Category: Inzest / Tabus Geschichten

Homo Superior 05-06

by PhiroEpsilon©

Die nächsten beiden Episoden sind eher kurz geraten, deswegen in einem Rutsch. Episode 5 ist "no sex", dafür geht es in Episode 6 wieder zur Sache.

Aus gegebenem Anlass: Copyright© 2021 Phiro Epsilon

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5 Der Vater

Vor vielen, vielen Jahren -- und die Folgen

Martha

Ich schlug die Augen auf und wunderte mich, wieso sich von rechts und von links je ein nackter Männerkörper an mich presste. Doch plötzlich brach die Erinnerung über mich herein. Matt. Das Auto. Meine Familie. "Wahnsinn!", brach es aus mir heraus.

Vier Leute um mich herum fingen an zu lachen.

"Genau das", sagte Thandi, kroch über Matt und drückte mir einen Kuss auf die linke Wange. "habe ich an meinem ersten Morgen auch gesagt."

Von der anderen Seite kam Ruth. "Da waren wir gerade mal zu dritt." Sie kroch über Pascal und küsste mich rechts.

"Wir brauchen ein größeres Bett", stellte Matt fest. Er drehte meinen Kopf zu sich und küsste mich auf den Mund. Lange und intensiv.

"Wir brauchen ein größeres Haus", erklärte Pascal. Er drehte meinen Kopf zu sich und küsste mich ebenfalls auf den Mund.

"Ich liebe euch alle", keuchte ich. "Das ist der größte Wahnsinn."

Ich lag mit meinen zwei Schwestern und zwei Brüdern im Bett. Ich, der ich mein Leben lang ein Einzelkind gewesen war. Ich hatte eine Nacht voller Sex hinter mir. Zwei Frauen, die sich von links und rechts an mich kuschelten, während die beiden Männer mich aus allen Himmelsrichtungen und in alle Löcher nahmen.

"Also", hatte Matt ganz am Anfang grinsend gefragt. "Sollen wir deine Muschi so lange in Ruhe lassen, bis du—"

"Quatsch!", hatte ich ihn unterbrochen. "Ich will es wissen. Ich habe jahrelang so gut wie nichts da unten gespürt. Oder hast du tatsächlich Angst, mich zu schwängern?"

Er grinste verlegen. "Ich wollte eigentlich noch nicht Vater werden."

"Wenn Matt kneift", sagte Pascal, "dann mache ich es. Ob vier Kinder oder sechs ist doch fast egal."

"WAS?"

"Wir haben bisher nur zwei Beispiele", meinte Ruth. "Aber es sieht so aus, als ob wir immer Zwillinge kriegen."

"Ihr was?"

Thandi nickte grinsend. "Ein Schuss, zwei Treffer."

"Ich habe nicht gemeint, dass ich kneife", kam es etwas verspätet von Matt. Er holte tief Luft. "Wenn du es willst, dann will ich auch. Ich bin erst hier dazugekommen, als die anderen Braten schon in der Röhre waren."

Boxhiebe von links und rechts, die ihn kalt ließen.

Ich blickte ihm in die Augen. "Du musst das nicht tun."

Er zuckte die Schultern. "Ich will es aber. Doch, ja, ich will es."

Und jetzt? Ich horchte in mich hinein. "Ich bin schwanger", platzte aus mir heraus. Worauf sich die beiden Frauen erst recht auf mich stürzten und Pascal über mich hinweg Matt auf die Schulter klopfte. "Gut gemacht, Bro."

Matt grinste verlegen.

"Du hattest Angst", stellte ich fest, "es würde nicht klappen. Und das nicht wegen mir."

"Tut mir leid", murmelte er. "Sind es denn auch —"

"—Zwillinge? Ich denke schon. Es fühlt sich nach zwei an."

"Ich denke", sagte Pascal im Aufstehen, "es ist an der Zeit, unserem Vater ein paar Fragen zu stellen."

"Ist deine Präsentation fertig?", fragte Ruth.

"Schon seit einer Woche. Aber Marthas Ankunft gibt mir einen guten Vorwand."

