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Das große Spiel 02: Der Krönungsball

by PhiroEpsilon©

Das große Spiel 2: Der Krönungsball

Hallo,

Auf dringenden Wunsch mehrerer Leser: Die Fortsetzung

Alle an sexuellen Handlungen beteiligten Personen in dieser Serie sind volljährig.

Aus gegebenem Anlass: Copyright© 2021 Phiro Epsilon

Das Posten dieser Geschichte, auch auszugsweise, auf einer anderen Webplattform oder unter einem anderen Namen ist nicht gestattet.

Von Phiro Epsilon

Es klopfte. "Eure Majestät", kam die Stimme von Fionas Zofe durch die Tür. "Seid Ihr wach?"

Fiona warf sich herum. "Nein!" Sie nahm das Kopfkissen und versteckte ihren Kopf darunter. Ihr Götter! Warum ließ man sie nicht ausschlafen?

Es wurde plötzlich hell. "Es tut mir leid, Herrin", sagte Chloë. "Vergebt mir, aber Ihr müsst euch anziehen."

"Anziehen? Was?" Schlagartig wurde Fiona klar, dass sie nackt im Bett lag. Und allein. Drago war verschwunden. "Wie spät ist es?" Sie versuchte, die Decke über sich zu ziehen, ohne Chloë ihre Vorderseite zu präsentieren.

"Eine Stunde vor Sonnenuntergang", sagte Chloë.

Fiona riss die Augen auf. "WAS?"

"Seine Majestät hat befohlen, dass ihr Euch für den Krönungsball fertigmacht." Chloës Gesicht zeigte Besorgnis. "Seid Ihr unpässlich?"

Fiona musste ein Kichern unterdrücken. "Unpässlich" war nicht genau die Bezeichnung, die sie wählen würde, auch wenn einige Stellen an ihrem Körper Schmerzen ausstrahlten.

*

"Wir müssen ein paar Grundregeln festlegen", hatte Drago beim Frühstück gesagt.

"Eure Majestät?", fragte Fiona vorsichtig.

"Genau das. Lass das, wenn wir allein sind." Er blickte sich um.

Ihr Vater hatte sich entschuldigt. Er müsse ein langes, erholsames Bad nehmen, hatte er grinsend erklärt. Und dabei eines der Bücher lesen, die er im Laufe der letzten zwanzig Jahre erworben aber noch nie gelesen hatte.

"Ganz allein", fuhr Drago fort. "Keine Diener, Zofen oder sonstige Langohren."

"Ich verstehe — nicht wirklich."

Drago grinste breit. So sah er trotz der Narbe wirklich liebenswert aus. "Ich werde dem Haushofmeister entsprechende Anweisungen erteilen. Ich will jeden Tag einige Zeit ganz allein mit dir verbringen. Und nicht nur im Bett."

Fiona leckte sich über die Lippen. "Ja, Eue— Wie soll ich Euch — dich — nennen?"

"Versuche es mal mit 'Drago', Liebste."

Sie lächelte. "Gerne, Drago, Liebste."

Er lachte dröhnend. Dann wies er mit seinem Messer auf sie. "Diese Art von Schlagfertigkeit mag ich an dir." Er wurde schlagartig ernst. "Aber nur, wenn wir allein sind. Dein Vater ist natürlich ausgenommen."

"Ich verstehe — Drago."

"Gut. Wenn wir allein sind, kannst du mit mir reden, wie immer du willst. Erzähl mir deine Ideen, streite mit mir, sag, dass ich Schwachsinn rede. Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit."

Fionas Augen wurden immer größer. "Oh, ja, Geliebter."

Er runzelte die Stirn, aber kam wohl zur Überzeugung, dass sie es ernst meinte. Er schob seinen schweren Stuhl etwas nach hinten. "Setz dich auf meinen Schoß."

"Oh!" Wie der Wind stand sie auf und lief um den Tisch herum. Sie wollte sich setzen —

"Stopp!", sagte er leise. "Heb dein Gewand hoch. Setz dich auf deinen nackten Hintern."

Fionas Hände zitterten, als sie seiner Anweisung folgte. Zuerst dachte sie, es wäre Furcht. Doch dann merkte sie das inzwischen vertraute Ziehen in ihren Brustwarzen, das sich als Wärme in ihre Körpermitte erstreckte.

