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Der Pornograf 03

by rokoerber©

Auszug aus „Der Pornograf – (Der Schüler) Teil 3
By rokoerber

Lis kam, noch vor Schulbeginn, auf dem Pausenhof zu mir. „Habt ihr? War es schön? Hat es Renate gefallen, ist ihr Frust beseitigt? Wirst du es mir erzählen? Paul, sag was.“ Sie schien mir ein wenig hektisch. Hatte sie Angst vor irgendwas?

„Ich werde, du gemeines Biest“, flüsterte ich. Es war kein Thema für die Klassenkameraden.

„Ich liebe dich immer noch, wenn auch mit viel mehr Wissen. Es gibt nun aber zwei ...“

Rosa kam zu uns. „Na ihr? Ich habe einen Kunden für dich. Ist Montag, nach den Prüfungen, möglich?“

„Jaja“, zögerte ich. Die Klingel rasselte. Wir mussten auf unsere Klassenzimmer. „Wir reden in der nächsten Pause darüber, Rosa.“

Auf dem Weg zum Klassenraum, lief Martin neben mir her. „Was hast du plötzlich mit all diesen Weibern am Hals? Sonst stand doch höchstens Lis bei dir.“

„Ach“, flüsterte ich großmäulig zurück. „Man fickt halt so rum.“

Martin grinste. „Ach ja? Gleich mit Mehreren?“

In der nächsten Pause machte ich den Termin mit Rosa fest. Eine Freundin hatte, von einem Pornoverlag, einen Gutschein für Probeaufnahmen. Es stelle sich heraus, dass dieser Verlag 500 Mark für ein Shooting mit mindestens 25 brauchbaren Bildern bezahlt. Zu liefern sei ein Satz Bilder und die Filme, mit allen Rechten. Sollte da richtig Geld damit zu verdienen sein? Mit Arbeit, die Spaß macht?

Die folgende Woche war Stress pur, für Lis und mich. Die Prüfungen zur mittleren Reife waren angesagt. Große, schwere Klausuren; gefolgt von mündlichen Prüfungen. Lis und ich waren gut vorbereitet, die ersten drei Tage schafften wir mit Glanz und Gloria; Deutsch, Englisch, Französisch, Biologie und Erdkunde. Am Mittwochmittag, nahmen wir uns, gleich nach der Schule, die nächsten beiden Tage vor; für Lis die schwersten: Mathe, Physik und Chemie, zu Letzterem gab es nur eine mündliche Prüfung, am Freitag. Donnerstag Mittag will Lis das Chemiebuch auswendig lernen. Sie kann sowas.

Wir schafften alles, mit recht schönem Erfolg. Noch eine Woche und diese Klasse ist gelaufen. Ein paar aus der Klasse hatten mündliche Nachprüfungen. Wir blieben zum Glück davon verschont. Unser Lernen schien sich gelohnt zu haben.

Am Freitag hatte Renate nur zwei Stunden Zeit. Sie wollte nicht einmal die Fotos sehen. Das nächste Mal sind wir für Mittwoch verabredet. Da ist auch Lis da, wohl letztmals vor den Schulferien. Ich fragte Renate nach ihrem Urlaub. Sie wird nur die letzten, knapp drei Wochen, weg sein. Ihre Eltern machen, gleich zu Ferienbeginn, eine große Schiffsreise - ohne sie. Bei der letzten Reise wurde sie seekrank und hat mehrmals die Kabine voll gekotzt.

Auf dem Heimweg hatte ich für Mom eingekauft, ein paar Naschereien und etwas zum Trinken, für mich, auch. Am Kiosk sah ich zu meiner absoluten Überraschung ein Magazin, mit einer nackten jungen Frau auf dem Titelbild. Man sah sogar ihre Schamhaare. Sowas hatte ich noch nie an einem Zeitschriftenstand gesehen. Nicht nur aus Neugierde, auch wegen meiner fotografischen Ambition, kaufte ich das Heft. Ich musste meinen Ausweis vorzeigen – nicht unter Achtzehn. Der Schulausweis reichte, da stand mein Geburtsjahr ja drin. Trotzdem war ich leicht angesäuert – mich fragen sie nach dem Ausweis, in der Auslage kann sich aber jeder das Bild begucken.