"Welche Präsentation?", fragte ich.

"Lass dich überraschen", gab er ernst zurück. "Ich möchte eure — und vor allem Papas — ehrliche Reaktionen sehen."

Ich runzelte die Stirn.

Matt war jetzt wieder ganz der Alte. "Du solltest deine Cheerleader-Uniform anziehen. Die bringt ihn sicher aus dem Konzept."

"Ich hab ja sowieso nichts anderes anzuziehen. Noch nicht einmal ein frisches Höschen."

"Kein Problem", sagte Thandi. "Wir haben alle die gleiche Größe. Du kannst alles von uns kriegen. Aber — Cheerleader? Das hört sich geil an. Hast du auch Pompons?"

Hatte ich natürlich nicht, aber meine Uniform verursachte bei allen außer Matt große Augen, auch wenn mir das Oberteil etwas zu weit war. Statt es wieder auf meine Brüste zu kleben, nahm ich mir eine Brosche aus dem schier unerschöpflichen Vorrat und steckte es vorne zusammen.

Dann liefen wir hinaus. Nicht auf der Seite, wo wir in der Nacht angekommen waren, sondern durch einen glasüberdachten Flur zwischen einer Reihe von Bungalows.

Ein paar junge Leute in Hoteluniform begegneten uns. Sie blieben erwartungsgemäß stehen und gafften, doch sagten nichts.

Ich war es gewohnt, dass man mich angaffte, schon wegen meiner zwei Babys, doch ich konnte mir auch vorstellen, dass drei Frauen, die Arm in Arm liefen und — bis auf Haar- und Hautfarbe — gleich aussahen, ein interessantes Bild lieferten.

Pascal öffnete eine Bungalowtür, die sich nicht von den anderen unterschied. "Guten Morgen. Wir haben Zuwachs."

Jetzt wusste ich, warum Thandi und Ruth mich festhielten. Ich wäre am liebsten geflüchtet.

Die beiden schleppten mich hinein, und ich sah zum ersten Mal meinen Vater. Er hatte, wie ich schon wusste, lange, schneeweiße Haare, die er zu einem Pferdeschwanz gebunden trug. Auch von der Biker-Kutte hatten die anderen mir schon erzählt. Und dass er über hundertzwanzig Jahre alt war.

Himmelblau leuchtende Augen strahlten mich an. "Hallo, Kleines", sagte er und kam mit ausgebreiteten Armen um den Tisch herum. "Ich bin entzückt, dich kennenzulernen."

"Ich — Hallo, Vater. Ich bin Martha."

Er legte den Kopf schief, schien zu grübeln.

"Meine Mutter war Magda—"

"Magdalena Schiefer! Richtig. Du bist ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Sie lebt nicht mehr?"

"Nein." Und das war auch gut so. Von ihr hatte ich alles gelernt, was es über Drogensucht und Prostitution zu wissen gab, und was ich in meinem Leben hoffentlich nie wieder brauchen würde.

Er schien auf eine Erklärung zu warten. Doch dann schloss er mich in seine Arme. "Ich freue mich, dass du bei uns bist. Willst du bleiben?"

"Ich — Ich denke schon."

"Sehr gut!" Er schien echt begeistert zu sein.

"Martha hat Schulden", warf Matt ein. "Fünfzi—"

"Gebt ihr das Geld", unterbrach er ihn. "Ihr sollt mich nicht darauf ansprechen." Er ließ mich los. "Du kriegst natürlich deine eigene Kreditkarte. Auch wenn du nicht bleibst."

Ich starrte ihn mit offenem Mund an. "D-d-danke."

Er wurde ernst. "Das ist das wenigste, was ich für meine Kinder tun kann, nachdem ich mich zwei Jahrzehnte lang nicht um euch gekümmert habe."

"Da wäre noch etwas", sagte Pascal, "was du für uns tun kannst —Sind unsere Mütter eigentlich nicht da?"