"Das erregt dich", stellte der König fest.

Fiona konnte nicht sprechen. Sie nickte nur. Ihr nacktes Hinterteil berührte sein Beinkleid, und sie spürte seine Härte durch den Stoff. Sie holte Luft. "D— Di—" O war das schwer! "Dich auch, Drago."

"O ja, Kleines. O ja."

Sie drehte ihren Kopf. "Ich liebe dich." Sie hätte nicht geglaubt, dass sie diesen Satz im Leben jemals aussprechen würde. Als Prinzessin hatte sie ihr Mitspracherecht bei der Auswahl eines Gatten voll ausgereizt. So lange, wusste sie jetzt, bis ihrem Vater die Hutschnur geplatzt war und er sich mit Drago verschworen hatte.

Sie hatte einen Mann haben wollen, der gebildet genug war, um sich mit ihm zu unterhalten, und — hatte sie vor sich selbst zugeben müssen — dumm und formbar, dass sie ihn gebrauchen konnte, wozu sie wollte. Gut auszusehen wäre natürlich ein weiterer Pluspunkt gewesen. Jahrelang war das schon an Kriterium Nummer eins gescheitert.

Stattdessen hatte sie jetzt Drago. Kriterium Eins: erfüllt. Der Rest: absolut nicht. Aber bei ihm fühlte sie sich wie feuchter Lehm. Und das tat sooo gut.

Seine Lippen pressten sich hart auf ihre. Seine Zunge zwang ihre Zähne auseinander, und die nächsten Minuten hatte sie Schwierigkeiten zu atmen.

"Danke, Herr", keuchte sie, als er von ihr ließ. Huch! "Ich meine —"

Ein sehr seltsames Lächeln stahl sich auf seine Lippen. "Du darfst gerne 'Herr' zu mir sagen, wenn dir danach ist. 'Gebieter' klingt auch gut."

Sie schüttelte den Kopf, um die Spinnweben darin loszuwerden. "Ich — Das kam ganz von allein."

Er nickte langsam. "Regel zwei", sagte er dann. "In der Öffentlichkeit bist du meine Königin. Du benimmst dich tadellos. Du widersprichst mir niemals. Wenn du anderer Meinung bist als ich, behalte es für dich, bis wir wieder allein sind."

Er blickte sie fragend an. Sie holte Luft. "Ich werde mir alle Mühe geben. Versprochen."

Er lächelte. "Du wirst bei allen politischen Gelegenheiten zugegen sein. Auch im Kronrat. Besonders im Kronrat. Aber —"

Fiona begann zu glucksen. "— nach außen hin immer die treue Untergebene. Ich verstehe, mein König. Ich verstehe gut."

"Wir müssen das Ganze erst einmal austesten", sagte Drago nachdenklich. "Ich lege Wert auf deinen Rat und den deines Vaters. Ich denke sogar, du bist die bessere Politikerin von euch beiden. Und das meine ich durchaus positiv."

"Oh. Danke."

"Ich werde auch den Kronrat umbauen. Die alten Reaktionäre auf irgendwelche wohlklingende Posten hinauskomplimentieren und ein paar junge, aufgeschlossene, gewitzte Kerle hineinnehmen, die mir helfen, das Reich ins achte Jahrhundert zu bringen."

Kerle? Sie legte den Kopf schief. "Keine Frauen?"

Er schüttelte lachend den Kopf. "Das gäbe eine Revolution. Ich weiß sehr wohl, dass dein Geschlecht äußerst durchtrieben sein kann, aaaber — Frag mich das in fünf Jahren noch einmal."

Fiona tat so, als würde sie einen Stift und einen Schreibblock aus ihrem Morgenmantel holen. "Ist vermerkt, Eure Majestät."

Er streichelte über ihren Rücken. "Dein Vater will mir eine Liste von Kandidaten anfertigen. Ich will, dass du sie mit ihm durchgehst. Macht mir vernünftige Vorschläge."

"Gerne." Es fiel ihr schwer, ruhig zu sitzen.

"Regel drei", sagte er. "Steh auf und knie dich vor mich. Achte darauf, dass du immer etwas unter deinen Knien hast, wenn du das tust."

Verwirrt stand sie auf und wandte sich um. Er spreizte seine Oberschenkel weit. Plötzlich schwante ihr, was er von ihr wollte.