Die Bilder waren schauerlich, wenn auch besser, als die damals von Martin. Außer Haare und Busen, gab es aber nichts zu sehen.

[B]Vorbereitungen[/B]

Am Abend bat ich Pop um ein Gespräch unter vier Augen. Die Angelegenheit mit den Fotos konnte und wollte ich nicht länger verheimlichen. Womöglich brauche ich ja auch seinen Rat.

„Hast du was angestellt?“, war seine erste Frage.

„Eigentlich nicht.“ Ich zeigte ihm die Unterlagen des Verlages. „Darüber möchte ich mit dir reden.“

Er las die Unterlagen aufmerksam. Dort hieß es Probeaufnahmen. „Sohn, du hast Glück. Da musst du aber schon etwas Ordentliches abgeliefert haben. Das möchte ich jetzt sehen. Keine Angst, ich weiß sehr wohl, um was es dabei geht.“
Ich wurde sicher feuerrot, ging aber hoch und holte die Bilder von Rosa. „Das ist aber nicht so, wie es aussieht. Ich habe Rosa nicht angefasst. Sie war doch eine Kundin“, versuchte ich zu erklären.

„Das glaube ich dir.“ Er sah mich scharf an. „Kunden fotografiert man, sonst nichts. Das ist wie beim Arzt. Der fummelt auch nicht an seinen Patienten rum.“ Er betrachtete die Bilder. „Du bist noch so verdammt jung. Woher kommt deine Erfahrung, solche Bilder zu machen? Sie sind gut. Sehr gut; ich zweifle, ob ich sie so gut hätte machen können. Du hast da offenbar eine ganz irre Technik.“

Nun, mit Pop kann man über alles reden. Vor allem, wenn er gut drauf ist und, das war er heute. Er war immer ehrlich zu mir und so gestand ich ihm von meinen Aufnahmen mit Toni und Lis. Ich hatte auch diese Bilder mitgebracht, da ich so was ahnte.

„Na, da hat mein Herr Sohn aber gründlich geübt. Mit so netten Fotomodells. Mit denen hast du auch nicht geschlafen? Gestehe.“

„Toni ist Achtzehn und die andere ist meine Freundin Lis, dass ich mit ihr nicht schlafe, habe ich dir schon gesagt.“ Ich war sauer, weil er mir das überhaupt zutraute.

„Das ist Lis? Du musst sie wirklich lieben, das zeigen die Bilder. Sie sind richtig einfühlsam. Sie ist wohl sehr scheu und wollte nicht?“

„Fotografiert werden schon, ich glaube, sie hat es sogar genossen. Sie will aber nicht erkannt werden, auch auf den Negativen nicht. Vor Achtzehn zumindest nicht, sagt sie.“

"Ich bin stolz auf dich mein Sohn.“ Er kam zu mir rüber und nahm mich in den Arm. „Wir werden am ...“, er sah auf seinen Terminplan. „... nächsten Dienstag zusammen auf die Bank gehen. Wir richten dir ein Konto ein, sonst kannst du ja keine Schecks von dem Verlag einlösen. Du bist noch nicht geschäftsfähig, wenn auch geschäftstüchtig, solange trage ich halt noch die Verantwortung und muss gegenzeichnen. Dann werde ich ein zweites Telefon, für dich, beantragen. Zahlen musst du es aber selbst.“ Ich war sprachlos vor Freude und fiel ihm um den Hals. „Aber, mein Sohn, ein ganz dickes A-B-E-R, wenn deine Leistungen in der Schule nachlassen, ist von heute auf morgen Schluss. Hast du das verstanden?“

„Das ist klar. Glasklar. Lis und ich werden wohl auch im nächsten Jahr miteinander lernen. Das hat uns viel geholfen. Meine Rechnung ist ganz einfach: ein Shooting pro Woche, wenn ich denn eines bekomme. Das dauert gut eine halbe Stunde. Vorbereitung ebenfalls, Entwickeln und Abzüge eine Stunde. Für Unerwartetes und als Reserve noch eine Stunde. Notfalls für ein zweites Shooting. Die Vorbereitung mache ich donnerstags, das Shooting freitags und die Bilder samstags, da ist schulfrei. Der Mittwoch ist für das Lernen mit Lis reserviert. Falls noch kleinere Sachen anstehen, ist da reichlich Zeit, da ich noch selten länger als eine Stunde an den normalen Hausaufgaben gesessen bin. Ich passe lieber in der Schule auf. Wäre dir das Recht?“

„Gut. Einverstanden mein Sohn“, sagte Pop schlicht.

