kurz hielt sie mit ihren Lustschreien inne, um kurz darauf in einer noch penetranteren Tonlage zu ächzen. Wie bei einem Auto, in dem langsam die Gänge hochgeschaltet wurden. Die junge Frau bemerkte Bettina und grinste sie fröhlich an.

Bettina hielt dem Blick nicht lange stand. Sie schaute weg und erregte die Aufmerksamkeit des Manns, der in seinem Liebesrausch einen unglaublich dämlichen Gesichtsausdruck hatte. Sofort zog er seinen Schwanz aus der Frau und versuchte, sich unter dem Couchtisch zu verstecken. Flehend rief er:

„Bitte, sag meiner Frau nichts davon."

Bettina machte eine abwertende Handbewegung und ging weiter.

Bevor sie das Haus verließ, schaute sie noch einmal zu der jungen Frau. Die Rothaarige streichelte frustriert über ihre Brüste und blickte ratlos zu ihrem ängstlichen Liebhaber. Konnte das die erwachsene Pippi Langstrumpf sein?

Nein! Nicht nur wegen der Urheberrechte, sondern vor allem der Moral wegen, war das nur eine erwachsene, geile Frau, die zufällig eine gewisse Ähnlichkeit mit der Kinderbuchfigur besaß. Das lustige kleine Mädchen verdiente es nicht, in solch einer schäbigen Nebenrolle zu enden.

Bettina schloss die Tür und ging weiter die Straße entlang.

Als sie ihren Blick noch einmal zurückwarf, war nur noch der nächtliche Straßenzug zu sehen. Das verlotterte Haus mit dem seltsamen Liebespaar war eine der vielen Fantasien, die ständig in dieser Gegend herumspukten.

Nach einem kurzen Fußmarsch erreichte sie das Luxushotel, in dem Valerie und Britta seit einiger Zeit das Kommando übernommen hatten. Wobei das Duo in den letzten Wochen nur noch selten hier war, sie verbrachten viel Zeit in dem neuen BLA-Hauptquartier.

Frustriert steuerte sie auf den botanischen Garten der Hotelanlage zu. Die Grünanlage war eine wahre Pracht. Sie schlenderte einen geschwungenen Kiesweg entlang und grübelte über ihr Leben. Was machte sie nur falsch?

Sie sicherte sich als Nebenrolle in der Geschichte „Monikas Dildos" einen festen Platz in der realen Welt. Sie besaß einen guten Job und den fehlenden Partner hätte sie bestimmt noch gefunden.

Aber dann kam dieser Plug und übernahm die Kontrolle über sie. Durch den Selbstmord in der realen Welt war sie in der Zwischenwelt gefangen. Ihre Rolle in Valeries zweiter Geschichte wurde ihr aberkannt -- als Strafe für ihre Verbrechen, die sie unter Plugs Kontrolle beging. Es war verrückt, sie hatte eine wichtige Nebenrolle gut besetzt und dennoch durfte sie nicht aus der Zwischenwelt in die Realität aufsteigen.

Bettina irrte ziellos durch das Chaos, klammerte sich an jeden Strohhalm, um in einer Geschichte unterzukommen und der „Entsorgung" auf dem Friedhof zu entgehen. Sie war verzweifelt, ärgerte sich über sich selbst und begann langsam an ihrem Sinn zu zweifeln.

Als sie an einem großen Teich vorbei kam, hörte sie eine quakende Stimme:

"Schaut euch die an! Hat `ne Ausstrahlung wie ein Parkhaus bei Vollmond."

Bettina schaute gekränkt in die Richtung, aus der die Stimme kam. Ein Frosch saß am Rande des Teiches, neben ihm hockte ein Spatz und kicherte:

"Die hat echt nicht erkannt, wie toll das Leben im Großen und Ganzen ist." Der Frosch und der Spatz riefen im Chor:

"Zufriedenheit setzt eine gewisse Intelligenz voraus."

Bettinas Stimmung war kurz vor dem Siedepunkt, durch die Provokation handelte sie im Affekt.