"Ausflug zum KaDeWe." Er grinste frech. "Sind schon ganz früh weg. Ich wollte eigentlich einen ruhigen Tag genießen —" Er seufzte. "Aber meine Kinder gehen vor. Also?"

Pascal Theißen

Ich hatte den Beamer eingeschaltet und an der Wand leuchtete die erste Folie. "Untersuchungen zum Genom einer Familie" Leider nicht meine Masterarbeit. Wenn ich so etwas einreichte, würde mein Professor glauben, ich hätte mir alles aus den Fingern gesogen.

"Du hast uns ja erzählt", sagte ich zu Vater gewandt, "dass unsere Schwestern mit uns Kerlen genetisch nicht verwandt sind. Woher weißt du das eigentlich?"

Er zuckte die Schultern. "Keine Ahnung. Ich wusste nichts über Genetik, bis du davon gesprochen hast."

"Also ein Bauchgefühl? Genauso, wie unsere Frauen wissen, dass sie mit Zwillingen schwanger sind?"

Er hob seine Augenbrauen. "Alle?"

Ich nickte. "Ich habe auch eine Idee, wieso. Aber der Reihe nach."

Folie Zwei. "Das menschliche Genom besteht aus etwa drei Milliarden Basenpaaren in jedem DNA-Strang. Darunter gibt es aktive Bereiche, die man Gene nennt. Etwa dreißigtausend bei einem normalen Menschen. Etwa fünfzigtausend bei uns."

Allgemeines Aufkeuchen. "Sind wir überhaupt noch Menschen?", fragte Ruth.

"Streng genommen nicht. Das war es ja, was Papa mit homo superior ausgedrückt hat. Wir sind aber — äh — kompatibel. Wir können auch Frauen schwängern, die nicht unsere Schwestern sind, und umgekehrt."

"Aber so macht's mehr Spaß", warf Thandi ein.

Alle lachten. Ich nickte ihr dankbar zu.

Folie Drei. "Das sind unsere DNA-Sequenzen. Marthas muss ich natürlich erst noch bestimmen. Aber ich rechne nicht mit Überraschungen." An der Wand standen unsere Namen und daneben je zwei Reihen von dünnen und dicken Strichen. Der linke Teil war bei Matt und mir praktisch identisch, genau wie bei Ruth und Thandi. Der rechte Teil unterschied sich — fast überall.

"Die linke Hälfte ist, was wir von dir geerbt haben. Bei Matt und mir entspricht das deinem Y-Chromosom, bei den Mädchen deinem X."

Alle nickten. Wer auch nur gelegentlich einen Krimi gesehen hatte wusste, worum es hier ging.

"Du hast also tatsächlich Recht, was unsere Verwandtschaftsverhältnisse angeht. Allerdings —"

Auf Folie vier war der rechte Teil vergrößert, und ich hatte einen Bereich rot eingekringelt. "Das hier sind etwa fünf Prozent unseres mütterlichen Erbes."

"Wie bitte?", fragte Matt. "Das sieht für mich identisch aus. Heißt das, unsere Mütter sind auch Schwestern?"

"Nicht wirklich. Fünf Prozent ist nur ein Zehntel der Übereinstimmung, die man bei natürlichen Geschwistern erwarten kann. Das sind etwa einhundert Gene. Schau mal."

Folie fünf zeigte eine ganze Latte von DNA-Sequenzen. "Die oberen vier sind von Kommilitonen, die sich haben breitschlagen lassen. Die haben alle diese Sequenz nicht. Und das gilt laut meinen Recherchen für mindestens neunundneunzig Komma neun Prozent aller Menschen."

"Aber die darunter. Wer ist das?", fragte Ruth.

Ich blickte Vater an. "Du weißt es?"

Er schüttelte den Kopf. "Woher —"

"Das ist die Belegschaft deines Resorts. Frau Sägmüller, Li, Raoul, Kevin, und so weiter. Die untersten beiden sind unsere Mütter. Matt, kannst du irgendwie an die DNA deiner Mutter kommen?"

"Was? Wenn du es brauchst, sicher."