„Ach noch was“, gestand ich. Der nächste Termin ist schon Montag. Ausnahmsweise. Donnerstag gibt es Zeugnisse.“

„Das ist in Ordnung. Wie wird es denn?“, wollte er nun wissen.

„In Geschichte und Biologie eine Zwei, fürchte ich.“

„Und der Rest?“ Pop sah mich fragend an.

„Eins natürlich.“

„Na ja!“ Und dann lachte er so lauthals, dass die Lampe wackelte. So wie nur er es konnte. „Die Zwei in Biologie wird ja wohl auch bald besser.“ Er rückte schon wieder einen Cognac raus und bot mir sogar eine Zigarre an. Auf die verzichtete ich gerne. An meinem letzten Geburtstag hatte er mich damit sehr in Verlegenheit gebracht. Ich saß den ganzen Abend auf dem Klo, statt bei den Gästen.

Ich wollte mich schon verabschieden, da fiel es mir siedendheiß ein: „Was ist, nach dem Unfall von Mom, mit den Sommerferien?“

„Oh, verdammt, das hätte ich beinahe vergessen. Lass uns rüber gehen zu ihr.“ Er stand auf, ich folgte ihm.

Mom freute sich über unseren Besuch. Pop berichtete von unserem Gespräch. Zu meiner Freude nur oberflächlich. Da Pop einverstanden war, war es Mom wohl auch. Nun ging es um die Ferien.

Mom erläuterte: „Pop und ich, gehen in eine Rehaklinik im Schwarzwald. Da wird versucht, mich ein wenig agiler zu machen. Das ist natürlich nur wenig geeignet für dich, unter all den Kranken.“ Sie sah ein wenig traurig aus. Dann fing sie sich. „Tante Hanna lädt dich nach Sylt ein und Tante Rösle an den Bodensee. Du hättest in Sylt eine kleine Kammer in den ersten zwei Wochen, zu Tante Rösle kannst du gleich anschließend. Die letzte Woche sind wir wieder Daheim. Was hältst du davon?“

Ich überlegte angestrengt, eine Idee zuckte mir durch den Kopf, dann hatte ich die Lösung. „Die Nordsee ist mir zu überlaufen und zu kalt. Zu Tante Rösle gehe ich gerne. Meine Freunde und Lis sind in den ersten Wochen weg, das macht aber nichts. Da habe ich Zeit, meine neue Wohnung und das Atelier auf Vordermann zu bringen.“

„Mir ist es recht, aber wirst du auch keinen Unsinn machen, wenn wir nicht da sind?“, fragte Mom schelmisch.

„Ich glaube nicht“, erwiderte Pop für mich. „Paul weiß genau, wo es neuerdings lang geht. Nicht war, Paul?“

„Da hast du Recht, und - mit wem sollte ich auch schon Unsinn machen?“, meinte ich schnell. Das sah ja gut aus für mich.

„Na, da wäre ja Renate, die Kuchenbäckerin“, vermutete Mom.

Ich erschrak. Hatte sie doch etwas mitbekommen? Da muss ich durch, möglichst ohne Lüge. „Sie ist an der Hauswirtschaftsschule, eine ganz dicke Freundin von Lis und ich kenne sie gerade mal eine Woche. Ich habe keine Ahnung, wo sie Urlaub macht. Sie kommt Mittwoch, mit Lis, noch mal vorbei. Ich werde sie dir vorstellen. Eigentlich hätte ich es ja schon tun sollen, aber sie war jetzt gerade zweimal da, letzten Mittwoch, mit Lis, Dorle und Inge - du weißt, der Ausflug ins Siebenmühlental. Heute Mittag war sie auch noch mal da.“ Obwohl der Zusammenhang nicht stimmte, erzählte ich: “Sie suchte so ein Heiligenbild aus der Stephanskirche. Für eine Stickarbeit in der Schule, oder so etwas. Wir fanden es auch, im Merian.“

„Dann stell sie halt mal vor. Wir armen Eltern können den Weg der Jugend ja doch kaum ändern“, sagte Mom recht ernst.