In großen Schritten rannte sie zu den beiden und trat schwungvoll mit einem Bein nach ihnen. Der Spatz konnte sich gerade noch rechtzeitig in die Luft erheben. Der Frosch wurde von Bettinas Schuhspitze getroffen und flog in hohem Bogen in den Teich.

Erschrocken über ihren unbeherrschten Wutausbruch starrte sie ins Wasser. Der Frosch tauchte nicht auf und sie machte sich Vorwürfe.

Plötzlich brodelte der Teich und hohe Wellen platschten gegen das Ufer. Eine übermannshohe Welle schwappte über Bettina und spülte sie in den Teich.

Japsend lag sie in dem hüfttiefen Wasser und versuchte, sich aufzurichten. Nachdem sie ihr Gesicht von einigen schleimigen Algen befreit hatte, blickte sie sich erstaunt um.

***

Das Ufer des Teichs war verändert. Sie blickte auf eine Lichtung und weiter hinten war ein Waldrand zu erkennen. Dort, wo vor wenigen Sekunden noch das Hauptgebäude des Hotels stand, befand sich jetzt eine Hügellandschaft. Die sommerliche Luft war voller Insekten und Blütenpollen, Vogelgezwitscher untermalte die idyllische Umgebung.

Verwundert stieg Bettina aus dem Teich und kämpfte sich durch das hohe Gras. Erst nachdem sie ihre Pumps auszog, kam sie in der wilden Botanik vorwärts. Sie lief auf den Waldrand zu, in der Hoffnung, einen schattigen Platz zu finden.

Sie erreichte einen großen, mit Moos bewachsenen Felsen auf dem sie ihre Gedanken kurz sammeln wollte.

Doch die Stille des Waldes wurde durch lautes Knacken und Stampfen gestört. Als Bettina nach der Lärmquelle Ausschau hielt, konnte sie gerade noch ein riesiges Wesen erkennen, dass seine Arme nach ihr ausstreckte. Ein über vier Meter großer Riese mit granitgrauer Haut packte sie an den Schultern und hielt sie gefangen.

Ein panischer Schrei entfuhr ihr. Der Riese ließ sich davon nicht beeindrucken, er klemmte Bettina unter den Arm und ging tiefer in den Wald hinein. Sie trommelte verzweifelt gegen den kräftigen Körper der Kreatur. Aber die Haut des Riesen war dick, sie konnte ihn nicht wirkungsvoll kneifen oder kratzen.

In gleichmäßigen Schritten bewegte sich der Riese durch den Wald und erreichte einen gut ausgebauten Weg. Er folgte dem Weg und begann eine seltsame Melodie zu pfeifen. Bettina gab es auf, sich aus der Umklammerung befreien zu wollen. Sie war zwischen der Flanke und dem Oberarm des Riesen eingeklemmt und musste sich ihrem Schicksal ergeben. Nach einer Weile sah Bettina am Wegesrand ein Pferd stehen. Neben dem Ross saß ein Ritter, der gerade die Klinge seines Schwerts mit einem Schleifstein bearbeitete. Als der Ritter den Riesen mit seinem Opfer sah, nickte er kurz zum Gruß und konzentrierte sich wieder auf seine Waffe.

Bettina rief empört um Hilfe:

"Hey, willst du mich nicht retten?"

Der Ritter blickte gelangweilt auf:

"Nö!"

Bettina war empört:

"Was bist du für ein Held, wenn du tatenlos mit ansiehst, wie eine hilflose Frau verschleppt wird?"

Der Ritter rollte genervt die Augen:

"Ich fühl´ mich heute nicht gut, werde nachher mal ein Entspannungsbad nehmen und früh ins Bett gehen."

Bevor Bettina ihre Empörung aussprechen konnte war der Riese schon weitergelaufen und der Ritter nicht mehr in Rufweite. Nach einem strammen Fußmarsch erreichten Sie ein großes Blockhaus. Der Riese schloss die Tür auf und sperrte Bettina in einen Käfig. Sogleich schürte er das glimmende Feuer in einem großen Ofen. Er band sich eine Schürze um und begann Gemüse zu zerkleinern. Gewissenhaft schnipselte er Karotten, Zwiebeln, Lauch, Kartoffeln und diverse andere Zutaten. Dann drehte er sich zu Bettina um und fragte:

"Knoblauch?"

Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und nickte:

"Sischer, Knoblauch muss ach nei."

Bettina konnte nicht glauben, dass sie in dem Kochtopf eines Riesen landen sollte. Langsam kroch die Befürchtung in ihr hoch, dass es hier tatsächlich um Leben oder Tod ging. Panisch rüttelte sie an dem Käfig und versuchte eine Fluchtmöglichkeit zu finden. Der Riese stand gelassen am Herd und rührte in dem riesigen Topf.

Es klopfte an der Tür, der Riese legte den Kochlöffel sorgfältig beiseite, wischte sich die Hände an der Schürze ab und öffnete. Der Ritter stand davor und begrüßte den Riesen:

"Hey, Boris, ich war gerade bei Gretel, um mir was gegen die Kopfschmerzen geben zu lassen, aber die hat nix mehr da. Kannst du mir was geben?"

Der Riese ging zu einem Regal und kratzte sich nachdenklich am Kopf. In einem breiten, hessischen Dialekt erklärte er:

"Isch hab nix geje Koppschmerze da. Ebber isch kann der Holunderkraut mitgebe, des hilft beim Eischlaafe."

Er reichte dem Ritter einen kleinen Stoffbeutel.

"Super, das werde ich mal ausprobieren."

Gerade als der Ritter gehen wollte, blieb er noch kurz stehen und wandte sich an den Riesen:

"Ach, bevor ich es vergesse. Soll ich dann morgen früh vorbeikommen, um die Frau zu retten?"

Der Riese winkte ab:

"Jetz werd erscht ma widder fit. So a Sommergripp derf mer ned uff die leicht Schulder nemme."

Boris schob den kränkelnden Ritter aus dem Haus, wünscht ihm gute Besserung und schloss die Tür.

Bettina schöpfte neue Hoffnung, dass der Riese sie noch bis morgen verschonen würde; oder war das ein Trick, um den Ritter loszuwerden?

Das Haus des Riesen wurde mittlerweile von einem angenehmen Duft nach frisch gekochtem Essen erfüllt. Boris deckte den Tisch und nahm die Kochschürze ab. Er füllte einen kleinen Teller und brachte ihn zu Bettina. Überrascht nahm sie die Portion Eintopf und bedankte sich. Der Riese schenkte ihr ein warmes Lächeln, füllte seinen großen Teller und nahm an dem Riesentisch Platz.

Der Eintopf schmeckte lecker und Bettina spürte, dass ihr diese warme Mahlzeit gut tat. Mutig stellte sie dem Riesen eine Frage:

"Warum hältst du mich in einem Käfig gefangen, wenn du mich nicht essen willst."

Boris riss die Augen auf:

"Isch will disch eh ned esse, isch bin Vegetarier. Äbber die maaste Mädscher wolle gefange wern, des währ romandischer, wenn de Ritter se aus em Verlies befreie dut."

"Ich möchte nicht gefangen werden!"

Boris stand auf und befreite Bettina aus dem Käfig:

"Dann musste äbber beim Geschärrspüle helfe."

Bettina kroch aus dem Käfig und nickte widerwillig. Nachdem der Abwasch erledigt war, zeigte ihr Boris eine kleine Kammer mit einem Bett und wünschte ihr eine gute Nacht.

***

Bettina konnte nicht einschlafen. Lediglich ihr Wissen über die Zwischenwelt bewahrte sie davor, verrückt zu werden. Sie holte Rolli aus ihrer Manteltasche und ließ die Kugel durch ihre Hände gleiten. Rolli meldete sich erfreut zu Wort:

"Hey, Bettina, in deiner Manteltasche ist es schön eng und warm, aber es ist nicht so schön wie in ... na du weißt schon was ich meine."

Bettina nickte resigniert:

"Ich weiß, was du willst, Aber mir ist gerade nicht nach Sex. Ich bin in die Fantasy-Abteilung der Zwischenwelt gerutscht und weiß nicht, was das alles soll."