Sie kniete sich so nah an den Stuhl wie möglich, schob dabei ihren Morgenmantel unter ihre Knie. Gedankenverloren nestelte sie den Verschluss ihres Unterkleids auf. Es fiel auseinander und gab ihre weißen Brüste seinem Blick preis.

"Sehr gut", sagte er. "Spreiz die Beine und lege deine Hände auf die Oberschenkel. Genau so. Beim nächsten Mal, denke daran, dein Kleid zu raffen."

"Oh!"

"Männer lieben es, etwas zu sehen. Verhüllen kann erregend sein, aber es kommt der Moment —"

Sie griff nach dem Unterkleid und öffnete es ganz. "Ich muss das nicht raffen", sagte sie lächelnd.

"Du bist eine lüsterne Frau", stellte er fest.

"Deine lüsterne Frau, mein König."

"Öffne mein Beinkleid."

Ihre Finger zitterten schon wieder, als sie nach den Knöpfen tastete, die die Hose über seinem Schritt verschlossen. Schon nach dem zweiten öffnete sich der Schlitz und sein Ding fiel ihr entgegen.

Sie wollte danach greifen, doch Drago hielt ihre Hände fest. Sie blickte hoch in sein Gesicht. Er lächelte nicht mehr.

"Was befiehlst du, Herr?"

"Öffne deinen Mund und lege deine Lippen auf die Spitze."

"Ich —"

"Tu es!" Die beiden Worte kamen leise, aber so scharf, dass sie es unwillkürlich tat.

"Bleib so. Die Regel drei lautet: Du tust, was ich dir sage. Ohne Widerrede. Ich habe von uns beiden die Erfahrung. Ich entscheide, was ich dir zumuten kann. Nicke, wenn du das verstanden hast."

Fiona bewegte ihren Kopf auf und ab. Sie hatte eigentlich nur Angst gehabt, nach was sein Ding wohl schmecken würde. Schließlich hatte es einen Teil der Nacht in ihrem Körper verbracht. Doch das Einzige, was sie schmeckte, war — Seife? Er musste sich vor dem Frühstück gewaschen haben.

Sie runzelte die Stirn.

"Was ist?"

Sie ließ es aus ihrem Mund gleiten. "Ich — Ich sollte mich wohl auch — äh — da unten waschen. Morgens meine ich."

"Eine sehr gute Idee. Ich mag deinen Geschmack, Ich mag deinen Geschmack auch, nachdem du einen halben Tag schwitzend auf dem Schachbrett verbracht hast."

"Oh, Sch—"

Er lachte auf. "Aber frisch gewaschen ist besser. Und —"

"Ja, mein Liebster?"

"Ich würde es sehr schätzen, wenn du deine Haare abrasieren würdest."

Sie griff nach ihrem Kopf. "Drago!"

Dröhnendes Gelächter. "'Da unten' natürlich." Er griff nach ihrer hüftlangen Mähne. "Die hier bleiben dran." Langsam wickelte er ihre Haare um seine Hand, zog sie damit immer näher zu sich und küsste sie hart. "Damit habe ich dich in der Hand", sagte er. Dann schob er ihren Kopf wieder nach unten.

*

"Herrin!", drängte sich Chloës Stimme in ihren Tagtraum.

"Die bleiben dran", sagte sie. "Nein. Was?"

"Ich habe gesagt, dass ein Kammerdiener ein Kleid für euch abgegeben hat. Und Schuhe."

"Ja und?"

"Der König hätte befohlen, dass ihr es heute beim Ball tragt."

"Ja und?"

"Es — Es ist — ungewöhnlich."

"Zeig her."

Miriam, ihre zweite Zofe, hatte wohl darauf gewartet und erschien, einen Kleiderständer in den Händen.

"Oh!", sagte Fiona. "Das ist —"

Das Kleid war rot. Leuchtend rot. Karmesinrot. Die Farbe der Könige. Nicht nur exorbitant teuer. Nein. Per Dekret von König Alfons dem Zweiten durfte niemand im Königreich diese Farbe in der Öffentlichkeit tragen. Nur der Staatsmantel des Königs hatte diese Farbe. Und jetzt das Kleid —

"Götter!", hauchte Fiona. "Es ist wunderschön!"

