Category: Romane und Kurzromane Geschichten

Der Pornograf II - 04

by rokoerber©

Auszüge aus Band 2 (Der Abiturient)

Vorwort

******* ACHTUNG: ********

In dieser Folge, kommt nur wenig Sex vor -- sie ist aber wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte.

Mir wurde vorgeworfen -- von einigen Wenigen -- dass in meinen Roman zu wenig ‚Handlung' vorkommt. Darf ich, in aller Bescheidenheit, bitte hier erwähnen, Der Pornograf ist kein Roman, wo nur gebumst wird -- oder andere schlimme Dinge gemacht werden; es ist kein Sexroman -- es ist der Roman über eine ‚ehrbare' Familie, wenn auch eine erotischer Familie, um es mal so zu sagen.

Die Leser, die hier NUR auf die Beschreibung von ‚Taten' aus sind, mögen sich bitte hier ausklinken -- wenn es geht, ohne im Zorn und die 1 zu drücken. Geschichten in literotica sind nicht zwingend ‚säuisch'.

Trotzdem werde ich mich bemühen, in meinen Auszügen, mehr die ‚aufregenden' Stellen herauszustellen. Vielleicht geben meine ‚treuen' Leser einen Kommentar dazu ...

Ende des Vorwortes

*** Fortsetzung von ein Karibiktraum

Mittwoch, 6. Januar. Heilige Drei Könige. Am Montag darauf, beginnt traditionsgemäß wieder die Schule. Lis wollte nichts davon hören. Von gestern Abend, mit Heidi, erst recht nichts. Das war kein Thema das ausgewalzt werden musste. Früher hätte sie aus Wissensdrang gefragt, jetzt erwarb sie sich das Wissen lieber selbst.

Beim Frühstück sagte Fortune: „Dein Wunsch war mir Befehl. Beatrice und Freddy warten um Halbneun auf dich. Sie sitzen da hinten. Ich habe sie zum Frühstück, auf deine Kosten, eingeladen. Mit Lis haben wir uns eine Location bei den Schuppen ausgesucht. Da ist heute noch keiner, erst ab morgen wird wieder gearbeitet."

„Und wie bist du dran gekommen? An die Mädchen, meine ich."

„Celeste. Unser Mädchen und meine Freundin. Die ist so scheu, dass sie beinahe auf diesen Zug aufgesprungen wäre. Sie kannte Namen und rief an. Ob die Girls etwas taugen, das kann ich nicht versprechen. Ach, Celeste ist übrigens voll begeistert von dir, sie hat sich ja wohl getraut dich zu fragen, sogar auch zu posieren."

„Ich fresse keine kleinen Mädchen. Da gibt es nichts zum sich trauen. Das wäre ja noch schöner."

„Du frisst auch keine großen Mädchen, aber irgendwas machst du mit ihnen. Sie sehen plötzlich um viele Jahre jünger aus und haben eine Aura von Glück um sich, die unübersehbar ist. Ich danke dir."

„Wieso?"

„Ach nur so. Es gibt Leute, die können auf eine direkte Frage, nur eine ehrliche Antwort geben. Es ist das Ergebnis das zählt, sagte Contessa. Aber ich rede dummes Zeug, leider tue ich das oft."

Nach dem Frühstück hatte ich mein Pensum schnell durch. Die Lesben boten eine nette Show. Dass Beatrice meinen Spucketrick verwendete, wenn auch abgewandelt, das fand ich zumindest seltsam, aber bestätigend. Von den vierzehn bestellten Demoiselles, schaffte ich dreizehn. Die Vierzehnte schaute traurig. Ich bestellte sie zum Sonnenaufgang. Unser Team hatte die zwei Stunden am Strand einfach nötig und verdient. Wir fuhren heute mit zwei Wagen. Im Kofferraum von Heidis PKW saßen auch welche. Ach ja. Familie Janssen und das Team hatte heute erst gar keine Badekleidung dabei.

Lis geriet, als wir dann im Bett lagen, etwas aus der Fassung. Wie hatte Heidi dazu gesagt? „Löffelchen". Lis konnte es nicht fassen, dass es eine Variante gab, die wir noch nicht ausprobiert hatten. Sie passt wundervoll in ihr zärtliches Repertoire.

