Category: Romane und Kurzromane Geschichten

Der Pornograf V - 11

by rokoerber©

Auszug aus Band 5

(Hausfrauen, Nachbarn und andere Amateure)

Fortsetzung:

Mikel kam mitten im ersten Seminar. Er brachte seine Frau Jane mit. Sie hatten sich bei Lis, der Hotelmanagerin, angemeldet und eine der großen Suiten für zwei Wochen gebucht. Natürlich bekamen sie VIP-Status. Vor allem Jane fand das ganz toll, im Gegensatz zu Mikel kannte sie diesen ganzen Rummel ja nicht. Kim kümmerte sich besonders liebevoll um sie; sie ging mir ihr auch eines abends in die Höhle. Jane war am Morgen danach jedoch etwas gehemmt. Kim erzählte mir, dass sie beide schon ein wenig sehr ausgelassen waren - aber natürlich nur bis zur Grenze dessen, was das Haus Oktober zulässt, nun ja, bis zum gelben Ring eben.

Wir sprachen Englisch, nicht nur wegen Mikel, auch wegen den Kindern. Mikel nahm lachend zur Kenntnis was Jane und Kim trieben.

„Wenn Kim und ich uns, mit deiner gütigen Erlaubnis, alle Vierteljahre mal ein wenig vergnügen, mein Schatz, dann ist es nur recht und billig, dir ebenfalls ein Vergnügen zu gönnen“, meinte er lässig. „Es wäre nur dumm, zu versuchen dich da raus zu halten.“

„Ich habe mich erst ein wenig arg blöde angestellt, dann hat mich Kim sozusagen eingeweiht. Wir waren zusammen mit zwei gelben Jungs, in einer Höhle. So ein wenig Knutschen war ganz spaßig. Ich kam mir richtig verrucht vor. Dann hatte ich plötzlich einen Cock in der Hand. Einen fremden Hahn. Ich habe, glaube ich, gequietscht vor Schreck. Dann dachte ich nach – ich gestehe es, nur kurz. Ich schritt zur Tat. Es war nicht viel anders als daheim im Bett nur ... Ach Mikel, es tut mir Leid, ich wurde arg nass zischen den Beinen, ich begann, es zu genießen als er mit einem Fingerling tätig wurde – oh wie sehr, begann ich es zu genießen. Ich war urplötzlich zu allem bereit. Er wollte, ich riss mich zusammen und flüsterte no, not that. Dann, dann erleichterte ich ihn halt, per Hand und so, von seinem Drang, genau so, wie Kim sagte, an den äußersten Grenzen des Erlaubten. Und ... oh Shit, es machte mir Spaß. Ich wusste plötzlich, dass ich doch nicht das Heimchen am Herde bin. Als es meinem Partner kam, lutschte ich ihn ab, er mich aus, dann reinigten wir uns; so im Dunkeln, ich empfand das als einen Heidenspaß. Und dann – oh Schande über mich, dann wechselte ich mit Kim. Ach Mikel, ich merkte, Männer sind wirklich unterschiedlich, nicht nur, wie sie gebaut sind, das habe ich auf genug Fotos gesehen, nein, auch wie sie sich einer Frau gegenüber verhalten. Ich denke mir, mit uns Frauen ist das ebenso. Dass ich jetzt darüber reden kann? Danke Kim, danke, dass du mich mitgenommen hast. Du hattest 100% Recht, es reicht wirklich, nur mit dem Ehemann zu ... du weißt schon. Aber so ein kleines Vergnügen wie gestern Abend ... Ich glaube, das hat sich jede treue Ehefrau verdient. Und das nicht nur einmal im Leben.“

„Vor allem, weil es in aller Diskretion und völliger Anonymität geschah“, ergänzte Mikel. „Das ist das verteufelt Gute daran. Weder er noch sie brauchen Angst zu haben. Sie können sich danach begegnen, ohne zu wissen, was sie für und miteinander taten. Oder bist du jetzt gehemmt, wenn du einen Papagallo siehst?“

„Müsste ich das?“, grinste Jane.