Chloë blickte verwirrt. "Es ist zu kurz", sagte sie, "für eine verheiratete Frau." Sie senkte ihre Stimme zu einem fast unverständlichen Flüstern. "Nur — äh — Kur-ti-sa-nen tragen so etwas."

"Du irrst dich!", sagte Fiona fest.

"Herrin?"

"Wenn ich das Kleid trage, wer bin ich dann?"

Chloë blickte verwirrt. "Die Königin natürlich, Eure Majestät."

"Siehst du. Dann tragen Kurtisanen und Königinnen so etwas."

Sie schluckte. Das war es also, was Drago in ihr sah. Königin und Kurtisane. Wenn es ihm gefiel, würde sie seine Königin und seine Kurtisane sein.

Was waren "Kurtisanen" doch gleich? Während ihrer Studien war ihr das Wort nicht untergekommen.

*

Auf dem Weg zum großen Ballsaal wäre Fiona am liebsten umgekehrt. Was hatte sie nur geritten, sich darauf einzulassen? Das Kleid war nicht nur zu kurz. Die weißen, kristallbesetzten Schuhe mit hohen Absätzen, die der König mitgeschickt hatten, lenkten die Blicke aller genau auf die Stelle, wo ihre Fußknöchel — ihre nackten Fußknöchel — von aller Welt gesehen werden konnten.

Was hatte sich Drago nur gedacht, sie so zur Schau zu stellen? Sie würde unter all den Damen der Gesellschaft auffallen wie ein bunter Hund.

Wenigstens war es oben herum klassisch geschnitten. Ein eingearbeitetes Korsett — mit biegsamen Fischknochen, nicht mit Eisen, schloss sich eng um ihre Leibesmitte und drückte ihre ansehnlichen Brüste nach oben. Zwei weiße Halbkugeln bildeten ein Kissen, auf dem ein Anhänger mit einem großen Rubin aus dem Kronschatz ruhte.

Sie hatte schon befürchtet, Drago würde so weit gehen und ihre Burstwarzen ebenfalls zur Schau zu stellen. Er war richtig vernarrt in sie und vor fünfzig Jahren hätte das auch der Mode entsprochen. Aber das Dekolleté zeigte nur, was es heutzutage sollte: einen Viertelzoll des dunklen Rings oberhalb der Brustwarzen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Doch Drago konnte das mit einem Federstrich ändern, vielleicht sollte sie ihn darauf ansprechen. Sie hatte schöne Brüste. Warum sollte sie sie verbergen.

Drago — Nicht Drago, der König, schalt sie sich. Wir sind unter Menschen — wartete auf sie am oberen Ende der großen Treppe, die hinab in den Ballsaal führte. Sie hielt die Luft an, als sie ihn zu ersten Mal in seiner ganzen königlichen Pracht erblickte.

Er trug enge, blaue Samthosen, die sein Geschlecht eindrucksvoll zur Schau stellten. Bei jedem anderen hätte sie geglaubt, er hätte die Hosen ausgestopft, doch Dragos Ding — Glied, Schwanz, Gemächt, sie kannte inzwischen eine Menge Namen dafür — brauchte das nicht. Sie schloss ganz kurz die Augen. Mhmhm.

Gemessenen Schrittes — die hohen Absätze ihrer Schuhe erlaubt nichts anderes — näherte sie sich ihrem Gatten.

Er nickte lächelnd. "Meine Königin!"

Sie blickte kurz nach links und rechts und vollführte dann einen tiefen Knicks, wohl wissend, worauf seine Blicke ruhen würden. "Mein König. Ich danke euch für dieses wundervolle Hochzeitsgeschenk."

Er atmete mehrfach ein und aus. "Du durchtriebene Verführerin", murmelte er so leise, dass es niemand hören konnte.

"Eure durchtriebene Verführerin, Majestät. Einzig und allein."

"Ich habe übrigens noch ein weiteres Hochzeitsgeschenk für dich."

"Noch mehr? Eure Majestät, seid Ihr sicher, dass ich es wert bin?"

"Schamloses Weib", flüsterte er. "Du legst es wohl darauf an, dass ich dich züchtige."

Fiona zuckte leicht zusammen. Nicht wirklich.

"Steht auf, meine Königin", sprach er laut. "Ihr seht wirklich wundervoll aus."

"Meinen ergebensten Dank, mein König." Sie stand auf und legte ihre behandschuhte Hand auf seinen Arm.