Donnerstag, 7. Januar. Noch vor dem Frühstück, die Sonne kam gerade hoch und die Schatten waren noch lang, da schoss ich mein letztes Opfer. Sie hieß Brasil und kommt aus Brasilien; wer hätte das wohl gedacht. Hinten, bei den Schuppen, schälte sie ihre Figur aus einem dunkelblauen Kleid. Eine schöne junge Frau kam zum Vorschein. Sie war mir locker einen Film wert. Überhaupt, hier auf Martinique hatten wir fast nur besonders schöne Models. Hier gefiel es mir. Martinique ist eine Insel, um davon zu träumen.

Frühstück in gewohnter Qualität, herzlichen Abschied von Contessa. Ein Küsschen in Ehren. Heidi kam als letzte der Familie. Ich machte nicht lang rum, sondern nahm sie fest in den Arm und küsste sie eben so fest. Sie ließ es sich gerne gefallen.

„Lass dich nicht unterkriegen. Das Leben geht weiter. Ob mit oder ohne dir, das ist dem Leben wurscht. Wenn du etwas davon abhaben willst, dann musst du dich selbst darum kümmern. Schreib mir mal, wenn es etwas zu schreiben gibt oder du Lust dazu hast."

Noch ein Kuss, dann Bus und Schluss. Die Karawane zieht weiter. Fortune fuhr uns zum Flughafen. Ich bedankte mich im Namen des Verlags und des Teams für den tollen Aufenthalt. Sie war etwas überrascht, als ich ihr einen richtigen Kuss gab. „Gib ihn an deine Mam weiter." Jetzt grinste sie und küsste frech zurück.

Um Eins waren wir in Jamaika. In den Unterlagen stand, wir würden dort von einer Jutta Berger erwartet. Der Name klingt Deutsch, zumindest deutschsprachig. Dolores, die sonst Gott und die Welt in der Karibik kennt, hatte keinerlei Information über sie. Der Verlag hatte die Dame direkt angefordert.

Einreise und Zoll erfolgte nur mit oberflächlicher Kontrolle. Wir reisten in Uniform und der Presseausweis half auch. Der Zollbeamte meinte, die Freundin seiner Tochter würde da auch mitmachen. Seine Tochter hätte Angst. Wir waren offensichtlich bekannt.

Jutta spricht ein völlig astreines Deutsch. Jutta hat blaue Augen. Kein Quatsch! Wieso? Jutta ist eine recht dunkelhäutige Mulattin mit rotbraunem Haar. Das zumindest konnte gefärbt sein, die Augen nicht. Sie ist eine schlanke quirlige Person. Wir mochten sie alle auf Anhieb. Wir wurden in einen Van gepackt und von ihr ins Hotel in Kingston gefahren. Die gesamte oberste Etage war für uns reserviert. Die Präsidenten Suite war groß und schön. Es war nur für eine Nacht. Jutta und Dolores hatten ihre Zimmer mit auf der Etage. In drei weiteren Zimmern sollten am Nachmittag noch Models einziehen. Ich war gespannt, was in Jamaika auf uns zukommt. Eine Jamaikanerin hatten wir bereits auf Martinique kennen gelernt, Florenze. Die mir den Rastalocken. Sahen hier alle so aus? Sind alle Schwarz?

Wir saßen im Wohnzimmer zur Lagebesprechung. Irgendwann meinte Jutta: „Habt ihr denn keinen Hunger?"

„Wir haben Hunger", bestätigte Lis. „Am Liebsten auf der schönen großen Terrasse vor der Suite."

„Ihr seid mit Sicherheit auf Martinique sehr verwöhnt worden. Hier ist das Essen eher wie auf Barbados, die Engländer verstehen einfach nichts davon. Das Hotel bietet aber sehr gute Vorspeisen und ein hervorragendes Goat Curry, Ziege in feurig scharfer Sauce. Die Einheimischen trinken Bier dazu. Ich würde eher einen kräftigen Merlot aus Kalifornien dazu empfehlen. Zum Curry natürlich Reis. Als Nachspeise Obst", offerierte uns Jutta - zur Freude aller.