„Nun“, sagte Lis „Anonymität, das stimmt im Allgemeinen. Es ist mir aber sehr wohl zu Ohren gekommen, dass sich auch Leute, die sich kennen, in der Höhle verabreden. Trotzdem glaube ich, der Effekt bleibt erhalten, die Diskretion irgendwie auch. Was meinst du, Doris? Deinen häufigen Partner, kennst du ihn inzwischen?“

„Nein“, lachte Doris. „Wir haben, im Dunkeln natürlich, mit einander geflüstert. Da kann man ja keinen an der Stimme erkennen. Ich fragte, ob er mich kennt. Ihr werdet lachen, er sagte, er sei gar nicht daran interessiert. Er sagte es auf Italienisch. Ich dachte natürlich nach, dann sagte ich ihm, ob er denn gerne mit mir - nun eben das täte. Ich merkte, wie erneute Unruhe in sein Glied schoss. Das war mir Bestätigung genug. Dann gestand er mir noch, er könne sich die Höhle gar nicht leisten, ein Freund gäbe ihm aber öfters seine Marke. Es muss also wohl ein Angestellter sein. Allerdings einer, der nicht in zu engem Kontakt mit uns steht. Ich vermute, jemand aus dem Fotopark. Nun, wir haben eine Dauerverabredung und strickt vereinbart, diese gelte nur so lange, wie keiner versucht den Anderen zu erkennen. Ich habe darauf jede Nachforschung abgebrochen, es ihm auch versichert. Er schien froh zu sein. Wir sind inzwischen so weit, dass er weiß, wenn ich nicht komme – wegen - ihr wisst schon. Er war offensichtlich dankbar, dann könne er sich in dieser Zeit die Marke sparen, an anderen Mädchen sei er nur wenig interessiert.“

„Das ist ja eine ganz merkwürdige Geschichte“, erkannte Mom. „Hilfe, ich liebe einen Unbekannten. Doris, da muss ich mehr wissen. Kannst du mich mal besuchen?“

„Na ja, übertreibst du nicht ein wenig? Liebe? Obwohl, Liebe zumindest noch nicht. Aber ich kann inzwischen Uschi noch besser verstehen, ein gewohntes Verhältnis hat seinen eigenen Reiz, ein Wechselndes, nur eine gewisse Spannung. Ich tendiere eindeutig zu gewohnt. Auf alle Fälle, ich werde dich besuchen, Mom.“

„Danke Doris. Du kannst auch nach dem Abendessen noch kommen, ich weiß, ihr habt wie immer viel Arbeit. Aber prinzipiell, zu dieser Höhle, ich habe mir nach meinem ersten Besuch – mit Pop, um da keine falschen Vorstellungen zu wecken, viele Gedanken darüber gemacht. Nein, es ist keinesfalls nur Schweinkram, wie Luigi dazu sagte, der dort gemacht wird. Ich fürchte - nein, fürchten ist nicht der richtige Terminus - ich hoffe und glaube, es ist für viele Besucher ein ideales Mittel um Frust abzubauen. Gerade Jane, hat doch indirekt bestätigt, dass sie wohl wenig Erfahrung mit anderen Männern hat. Es muss doch an ihr gebohrt haben - ist dieser Mikel wirklich der Richtige? Da geht es um psychische und um physische Dinge. Ist er so lieb wie er sein soll, ist er so gebaut wie die Anderen? Unterschwelliges kommt hoch, schüttle nicht den Kopf, es ist so, ich weiß es aus eigener Erfahrung. Wenn alles klar ist, das kann schon sehr schnell sein, dann fühlt man sich von einem langen inneren Druck befreit – ja, mein Mikel ist der Richtige. Man kann sich fallen lassen und ein wenig seinen obszönen Gedanken nachhängen. Die hat jede Frau, ebenso wie jeder Mann. Ich habe es damals, auf den Radarbilder von Paul, gesehen, im Dunklen ist nicht nur gut Munkeln, man kann sehr wohl auch dem inneren Schweinehund mal Auslauf geben und ich weiß, das ist gut fürs Gemüt. Für die Seele. Man wird ruhiger, man kann sich wieder dem Alltag zuwenden. Ich habe mit keinem geschlafen in der Höhle, das war nicht nötig, aber ich habe meine innere Unruhe in den Griff bekommen und völlig neue Ideen. Ich denke, das reicht. Die Höhle ist ja nun, mehr ein Thema zum Cocktail, als zum Frühstück. Ich wollte nur unsere unerfahrene Jane etwas beruhigen.“

„Ich bin ruhig!“ Versicherte Jane. „Vor allem, als Mikel keinerlei Anzeichen von sich gab, dass er es mir übel nahm. Ich fürchte, nachdem ich mit Kim über so Einiges gesprochen habe, ich muss mit ihm auch noch mal in die Höhle. Die Sau raus lassen.“

Alles lachte. Saya wiederholte versonnen den letzten Halbsatz. Auf Deutsch. Prompt wollte Pele wissen, ob wir den wirklich eine Sau in der Ruine hätten, weil alle so lachen würden. Saya erklärte ihr, dass Tante Jane das im übertragenen Sinne meine.