„Aber, ich liebe doch Lis, wenn du das meinst.“

„Liebe ist ja ein so weitläufiger Begriff“, grinste Pop. „Eltern lieben auch mehrere Kinder.“ Sein Lachen röhrte durch die Wohnung.

„Besser einen vernünftigen Sohn als eine schöne Tochter“, orakelte nun auch noch Mom. Es dauerte ein Weilchen, bis ich es begriff.

Am Samstag kamen Axel und Roland. Sie halfen mir, das Atelier und das kleine Studio dahinter, auf Vordermann zu bringen. Die Wände wurden mit Raufaser tapeziert und bemalt, alte Plakate und Drucke gerahmt, und dekorativ verteilt. Lampe aufgestellt, Vorhänge drapiert und Teppichreste verlegt, dann eine einfache Dekoration, ganz in Gelb angelegt. Für den Kunden am Montag war alles klar.

Bei der Arbeit entdeckte Axel, diese schlampige Mauer. Er zog einen lockern Stein heraus. Dann kam die Sensation: Dahinter verbarg sich ein Badezimmer. Zwar völlig vergammelt, aber sonst in Ordnung. Sogar das Wasser lief noch und das Klo tat’s ebenfalls. Irgendjemand hatte es zugemauert. Warum? Auch Mom wusste es nicht. Sie wusste nicht einmal um seine Existenz.

Am Sonntag kam Lis kurz vorbei, sie musste unbedingt ganz toll geschmust werden. Kristin hatte ihr für eine Stunde Rückendeckung gegeben. Sie zeigte aber keinerlei Anzeichen von Eifersucht wegen Renate. Nun ja, sie hat diesem Verhältnis nun einmal zugestimmt, genau genommen, es sogar selbst eingeleitet. Da kann sie jetzt schlecht sauer auf Renate und mich sein. Sie wollte, dass ich Erfahrung bei der schönsten Sache der Welt bekomme, zu ihrem Nutzen und meinem Vergnügen. Nun war ich halt dabei, dies zu bekommen.

Rosa und Freundin waren pünktlich. Ich war überrascht, Betty, so hieß die Freundin, war dunkelhäutig. Ihr Vater ist Besatzungsneger aus den USA. Sie hat volle Lippen, an denen man ihre Herkunft am meisten merkt. Ihre Haare waren dunkelblond und glatt.

„Ist es wahr, dass Neger sie quer haben?“, platzte ich heraus als Betty gerade im Bad war.“

„Du bist ein Rindvieh“, erklärte mir Rosa. „Das sagt man doch nur von den kleinen Japanerinnen.“

Betty ließ sich recht gut fotografieren. Am Anfang zwar etwas gehemmt, nach ein paar Bildern jedoch locker. Es gab nicht viel Auffälliges an ihr, sie ist halt nur nicht mein Typ. Ich sagte ihr die Bilder für Mittwoch zu, über Rosa in der Schule. Es war ihr recht so. Ich ging gleich noch zu Onkel Franz, die Abzüge fertig zu machen. Am Abend zeigte ich sie Pop. Wir waren ja praktisch Geschäftspartner.

„Da hast du ja eine ganz exotische junge Dame aufgetan. Ja, die Bilder sind in Ordnung. Deine Dekoration gefällt mir. Aber sag, was hältst du von so exotischen Mädchen?“

„Na ja, die Figur ist ja nicht schlecht. Das Gesicht mit den dicken Lippen, ist nicht so ganz mein Fall. Seine Kunden kann man sich halt nicht aussuchen und ... ich muss ja nicht mit ihr ins Bett.“

„Haha“, kam wieder das trockene Lachen. Kommentar genug.

Ich lieferte die Bilder schon am Dienstag bei Rosa ab. Dabei fragte ich sie, ob sie denn nicht auch eine Japanerin kennt.