"Was heißt das?", fragte Vater verwirrt. "Ich habe die Leute doch nicht nach ihrer DNA ausgewählt."

"Wonach sonst? Danach, ob sie dir sympathisch waren? Genau wie unsere Mütter? Frau Sägmüller ist wohl unfruchtbar, sonst hättest du ein Kind von ihr und sie würde sich nicht mehr an dich erinnern."

Er holte tief Luft. Dann zuckte er die Schultern. "Leider ja. Ich — Ich habe mir nie Gedanken gemacht."

Und jetzt waren wir beim Casus knacksus. "Wie genau hast du dir denn die Mütter deiner Kinder ausgesucht?"

Pascal Thomsen

Am Ende des zweiten Weltkriegs wurde mir klar, dass ich anders war als die anderen Menschen. Während die Leute, mit denen ich in den Neunzehn-Zehnern auf die Schule gegangen war, langsam die ersten grauen Haare und Falten im Gesicht bekamen, — so sie denn die beiden Kriege überlebt hatten — merkte ich noch nichts davon. Meine Haut war glatt wie eh und je.

Ich streifte durch die Ruinen von Berlin auf der Suche nach etwas zu essen und merkte, dass viele junge Frauen mir seltsam hungrige Blicke zuwarfen.

Sicher hatte ich schon die eine oder andere Affäre gehabt, doch ohne Eltern, die mich drängten, mir eine Frau zu suchen und sesshaft zu werden, hatte ich es nicht eilig, eine Familie zu gründen. Und scheinbar war ich auch nicht dazu in der Lage, zumindest hatte ich noch von keiner Schwangerschaft gehört.

Aber ich war beliebt bei den Frauen. Einen "so jungen Kerl", der einen "so erfahrenen Eindruck" machte, trafen sie nicht jeden Tag.

Da war Helena, die Schöne, deren Mann noch nicht aus Russland zurück—

*

"Äh, Papa", sagte Pascal. "Mich interessiert eigentlich eher die Zeit, als wir geboren wurden. Hier: Martha ist die bisher Älteste. Wann bist du geboren?"

"April 1987."

"Ein Jahr nach Tschernobyl?"

Ich seufzte. "Ist ja gut —"

*

Es war einen Monat nach der Katastrophe in Tschernobyl, als ich wieder nach Deutschland kam.

Ich hatte nach dem Krieg keine richtige Arbeit gefunden, und da kam mir die Gründung der Nationalen Volksarmee in der DDR gerade recht. Ein junger Mann — ich hatte mir eine falsche Geburtsurkunde besorgt —, der sich mit Waffen auskannte, war für eine so junge Truppe ein Glücksgriff. Ich machte schnell Karriere, aber dann verpasste ich den Absprung, als die Mauer gebaut wurde. Das war 1961. Ich war da schon fast zehn Jahre dabei, und meine Jugendlichkeit führte langsam zu nachdenklichen Blicken. Also ließ ich mich an die "sozialistischen Bruderstaaten" als Berater ausleihen.

Auf dem Weg nach Polen ließ ich meine Haare weiß werden, so dass ich eher nach meinem tatsächlichen Alter aussah. Im Laufe der nächsten beiden Jahrzehnte gab ich mir Mühe, immer so alt auszusehen, wie es in meinem Pass stand.

Und dann kam Tschernobyl.

Ich war in Aleksandrovka stationiert, in Weißrussland, gerade mal sechzig Kilometer von dem Kraftwerk. Niemand machte sich die Mühe, uns zu erzählen, was passiert war. Ein Kollege erfuhr es schließlich aus dem Radio. Deutsche Welle, nicht das lokale.

Wir besorgten uns sowjetische Offiziersuniformen und machten, dass wir wegkamen. Zu Fuß, mit dem Bus, per Anhalter. Immer weiter nach Westen.

Das bedeutete natürlich, dass wir Deserteure waren. Drei Wochen später, an der Grenze nach Polen, wussten sie es schon. Das war das erste Mal, wo ich merkte, dass ich mich aus jedem Schlamassel herausreden konnte. Solange mir jemand zuhörte. Mein Russisch war inzwischen gut genug dafür.