Sie hätte sich gestern, beim Spielen in der Ruine, schmutzig gemacht, wie sie, Pele, und ihr Bruder PH das auch öfters täten, vor allem, nach dem es geregnet hat. Gestern nun, sei Tante Jane halt auch ein kleines Schweinchen gewesen.

Pele und PH sahen das ein, PH ging zu Jane und meinte treuherzig: „Hat dich Onkel Mikel auch mit der Wurzelbürste abgeschrubbt. Saya macht das immer mit uns. Da das gar nicht schön ist, sagt Pele, müssen wir uns dann halt wirklich so zusauen, dass wenigstens das, Spaß macht und sich die ganze Sache lohnt. Papa sagt immer, wenn schon denn schon. Ich glaube allerdings, Saya ist da nicht so ganz seiner Meinung.“

Kim übersetzte ihr, Jane wurde etwas rot, dann knuddelte sie PH einfach. Der war recht wenig begeistert von diesem Liebesbeweis. Er drängte mit aller Macht zu Saya zurück. Die lächelte nur. Ich staunte mal wieder über meine Kinder.

Am selben Nachmittag, es war mittwochs und die Studenten hatten leichten Dienst bei Gerlinde und Pop, ich frei, zog mich Mikel in mein Büro. Es gab Geschäftliches zu besprechen. Ich hatte mir das schon gedacht, Mikel, der Engländer, kann nicht aus seiner Haut.

„Dieses Wien, euere Wahnsinnstat zu dritt, die steckt uns immer noch im Kopf. Wir haben zigmal nachgerechnet, es war das beste Preis/Leistungsverhältnis, das wir jemals hatten. Wir konnten in Qualität aasen, was nicht 100% taugte, kam ins Bilderbuch. Bevor ich herkam, schaute ich es mir noch einmal an – vor zwei Jahren hätte ich jedes einzelne Bild daraus mit Freuden gekauft. Was, Paul, war es nur, was euch alle Drei zu einer solchen Höchstleistung hochschaukelte?“

„Ganz ehrlich gesagt, vor allem die pfiffigen Models und, auch ganz ehrlich, die Arbeit von Doris. Was nichts taugte, und glaube mir, sie hat inzwischen einen vollkommenen Blick dafür, was nichts taugte, tauchte gar nicht erst bei uns auf.“

„Du meinst, deine Obereule hat sich im Nachhinein eine besondere Prämie verdient?“

„Das hat sie. Aber bitte Mikel, nicht als Prämie. Keine Prämie in Form von Geld. Ich will, dass meine Eulen da alle gleich bezahlt werden. Frag nicht warum, es ist einfach so. Wenn dir aber eine Sachprämie einfällt, nur zu. Ich, was die Firma angeht, habe sie mit nach Thailand genommen. Als Dank. Ich fürchte, sie hat es genossen.“

„Meinst du, wir könnten sie mal, zusammen mit Danielle, auf eine Erkundungsfahrt nach Irland schicken? Eine Woche, so zur Vorerkundung? Im Sommer, wenn ihr Ferien macht?“

„Ahm, Irland? Du kennst das Handicap von Doris?“

„Wer nicht, zumindest aus dem Kreise der Eingeweihten. Daher würde ich ihr auch Danielle mitgeben. Die ist frech genug, sich im Voraus zu erkundigen und ihren Wunsch durchsetzen. Im Übrigen, die beiden sollen da ja wirklich einmal die Chancen abchecken. Rothaarige Mädchen sind gefragt und viel zu selten dabei.“

„Weißt du was? Wir versuchen, es zwischen diesem und dem nächsten Seminar reinzuquetschen. Wenn sie wirklich was bringen, Doris kann gut mit der kleinen Kamera umgehen und ein paar Probeschüsse machen, dann wäre Irland gar nicht so schlecht für einen Kurzurlaub mit Kim.“

„Klar. Ein Stein fällt mir vom Herzen, Irland mit seinen vollbusigen, rothaarigen Schönheiten. 50 Filme? Ein Sonderheft?“

„Locker, Mikel. Doris wird alles vorbereiten, Kim und ich werden schuften, ich hoffe es regnet nicht nur.“

„Ich werde versuchen, es Petrus verbieten zu lassen. Nun aber zurück nach Wien. Wie kam es also, dass ihr so eine Unmenge von guten Bildern machen konntet?“