„Du musst es wissen", stimmte ich ihrem Vorschlag gerne zu.

Die Vorspeisen waren fast so toll wie bei Heidi. Das Goat Curry war teuflisch scharf aber auch teuflisch gut. Ich verdrückte eine große Portion davon. Die anderen auch.

„In Thailand hatten wir auch so leckere scharfe Gerichte", nuschelte Axel mit halb vollem Mund. „Wir konnten dabei feststellen, dass die meisten Gerichte zweimal brennen."

„Zweimal brennen?" Lis war ein einziges Fragezeichen.

„Zweimal", bestätigte Axel. „Einmal rein und einmal raus."

Jutta lachte. Dolores legte die Gabel beiseite. Nach einer Minute etwa, nahm sie doch noch eine Portion.

„Was soll's, lieber einen brennenden Hintern, als das Essen im Lord", gab Lis kund. Kristin nickte. Ich bin völlig ihrer Meinung und sagte es auch. Selbst Axel konnte dem zustimmen.

Die Obstplatte war enorm. An Menge, Auswahl und Qualität. „Zu den Honigmelonen fehlen eigentlich nur noch ein paar Scheiben Parmaschinken", klagte ich.

„Ich kann dir welchen kommen lassen", bot Jutta an. „Apropos Melonen. Dein erstes Model wird aber wohl gleich kommen."

Sie hatte kaum ausgesprochen, da klopfte es auch schon an die Tür. Eine große Schwarze kam herein. Ich verstand blitzartig den Zusammenhang zwischen den Melonen und ihr. Die Melonen sind um einiges kleiner als ihre Brüste. Selbst Axel, dem unsere Models meist völlig egal sind, musste schlucken.

Jutta stellte uns vor „und dies ist Sundae Lucy. Ihre Tochter holt sie in einer halben Stunde wieder ab. Ich denke, jetzt seid ihr dran. Jamaika hat da etwas zu bieten, das viele europäische Leser sehen wollen. Mikel sagte einmal, je größer sie sind, um so lieber würden sie gesehen."

„Mikel? Mikel Down, vom meinem Verlag in London?", fragte ich erstaunt.

„Ja, sein Vater ist ein Freund meines Vaters."

„Daher der Name Bratkartoffel. Also, auf ihr müden Krieger, an die Arbeit. Gleich hier auf der Terrasse. Wenn diese Bomben ins Freie kommen, könnte der Platz im Zimmer zu eng werden. Fürchte ich."

Sundae Lucy lachte, dass ihr Busen nur so wogte. Sie hatte schon öfters Modell gestanden. Ihr Busen hing, dem Gesetz der Schwerkraft folgend, nach unten. Seine enorme Größe verdeckte es etwas. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Männer voll darauf abfahren. Ich mag es viel kleiner, vor allem, wenn ich damit schmuse. Das stand aber jetzt weder an, noch hätte ich Lust damit. Ich fotografierte.

Wir waren gerade fertig und Lucy wieder angezogen, da führte Dolores ein Mädchen auf die Terrasse. Die Tochter. Unter einer weiten Bluse war sie ebenfalls enorm gepolstert.

„Hallo mein Fräulein. Ich bin Paul, der Fotograf."

„Ich heiße Baby und bin seit vorgestern Achtzehn", kicherte sie.

„Baby, hättest du nicht auch Lust fotografiert zu werden? Ich würde es gerne tun. Dann kannst du am Wettbewerb teilnehmen. Wäre das nicht schön?"

„Meine Brüste kann ich dir gerne zeigen, mehr nicht. Da habe ich keine Lust zu", antwortete sie fast gleichgültig.

„Mehr ist auch nicht gefragt; Lis gib ihr ein 20 Dollar Formular, dann kann sie in Wettbewerb mit ihrer Mutter treten. Und du Baby, mach dich bereit." Baby machte. Enorm, man muss die Brüste gesehen haben, um es zu glauben. Mit Achtzehn.