Die Grenzer glaubten mir schließlich, dass wir nicht die beiden Deserteure waren, die sie suchten, und ließen uns laufen. Wir also rüber nach Polen, dann über die grüne Grenze in die DDR und mitten in der Nacht am Checkpoint Charlie von Ost- nach Westberlin.

Frank zog weiter, doch Berlin war meine Heimatstadt, und im Westen pulsierte das Leben. Also sorgte ich dafür, dass ich wieder jung aussah, behielt aber das weiße Haar — die russischen Mädels waren richtiggehend darauf geflogen — und bekam einen echten westdeutschen Personalausweis. Und einhundert D-Mark Begrüßungsgeld.

Nicht wirklich viel, wenn man wie ich nichts Richtiges gelernt hatte. Ich war mein Leben lang Soldat gewesen. Doch meine Erfahrung im Ostblock konnte ich in Berlin nicht gebrauchen. Also war ich arbeitslos. Es dauerte allerdings nicht lange, bis ich eine Wohnung hatte. Bei Rosemarie. Vierzig Jahre, verwitwet, immer noch gutaussehend. Nach ein paar Wochen merkte sie, dass sie schwanger war.

Ich bekam Panik. Vor Tschernobyl konnte ich keine Kinder zeugen. Ich hatte ziemlich sicher mehr Strahlung abbekommen, als gut für mich und mein Kind war.

Ich redete mit Rosie, und sie vergaß mich. Einfach so. An einem Tag war ich ihr Liebhaber und zukünftiger Ehemann, am nächsten kannte sie meinen Namen nicht mehr.

Ich zog in eine andere Ecke von Berlin, fand eine andere alleinstehende junge Frau. Sonja. Eine Granate! Diesmal verließ ich mich nicht mehr auf mein Glück, sondern benutzte Pariser. Ich fiel aus allen Wolken, als sie mir kurz darauf freudestrahlend verkündete, eines der Dinger hätte wohl ein Loch gehabt.

Ich also ab in den Westen. Frank hatte mir Fotos aus Hamburg gezeigt, wo seine Freundin hingemacht hatte. Was ihm die Versetzung nach Osten eingebracht hatte. Ich fand ihn. Kurz vor seinem Tod. Er hatte Krebs der übelsten Sorte. Wir mussten eine Menge Radioaktivität abbekommen haben.

So langsam wurde mir Angst und bange. Was hatte die Strahlung mit mir gemacht? Ich blieb erst einmal in Hamburg und bot seiner Freundin nach seinem Tod eine Schulter zum Anlehnen.

*

"Und das war meine Mutter?", fragte Martha. "Und du hast sie —"

Ich hob die Hand.

*

Ich wollte nicht mit Magdalena rummachen. Schon gar, weil ich davor Angst hatte, mein Kind würde ein Mutant werden. Ich wohnte als Untermieter bei ihr, arbeitete als Rausschmeißer auf dem Kiez und ließ tunlichst meine Finger von ihr. Ich hatte genug Mädchen auf der Reeperbahn, die mir auch umsonst einen ablutschten, so dass ich auf meine Kosten kam.

Sie trauerte um Frank und lief jeden Sonntag in die Kirche. Sie hatte überhaupt kein Interesse an mir.

Bis ich eines Nachts wach wurde, weil jemand auf mir ritt. "Ich hab's nicht mehr ausgehalten", keuchte sie. "Ich bin sooo geil."

Ich weiß, ich hätte sie herunterstoßen sollen, bevor ich kam. Doch ich bin auch nur ein Mensch — äh — zumindest ein Mann. Also ließ ich sie machen. Drei Mal in dieser Nacht und immer wieder in den nächsten drei Wochen. Als sie zu mir kam und mir ihre Schwangerschaft gestand, hatte ich schon die Adresse von einem Arzt bereit, der auf dem Kiez einen hervorragenden Ruf genoss. Er war kein einfacher Engelmacher, sondern sorgte dafür, dass alles sauber war und dass die Mädchen auch danach noch Kinder kriegen konnten.