Ich erzählte ihm, wie meine Eulen das organisierten. Welche Hilfe aber auch Luigi und vor allem, diese vielen unterschiedlichen Räume waren. „Du musst es dir so vorstellen: Sissi und ihr Mann hatten ein Schloss geerbt. Gut. Sie hatten auch Geld geerbt. Sehr gut. Das Schloss war jedoch – seien wir ehrlich, etwas am AdW.“

„AdW?“

„Arsch der Welt. Ich meine damit, es ist kein Platz zum Wohnen. Zu weit außerhalb der Stadt. Dann hatte Sissi die absolute Wahnsinnsidee, in diesem Schloss eine permanente Ausstellung, sozusagen Verkauf auf der grünen Wiese, bei uns in Deutschland längst Alltag, und dazu ein paar superschöne Appartements unter dem Dach, zweigeschossig, unterzubringen. Doch wer sollte das bestücken? Der Freundeskreis war groß, Geld genug da und - na ja. Bei einer Grillparty, im Schloss, kam alles zusammen. Die Räume, 24 auf zwei Stockwerken, wurden quasi als Möbel-, Kunst-, und Dekorationsvorzeigezimmer ausgerüstet. Ein großes Sanitärhaus nutzte den billigeren Quadratmeterpreis und rüstete alle Zimmer mit völlig unterschiedlichen Bädern aus. Die Aufbaukosten übernahm das Schloss. Stell dir vor, du willst ein modernes Badezimmer, mir allem, was Spaß macht. Kosten, das wird bei euch in England kaum besser sein, meist mehr als 10000 Mark. Wir kennen Vieles aus den Hotels, in denen wir waren. Ohne dem, ich gestehe, ich hätte derbe Probleme gehabt, uns hier richtig einzurichten. Betonung auf richtig. Nun, in jenem Schloss dürfen die Kunden sogar probieren, wie ihr zukünftiges Bad sein wird. Probebaden. Diese Idee ist einfach riesig, finde ich.“

„Ja, das finde ich auch. Die Bilder aus den Bädern zeugen davon, dass die Kunden ihren Spaß hatten“, grinste Mikel.

„Warum auch nicht? Dann die Zimmer; einige Malermeister, ließen sich an den Wänden aus. Vor allem modern, wie es gerade in ist. Mit diesen Arbeiten beginnt im Allgemeinen, ja jeder neue Einzug. Das Schloss bezahlte ein paar Schilling und sagte zu, entsprechende Aufträge an den jeweiligen Meister zu vermitteln. Es klappte, wie ich hörte. Das war der Rahmen. Nun kamen andere Freunde, Möbelhändler, immer bedacht ihre Möbel auszustellen, bei sündhaften Quadratmeterpreisen in Wien Innenstadt? Dazu Antiquitätenhändler, Galleristen und sehr wohl auch Händler mit Matratzen, Bettwäsche, Vorhänge und all dem Zeug. Auch hier, verkaufen kann man nur, was man auch zeigt. Im teueren Wien? In den daher kleinen Läden?“

„Ja sicher. Da bin ich mir schon voll im Klaren. Jetzt sehe ich auch Licht im Dunkeln meiner Fantasie. Du hast das damals nicht so gut rüber gebracht. Ich habe dir einfach vertraut, dass es klappt.“

„Ach, ich sah am Anfang auch nur die Quelle für schöne Bilder. So richtig dahinter kam ich eigentlich erst, als ich mitbekam – ehrlich gesagt eher Lis, dass im Untergeschoss, so einige aus dem Freundeskreis von Sissi und Mann, voll brutal, kleine Ladengeschäfte aufmachten. Mir wurde klar, das Ganze war nichts anderes als eine Verkaufsmesse. Mit allen Vor-, aber wenig Nachteilen. Das Schärfste daran war, dass alle Beteiligten an diesem Objekt, ich vermute auch noch einige mehr, die Zeit, in der diese Ausstellung nicht geöffnet ist, zu ihrem privaten Vergnügen nutzten. Als Swingerklub. Mit einem Berg Handtücher unter dem Arm, das erfuhr ich erst später, können sie in den Ausstellungszimmern ihrer Lust nachgehe. Ein Reinigungsteam, von allen zusätzlich bezahlt, bringt in den frühen Morgenstunden alles wieder auf Hochglanz. Es gab hin und wieder mal verwüstete Zimmer; sie wurden geschlossen und renoviert.“