Rolli schmiegte sich in Bettinas Hand während sie sprach:

"Es ist ein Neuanfang, eine optimale Gelegenheit für Erotik. Wir sind alleine in einem warmen Bett und wir haben Zeit ..."

Bettina schaute ungläubig zu den Kugeln:

"Das klingt nicht überzeugend."

Rolli musste dem zustimmen:

"Du hast Recht, seit wir in diesem Märchenwald sind, habe ich auch keine richtige Lust."

Die beiden Mädels schliefen bald ein -- unbefriedigt.

*** einige Tage später in der realen Welt ***

Theresa stand auf den Schuhspitzen, ihre Fingerkuppen berührten das Tape, aber es reichte nicht, um daran zu kommen. Fluchend schleppte sie eine Stehleiter aus einem anderen Gang herbei und stieg hinauf. Jetzt konnte sie die Rolle mit dem extra starken Klebeband erreichen. Erfreut strich sie den letzten Punkt auf ihrem imaginären Einkaufszettel. Da bemerkte sie einen älteren Mann, der unauffällig -- wie ein Blöder -- unter ihren Rock gaffte.

Gewiss wirkte sie verlockend auf diesen Kauz. Sie trug ein blaues, knielanges Kleid mit großen, weißen Punkten. Der Petticoat mit Spitzenrand vereinfachte es dem Spanner, zwischen ihre Beine zu starren. Provokant zog sie ihre weißen Kniestrümpfe hoch, die in roten Halbschuhen steckten.

Wenn er ihren Stringtanga jetzt nicht sah, war ihm nicht mehr zu helfen.

Ihre schwarzen Armstulpen aus weitmaschigem Nylon und das Stachelhalsband bildeten einen harschen Kontrast zu dem „Kleine -- Mädchen -- Outfit". Lässig suchte sie Blickkontakt zu dem Alten. Ihre schwarz umrandeten Augen und der gleichfarbige Lippenstift ließen den Mann erschrecken.

Er lächelte verlegen und fragte dummerweise:

"Wozu brauchst du das starke Klebeband?"

Theresa richtete sich auf der Leiter auf und streckte ihre gar nicht kindliche Brust vor. Ihr großzügiger Ausschnitt war nun auf Augenhöhe mit dem Idioten. Keck antwortete sie:

"Damit mich mein Meister besser fesseln kann."

Um seine aussichtslose Lage nicht eingestehen zu müssen, stellte der Rentner noch eine Frage:

"Und warum macht er das?"

Theresa sprang von der Leiter, ihre Zöpfe flogen fröhlich durch die Luft -- dass die bunten Haarspangen mit Totenköpfen verziert waren, konnte man auf die Schnelle nicht erkennen.

Frech rief sie:

"Damit er mich besser ficken kann."

Hoffentlich hielt das Herz des Alten so viel Stress noch aus. Theresa ging in Richtung Kasse und hörte erleichtert das Zetern des Spanners -- es ging ihm also gut.

Zum Glück war an der Kasse nichts los. 20 Meter Nylonseil, 10 mm stark, eine große Rolle Panzertape und vier starke Haken zum Einschrauben. Der Kassierer konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Nein, die wollte sicher nicht zum Bergsteigen.

Mit dem kleinen Rucksack auf dem Rücken stapfte Theresa aus dem Heimwerkertempel. Jetzt musste sie noch quer durch das blöde Industriegebiet latschen, um ihre Buslinie zu erreichen. Ein paar Bauarbeiter pfiffen ihr nach.

Als dann noch zwei Frauen über ihr Outfit schimpften, besserte sich ihre Laune deutlich -- was auch wieder irgendwie Scheiße war.

Hinter ihr erklang eine bekannte Stimme:

"Hey, Theresa, toll das Ich dich hier treffe. Wie geht es dir?"

Theresa rollte genervt die Augen, presste ihre Hände auf die Ohren und beschleunigte ihre Schritte. Es half nichts, Torben rollte mühelos mit seinem Fahrrad neben ihr her. Routiniert ignorierte er ihre offene Abweisung und versuchte ein Gespräch zu beginnen:

Category: Humor & Satire Geschichten