„Jetzt ist Mittagspause. Drei Models aus der weiteren Umgebung werden um Halbvier erwartet, vier weitere um fünf Uhr, die Letzte kommt um Sechs. Drei übernachten auf der Etage, sie kommen heute nicht mehr heim. Ob ihr sie heute Abend um euch haben wollt, das könnt ihr selbst entscheiden", erläuterte Jutta den Fortgang des Tages. „Nach einem sehr zeitigen Frühstück, fahren wir morgen los zur Montego Bay. Dort wohnt ihr in meiner Villa.

Ich sehe es euren Gesichtern an, ihr seid neugierig. Ich erzähle euch alles heute Abend. Zurück zum Thema. Auf der Fahrt werden wir viele Leute treffen. Meine Freundin Erin fährt auch mit, wenn ihr gestattet. Sie ist Führerin für Bergwanderungen und ein hübsches Mädchen aus den Staaten. Sie würde gerne Bilder an ihren Arbeitsplatz von sich machen lassen. Der Ausflug kostet höchstens 45 Minuten und ein wenig müsst ihr von meiner Insel ja auch zu sehen bekommen. Meine Villa ist in der Nähe von Montego. Wir werden gegen Elf dort sein. Da treffen wir die anderen Models. Vor dem Haus ist ein Privatstrand, er ist als Location gut geeignet. Am Sonntagnachmittag geht dann euer Flug, wie gewünscht. Umsteigen in Washington. Von dort nach Zürich mit Anschluss nach Stuttgart. Die Flüge sind bestätigt. Das war er, der Reiseplan." Sie lehnte sich zurück.

Ein Girl räumte im Hintergrund den Tisch leer, an dem wir gegessen hatten. Wir saßen jetzt in der Sonne. Ganz so heiß wie auf Martinique brannte sie hier nicht. Ich sah zu Lis, deutete auf das Girl. Lis begriff und ging zu ihr. Nach ein paar Worten mit dem Mädchen, nickte sie mir zu.

„Axel. Nimm den Arsch hoch. Die Arbeit ruft." Er sah hoch, sah sich um und verstand. Kamera für mich, Aufhellspiegel für ihn und die Kellnerin war mitten in einem Shooting. Josefin, so heißt sie, brauchte nicht viel mehr zu machen als sich auszuziehen. Nun ja. Immerhin schon drei Filme. Dann ging es aber Schlag auf Schlag. Lulu stellte sich in einer Art Turnzimmer der Kamera. Gym stand an der Tür. Der Raum war auf unserer Etage, die für die Allgemeinheit heute nicht zugänglich ist. Lulu zeigte die Fähigkeiten, die ich in der Karibik schätzen gelernt hatte: minimale Anleitung, maximale Aktion. So macht es Spaß, vor allem, es geht vorwärts. Den Papierkram machte Lis. Kristin brachte uns zu Marie. Diese hatte unser Schlafzimmer als Bühne. Wo sie den Hut her hatte, das weiß ich nicht, mein Hemd und die Weste, die Lis für den Abend herausgelegt hatte, die blieben unversehrt. Marie wird bestimmt einige Europäer aufrütteln.

Malay, unser nächster Gast wartete schon. Sie ist eine aufregende Mischung aus Asiatin und Neger oder umgekehrt. Schon als ich zu Lulu gerufen wurde, fiel mir das Farbenspiel im Flur auf. Es rührte von bunt verglasten Fenstern her, in denen sich die Sonne spiegelte. Malay posierte dort in einem schwarzen Body. Sie machte es recht gut, außer den Möpsen und einem netten Lächeln, gab sie jedoch nichts von sich Preis. So frei wie bisher, scheinen die Damen hier nicht zu sein. Hing es vielleicht mit der Rassenmischung zusammen? Eigentlich ist es mir egal, eine schöne Figur ist viel wichtiger.

Myriam, mein nächstes Opfer war prompt nicht so scheu. Die Bluse zog sie schon aus, als wir ins Zimmer kamen. Schwarzer Rock, schwarzer BH, schwarzer Slip, schwarze Stümpfe. Alles von Willi. Am Schluss nur noch schwarze Haare um ihre ... Myriam ist dem Aussehen nach eine Mischung von Neger und Franzose, denke ich mal, also Kreolin. Oder vielleicht eine Kreoline? Blödsinn.