„Von der Idee her prächtig. Wieso aber ...“

„Weil Luigi und meine Eulen funktionierten. Ein Zimmer, drei Filme, unterschiedlich dekoriert, unterschiedliche Damen. Uns drei Fotografen blieb nur noch auf den Auslöser zu drücken. Wenn die Damen nicht so gut gewesen wären, es wäre brutaler Stress gewesen. Wir waren trotzdem abends ausgelaugt, fertig.“

„Ich verstehe immer noch nicht ganz?“

„Mikel, so blöde kannst du doch nicht sein. Wir bekamen die schönsten Models, in der denkbar besten Dekoration, die bereits ausgeleuchtet war, vor die Nase gesetzt. Knips, knips, knips - Augen zu, neue Kamera in der Hand, Augen auf, neue Dekoration, knips, knips, knips. Du musst weiter. Gellt es in deinem Ohr. Du wankst raus. Flur. Ein Blick. Grünes Handtuch vor offener Tür. Du eilst hin, ein neues Opfer, auch mal ein Paar, du weißt es vorher nicht, knips, knips, knips. Eine neu gefüllte Kamera wird dir in die Hand geschoben, du siehst dein Opfer entschwinden, ein Neues räkelt sich in der Dekoration. Wann ist Pause? Das Kreuz tut weh, die Beinmuskeln schmerzen. Deine Eule wird es dir sagen. Du musst Bilder machen, erholen kannst du dich heute Abend. Es ist dein Job.“

„Ist es wirklich so schlimm?“ Mikel schien verdattert.

„Es ist so schlimm, wenn alles klappt. Es ist frustrierend, wenn du rumstehst und nichts Wirkliches passiert. Das ist am Schlimmsten – oft bei Hausfrauen, ich meine, bei langweiligen Hausfrauen. Du stehst da 20 Minuten rum, ohne ein Bild zu machen. In Wien, puh, da konnte man in 10 Minuten 700 Mark verdienen. Mit nur wenig Glück, sechsmal in der Stunde. Du konzentrierst dich, doch selbst Hugo guckt noch hin, die Mädels sind schön, die meisten auch noch begabt, du denkst an - ach du weißt es ja, damals an Gina. Hugo braucht das ...“

„Wer ist nun schon wieder Hugo? Du überrascht mich.“

„Hugo ist mein innerer Schweinehund. Verantwortlich für meine Taten. Alleine verantwortlich. Allerdings auch für meine Taten, mit meinen - puh, wie will ich es nur sagen?“

„Außerdienstlichen Gehilfen?“ Mikel grinste nicht einmal.

„Eine gute Bezeichnung. Ich mag sie, die Gehilfinnen, meine Liebe gehört meinen Frauen. Meine treuen Gehilfinnen tun das, was sie sollen; mir helfen, meinen Frust abzubauen. Es wäre mir ganz schrecklich, wenn ich auf eine Klientin zurückgreifen müsste. Meinen Frauen auch. Aber dieses Thema haben wir doch schon abgehandelt.“

„Haben wir. Es steht nicht mehr zur Debatte. Mein Hugo fragt sich allerdings, neugierig, wie viele Gehilfinnen der besonderen Art hast du denn eigentlich?“

„Aschloch!“ Ich meinte das sei jetzt fällig. „Derzeit keine. Ich bin zu Hause. Auf Reisen Gina. Das hat sich so ergeben. Keine Ureule, Anna stünde mir frei, sie mag Luigi. Bin ich ein Charakterschwein? Luigi ist Teammitglied. Gerlinde war - das weißt du. Doris ist zu den Diensten bereit, wie Kim an dir. Sollen wir das zählen?“

„Du hast recht. Als gute, als sehr gute Freunde, das ist in Ordnung. Ich bin froh, dass Jane erkannte, dass es mit Kim und mir eher um eine merkwürdige Art der Freundschaft geht, dass sie verstanden hat, dass dies überhaupt nichts mit unserer Liebe zu tun hat.“

„Hopsa. Du Mikel? Du, der coole Engländer gibst Gefühle zu? Liebe zur Frau und Liebe zu Kim? Bist du sicher?“

Nun bekam ich das Arschloch ins Gesicht geschleudert. Mikel wurde allerdings dabei etwas rot im Gesicht; er hatte etwas zu viel von sich preisgegeben. Daher änderte er abrupt das Thema.

„Unser Gespräch war sehr informativ. Ich habe mir allerdings Einiges so, zumindest so ähnlich, vorgestellt. Wir haben im Verlag darüber gesprochen ...“

„Ich ahne Schlimmes, ihr habt herausgefunden, wie ihr noch mehr Bilder, für noch weniger Geld bekommen könnt.“

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