„Du willst wohl unbedingt sehen, ob die sie wirklich quer haben?“, lachte sie lauthals. „Ich will mal sehen, was sich machen lässt.“

Nun, dass dem so ist, ich meine, dass Japanerinnen sie quer haben, glaube ich kaum. Ich denke es währe auch sehr unnatürlich.

Am Mittwoch kamen meine beiden Freundinnen schon früh. Ich bat Lis, es sich bequem zu machen, ich müsse Renate meiner Mutter vorstellen, sie wolle es halt so. Sie holte sich was zum Lesen, zum Lernen gab es nichts, und machte es sich auf der Couch bequem. Auf der Treppe nach Unten, sagte ich noch schnell zu Renate, die etwas verunsichert wirkte: „Versuche den Eindruck zu erwecken, dass du in den ersten drei Wochen in Urlaub bist. Aber sage das nicht so. Nur den Eindruck erwecken. Näheres später.“

Mom begrüßte Renate sehr freundlich und bedankte sich für den Kuchen. Dann fragte sie den wohl üblichen Stuss. „Was willst du denn einmal werden? Ich darf doch du sagen?“

„Natürlich Frau Oktober. Ich gehe in die Haushaltsschule. Später möchte ich in das Hotelfach. Es ist so ähnlich wie bei Paul, mir steht das Erbe eines netten Hotels, in Rottweil, ins Haus. Da muss man sich ja vorbereiten. Wir haben hier nur einen kleinen Haushalt und dem steht natürlich meine Mutter vor. So viel Freizeit habe ich aber auch nicht, dass ich einen Nebenjob annehmen könnte. Man kann Haushaltsführung aber nur durch Üben wirklich lernen.“

„Diese Einstellung finde ich großartig. Ich mache dir gerne einen lukrativen Vorschlag: was wäre, wenn du, zu dir passenden Zeiten, in unserem Haushalt werkeln würdest. Nein“, sagte sie, als Renate etwas überrascht schaute. „Ich brauche keine Putzfrau, die haben wir, vielleicht bei Paul oben zusätzlich. Ich brauche jedoch jemand, der sich um das kümmert, was ich mit meiner Behinderung nicht mehr so richtig kann. Hättest du dazu Lust?“

„Also, um die Wäsche kümmern und sorgen, dass die Wohnung aufgeräumt ist, auch mal kochen, einkaufen und zugreifen wo nötig, lauter so Zeugs? Persönliche Besorgungen.“ Renates Augen strahlten.

„Du hast es erfasst. Mir halt zur Hand gehen. In einer Stunde ist da mit flotten Beinen viel geschafft. Bei Paul oben, könntest du hin und wieder, mit seiner Hilfe natürlich, die Wohnung klar machen.“ Mom sah mich listig an. „Vor allem solltest du zuschauen, dass sein Atelier betretbar ist. Seiner Kunden wegen.“ Renate fand den Vorschlag gut und nickte begeistert. „Paul hat da ja seine kleine Freundin, die Lis. Du kennst sie ja wohl. Sie lernen einmal in der Woche zusammen. Lis ist noch jung und darf nicht so oft weg. Du mit deinen Neunzehn hast es da wohl besser“, brachte sie Lis geschickt ins Spiel.

„Ja. Meine Eltern vertrauen mir. Ich habe sonst keinen Nebenaufgaben, da hätte ich also schon Zeit. Außer montags, da reite ich.“

„Ich denke, wenn es so läuft, wie ich es mir vorstelle, dann würdest du natürlich ein Taschengeld bekommen. Ich denke so an 100 Mark im Monat, bei sechs Stunden in der Woche? Die Aufteilung der Zeit überlasse ich dir“, nagelte Mom die Sache fest.

„Da wäre ich absolut einverstanden damit“, antwortete Renate. „Geld zu bekommen, für geleistete Arbeit, ist immer gut.“

„Und wann könntest du anfangen?“, wollte Mom nun wissen.

„Sofort, wenn es ihnen recht ist. Nur“, es fiel ihr rechtzeitig ein, „meine Eltern haben schon vor einem Jahr eine Seereise geplant, wo es mir regelmäßig schlecht wird und, ich werde dann die letzten drei Wochen des Urlaubs bei meiner Tante sein, im Hotel im Schwarzwald. Da kann ich natürlich nicht kommen.“

„Das ist klar. Dann bleibe doch einfach jetzt noch hier. Wir besprechen alles und Paul kann sich inzwischen um seine Freundin kümmern. Wäre dir das Recht?“ Renate nickte und ich zog los.