Die Fünfuhrmädchen kamen zu früh. Dafür kamen sie sofort dran. Ich hatte mich kaum wieder gesetzt, da kam Bibi. Eine schwarze Melonenfrau, aber viel, viel knackiger als Lucy am Mittag. Dass sie kein Kind von Traurigkeit ist, deutete der Ring an, der durch ihre innere Schamlippe gestochen war. Der blaue Stein darin ... wer hatte doch so einen im Bauchnabel? Ach ja, Micki. Dort ist er sicher schmerzfreier. Zum Glück war Kristin Wachhund. Lis hätte bestimmt wissen wollen, ob es denn nicht weh tut und wie es sich beim Bumsen anfühlt. Irgendwie ist sie für solchen Quatsch sehr zu haben.

Noch vor Sonnenuntergang hatte ich 15 Filme durch. An einem Reisetag. Wenn es hier so weiter geht, kommt eine gute Ausbeute zusammen. Mikel und Willi können zufrieden sein. Ob ihnen alle Models gefallen, das stand auf einem anderen Blatt und war auch nicht mein Problem. Ich bin Fotograf und hier in ihrem Auftrag.

Zum Sonnenuntergang saßen wir, mit Cocktails und den obligaten Häppchen, auf dem großen Balkon. Unser Gespräch drehte sich ums Abendessen. Die Speisekarte vom Restaurant war nicht hilfreich.

Wieder war es Jutta mit der rettenden Idee: „Seit kurzem hat sich ein Italiener hier niedergelassen. Er hat eine kleine, aber feine Pizzeria. Sie läuft noch nicht so gut. Es ist hier genauso, wie Papa immer sagte: was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Wenn wir uns zehn leckere Pizzen bestellen, gut belegt, und dazu italienischen Rotwein, vielleicht auch etwas Salat und Käse, was kann da schon groß passieren. Bei mir zu Hause bekommt ihr dann wieder etwas Richtiges auf den Tisch." Meine Drei klatschten vor Freude in die Hände und unseren Gästen, den Übernachtungsmädchen, war es auch recht.

„Lass uns zwölf bestellen. Den Salat, wenn es geht, mit Garnelen und als Käse bitte Mozzarella zwischen Tomaten, Basilikum und Olivenöl. Mal sehen wie unsere drei Grazien reagieren. Zur Not nehmen wir den Rest morgen einfach als Marschverpflegung mit", bat ich.

Es wurde ein billiges und gutes Abendessen. Die Gäste griffen erst zögernd, dann freudig zu. Auch den Mozzarella mochten sie. Von wegen Marschverpflegung. Alles wurde aufgegessen. Nach dem Essen zogen sie die Gäste zurück. Die Hotelbar lockte. Vielleicht war er ja da, der edle Ritter, Prinz oder von was immer die Girls hier so träumen. Man kann ja nie wissen.

„Du wolltest uns eine Geschichte erzählen, Jutta. Lass dich nicht aufhalten", erinnerte ich sie an ihr Versprechen, bevor Lis dazu kam.

„Dann also los: es war einmal", begann sie. „Nein, ein Märchen ist es nicht. Eine sehr bekannte und recht beliebte junge Sängerin, eine schwarze Schönheit, was hier in Jamaika keine Besonderheit ist, hatte gerade ihren Auftritt hinter sich und wollte nach Hause zu den Eltern. Da stürzten sich drei junge Burschen auf sie.

Vergewaltigung ist hier zwar auch ein Delikt aber, Verfolgung lohnt selten. Die Täter kommen immer davon. Dem Mädchen wurden die Kleider vom Leib gerissen, es wurde in Position gelegt, der Erste wollte gerade loslegen. Das Mädchen schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Sie war noch Jungfrau. Es gab aber lediglich einen kurzen, dafür sehr heftigen Lärm. Keinerlei Schmerz. Dann spürte sie, wie sie hochgehoben und weggetragen wurde. Sie öffnete vorsichtig die Augen. Die drei Burschen lagen merkwürdig verkrümmt auf dem Boden. Sie selbst lag in den Armen eines Riesen. 2.18 m groß, blonde Haare und blonder Bart. Was sie aber am meisten erschreckte, waren seine hellblauen Augen. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Erst dann sah sie, dass eine große Jacke um ihren nackten Körper gehüllt war. Der Riese trug sie zwei Häuser weiter in ein Hotel. Er ging in den ersten Stock, trat eine Türe ein, er hatte ja keine Hand frei, ging zum Bett, schob mit einem Fuß die Bettdecke zur Seite, legte das Mädchen rein und deckte sie zu. Die Jacke nahm er vorher weg. Das Mädchen sah sehr wohl, dass er einen Augenblick ihren nackten Körper musterte. Vom Regen in die Traufe dachte sie angstvoll.