Aber Magdalena wollte nicht. Sie schrie mich an und tobte wie eine Irre. Sie wollte das Kind haben. Ich solle mich zum Teufel scheren, wo ich hergekommen war.

Also ging ich.

Pascal Theißen

"Das war im Sommer 1986", sagte ich. "Und Neunundachtzig warst du dann wieder in Berlin."

Er blickte mich verwirrt an. "Wieso?"

"Theresa Theißen? Meine Mutter? Ich bin August 1990 geboren. Also hast du wohl den Fall der Mauer mit ihr gefeiert."

"Ich — ich weiß nicht. Der Fall der Mauer? Ich habe keine Ahnung, wo ich an dem Tag war."

Jeder in Deutschland wusste, wo er diesen Abend verlebt hatte. Er als Berliner schon gar.

"Und was ist mit mir?", fragte Ruth. "Ich bin nur einen Monat jünger als mein Mann. Auch aus Berlin."

Er starrte ins Leere.

"Nochmal ein Jahr später", meldete sich Matt. "Immer noch Berlin."

"Okay", sagte ich. "Du hast Erinnerungslücken. Aber du hast doch Mutti wiedererkannt und dich auch an Ruths Mutter erinnert."

"Ja, ja, das habe ich wohl."

"Und irgendwann in der Zeit", warf Thandi ein, "bist du dann zu Geld gekommen. Mamá hat immer von ihrem Liebhaber geschwärmt. Von dem teuren italienischen Sportwagen, von den Restaurants, in denen sie waren, bevor er sie verführt und dann fallen gelassen hat."

Er starrte wieder. "Sorry", murmelte er.

"Wie genau bist du denn zu deinem Vermögen gekommen", fragte ich. "Ein 'ich bin kein Milliardär' kann man als Rausschmeißer nicht verdienen."

"Ich —" Er schüttelte den Kopf und blickte uns verzweifelt an. "Ich kann mich nicht erinnern." Er wandte sich an Thandi. "An deine Mutter erinnere ich mich gut. Das war die Zeit, wo ich dachte, ich hätte das Recht, jeden Monat eine andere Frau flachzulegen. Manchmal auch jede Woche —"

Ich war auf der einen Seite enttäuscht, andererseits — "Weißt du", sagte ich. "Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie so eine massive Mutation wie deine entstehen kann und dann nicht nur lebensfähig ist, sondern —"

Ich suchte noch nach einem Begriff, als vier Stimmen dieselbe Antwort gaben. "Perfekt."

Ich musste lachen. "Ja. Wir sind perfekt. Mutationen sind etwas ganz Normales. Dass wir Europäer weiße Haut haben, ist eine Mutation, die in unserem Klima vorteilhafter war als die dunkle Haut unserer afrikanisch-stämmigen Vorfahren. Dass wir Kuhmilch vertragen, auch. Aber das sind punktuelle Mutationen, und sie bringen auch Nachteile mit sich.

Dass wir hier in der Lage sind, nicht nur unsere Körper zu verändern, Drogen auszuwaschen, sondern auch irgendwelche hypnotischen Fähigkeiten haben, ist einfach zu viel des Guten." Ich wartete die Proteste meiner Geschwister ab, bevor ich fortfuhr. "Nicht subjektiv. Ich bin absolut begeistert von mir und meiner Familie. Aber objektiv gesehen, ist so eine Sammlung positiver Mutationen ein Verstoß gegen jede Wahrscheinlichkeit— Wie ein Lottomillionär, der von einem Blitz getroffen wird, während ihn ein Hai und ein Bär fressen wollen."

"Man hat schon Pferde kotzen sehen", sagte Thandi trocken und hatte den gewünschten Effekt.

"Was ist mit Aliens?", fragte Matt, was zum nächsten Lachanfall führte. Außer bei mir. Papas Mutation sah irgendwie künstlich aus. Und niemand auf der Erde wäre Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zu so etwas in der Lage gewesen.

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