„Wo hast du denn Renate gelassen?“ Empfing mich Lis, als ich zu ihr hochkam. Ich erzählte es ihr.

„Das finde ich aber gut, vor allem wenn es Renate Spaß macht. Aber jetzt erzähle. Wie war es mit Renate? Ich platze fast vor Neugierde. War es schön, klappte es so, wie sie es wollte?“

„Ach Lis, lass uns lieber ein wenig Schmusen, solange Renate nicht da ist“, wehrte ich ab. Und wir schmusten. Ausgiebig. Wir saßen wieder wie ganz brave Kinder am Tisch, als Renate hoch kam.

„Deine Mom ist sehr nett. Also, die Arbeit, die sie mir angeboten hat, die finde ich gut. Ich muss natürlich meine Eltern noch fragen, ich bin ja nicht volljährig. Ach ja, deine Mutter wollte noch wissen, ob wir etwas miteinander hätten. Ich glaube ich wurde nicht einmal rot, als ich sagte, dass meine Freundin Lis in dich verliebt ist und du in sie. Ich würde diese Freundschaft nie zerstören. Das hat sie beruhigt und ich habe nicht gelogen, oder ist das nicht so, Lis?“
„Das ist völlig richtig. Dass du Paul das gibst, was ich nicht kann, das geht nur uns drei etwas an. Dass dabei auch etwas seiner Liebe für dich abfällt, damit habe ich gerechnet, ich denke das muss auch so sein. Mit Eifersucht hätte ich Paul sicher nur verjagt und nichts liegt mir ferner. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn wir zusammen mal ins Bett steigen, natürlich ohne meine Unschuld zu gefährden. Man kann ja nie genug lernen“, fügte sie unter Kichern an.

„Na ja“, meinte Renate. „Ich auch nicht, aber lass uns noch ein wenig Zeit, wir üben ja noch. Wenn es für uns erst einmal Alltag ist, dann bringt eine Dritte sicher wieder Schwung in die Sache.“

„Ihr seid eine versaute Gesellschaft. Nun, da ihr ja jetzt beide meine intimen Freundinnen seid, sollt ihr auch die letzten Fotos sehen. Du hast doch nichts dagegen, wenn ich auch die von dir zeige, Renate? Sie sind meines Erachtens recht gut geworden.“

„Mach mal“, gab sie die Genehmigung. Ich machte.

„Mein Gott, dieser Paul bringt es wirklich fertig, aus der dicken Kuh ein nettes Mädchen zu machen“, freute sich Renate.

„Und ein Begehrenswertes. Ich wollte ich hätte einen Busen wie du“, gestand Lis. „Mit dir muss ein Mann doch gerne ins Bett gehen. Mit dir würde ich auch gerne schmusen.“

Renate schaute sie irgendwie liebevoll an.

Ich zeigte die Bilder von Betty und heimste ein dickes Lob ein.

„Würdest du mit der gerne schlafen?“, fragte Lis interessiert.

„Das würde ich auch gerne wissen“, sagte Renate lächelnd.

„Also, ich sage es euch ehrlich, nein! Ich habe nichts gegen sonnengebräunte Haut, aber Schwarze? Auch als Milchkaffee? Nein, ich glaube nicht. Ich denke, irgendwann in meinem Leben werde ich es vielleicht versuchen. Jetzt bin ich auf keinen Fall scharf darauf.“

Meine Frauen nickten mit zufriedener Miene. Lis betrachtete sich inzwischen wieder die Bilder von Renate. „Deine Bilder sind wirklich prima, Paul. Du hast ein Gespür dafür, was an einer Frau sehenswert ist. Rosa hat mir schon gesagt, dass du keine Annäherungsversuche gemacht hast, obwohl sie sich viel Mühe gab. Sagt sie! Nun, Renate hat dich ja wohl auch erst nach der Arbeit überrascht mit ihrem Antrag. Ich habe Rosa wegen Betty ausgefragt. Null Probleme. Dann habe ich mit Renate gesprochen. Gell?“ Renate nickte.

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