Der Riese brummte in hartem Englisch: ‚Ist es schon passiert oder waren die Kerle noch dabei?'

Sie war starr vor Angst. Was die Drei wollten, war ihr klar. Eines Tages würde es sowieso geschehen. Was der Riese mir den komischen Augen und den komischen Haaren wollte, das war ihr nicht klar. Antworte ihm, dachte sie in Panik. Ihre Stimme zitterte als sie sagte, es sei noch nichts geschehen. Dann konnte sie ihr ängstliches Zittern nicht mehr unter Kontrolle halten. Der Riese hob sie hoch, fest in das Laken eingehüllt, nahm sie in seine Arme und tröstete sie. Wie ein Baby das weint. Das tat das Mädchen dann auch. Es konnte nicht anders."

Jutta hat auf jeden Fall einen Hang zur dramatischen Erzählung, stellte ich fest. Ihre Zuhörer lauschten gebannt dem Fortgang der Geschichte. Lis hatte ganz große Augen und den Mund halb auf.

„Dann kam die Polizei. Eigentlich wollten sie von dem Riesen nur hören, was los ist. Irgendjemand hatte angerufen. Das mit der Türe war kein Problem, er hatte ja das Zimmer gemietet. Sie würde morgen einfach auf seiner Zimmerrechnung stehen. Einer der Polizisten griff nach dem Mädchen und entdeckte, dass sie unter der Decke nackt war. Seine Augen blitzten gierig auf. Er sagte: ‚Da haben wir ja ein hübsches Vögelchen, das werden wir jetzt ein wenig rupfen.' Das Mädchen hörte es und der Riese hörte es. Die beiden Polizisten zogen ihre Pistolen und wollten den Riesen verjagen, um ungestört über das schöne nackte Mädchen herfallen zu können. Sie waren so scharf auf das Mädchen, dass sie es jetzt und hier haben wollten. Sie schrie auf. Es war so, wie es immer wieder gesagt wird: Entkommst du dem Kerl, erwischt dich die Polizei. Es ist fast eine Redewendung. Diesmal erwischte es die Polizei. In kaum fünf Minuten waren die Polizisten in Vorhänge gewickelt, mit ihren eigenen Handschellen gefesselt, und im großen Kleiderschrank. Ihre Pistolen lagen darunter.

Der Riese kam wieder ans Bett, in dem das Mädchen völlig erstarrt lag. ‚Ich habe dich seit sechs Tagen beobachtet', brummte er. Ich sah, dass du keine Hure bist. Du bist schön und ich möchte dich haben. Willst du meine Frau werden?'

Nun frage ich euch, was kann eine vernünftige Frau aus Jamaika da sagen. Vielleicht nein? Das Mädchen sagte schlicht ‚warum?'

‚Ich bin in dieses Land gekommen, um hier zu leben. Bei uns Daheim ist es kalt und es gibt für einen Mann wie mich nichts zu tun. Ich habe mein Boot verkauft und will es nun hier versuchen. Ich will eine Familie gründen. Hier in Jamaika sind die Leute schwarz, wie du. Also muss ich eine schwarze Frau haben, sonst bin ich immer der Fremde. Ich suche seit zwei Monaten. Jetzt habe ich dich gefunden. Du gefällst mir. Willst du mich heiraten?' Fragte er nochmals. ‚Ich werde für dich sorgen wie für meinen Augapfel und ich werde dich schützen wie mich selbst. Ich will dir ein ehrenwerter Mann sein.'

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