Er hob die andere Hand, und ein Fanfarenstoß ertönte. Schlagartig verstummten die Gespräche.

"Herren und Damen des Reiches", verkündete der Hofmarschall mit weit tragender Stimme. "Seine königliche Majestät Drago der Erste. König von Sturmland, Graf von Drachenstein, Baron von Blitzfels, Herr von Donnertal, Ritter von Wolkenbruch —"

Fiona musste an sich halten um nicht loszukichern. "Alle Wetter", murmelte sie. "Alle Wetter."

"— und seine Gattin, Ihre königliche Majestät Fiona von Sturmland, Gräfin von Drachenstein, Baronin von Blitzfels, Herrin von Donnertal."

"Kein Wolkenbruch für mich?", flüsterte sie.

Drago Mundwinkel zuckte. "Wie wäre es mit Hagelschlag, meine Liebste? Sofort, wenn wir wieder allein sind."

"Ooooh", seufzte sie.

Ein weiterer Fanfarenstoß, dann begann das Orchester den Staatsmarsch von Sturmland zu spielen.

Er blickte sie kurz an und setzte sich gleichzeitig mit ihr in Bewegung. Genau auf den dritten Schlag des zweiten Taktes, so wie sie es schon als Kind gelernt hatte. Er hatte wohl einen ähnlich guten Lehrmeister gehabt. Genau wie sie setzte er jeden siebten Schlag aus, im Gedenken an den guten König Albrecht den Siebten, der nach siebenundsiebzig Regierungsjahren im Alter von einhundertsieben Jahren sanft entschlummert war.

Der Weg durch den Ballsaal zu den beiden Thronsesseln erschien ihr endlos. Vor allem konnte sie all die Blicke der hohen Damen sehen, das Getuschel zu hören. "Schau dir ihre Fußknöchel an. Wie obszön." "Schau dir das Kleid an. Ich kenne den Schnitt. Das ist ein Einzelstück von Krystanos Dioros." "Mein Gott! Was würde ich geben, noch einmal so auszusehen." "Was würde ich geben, neben diesem Mann laufen zu dürfen. Dieser männlich männliche Mann." Ha!

Sie warf ihrem Gatten einen verstohlenen Blick zu. Sein Mundwinkel zuckte wieder. Er hatte es wohl auch gehört.

Mit dem viertletzten Schlag des Marsches erreichten sie die Throne, steigen mit dem drittletzten und vorletzten die beiden Stufen hinauf und wandten sich mit dem letzten Schlag um.

"Ich danke euch", sagte Drago mit durchdringend kalter Stimme, "dass ihr so zahlreich erschienen seid und mich nicht enttäuscht habt."

Eine unverhohlene Drohung. Die letzten Worte schienen im riesigen Saal widerzuhallen. Drago legte es offensichtlich darauf an, gefürchtet zu werden.

"Möge der Ball beginnen." Damit setzte er sich und Fiona beeilte sich, seinem Beispiel zu folgen. Leise Musik setzte ein, und das Gemurmel im Saal wurde lauter.

Man hatte offensichtlich die Beine an ihrem Thronsessel verkürzt. Seit dem Tod ihrer Mutter hatte Fiona ihren Vater zu diesen Veranstaltungen begleitet. Im Sitzen war er einen halben Kopf kleiner als sie, doch es hatte ihm nie etwas ausgemacht. Drago anscheinend schon. Sie musste zu ihm aufsehen.

Sie biss sich auf die Lippen. Jetzt eine unangemessene Bemerkung zu machen, wäre katastrophal.

Drago blickte sie von der Seite an und zwinkerte fast schon frech. Sie musste etwas finden, um ihm das heimzuzahlen. Aber nicht jetzt.

Der Hofmarschall stieß seinen Stab auf den Boden. "Seine Exzellenz, Reichskanzler Theodor von Süßwind nebst Gattin Eleonora."

Der Reichskanzler schritt vor den Thron des Königs und verbeugte sich tief. Seine etwas pummelige Frau knickste vor Fiona. Die konnte sich gerade noch zurückhalten, ihr zuzuzwinkern. Sie kannte die beiden von Kindesbeinen an und war immer gut mit ihnen ausgekommen.

"Eure Majestät", sagte Süßwind. "Es ist mir eine außerordentliche Ehre und eine große Freude, Euch als erster meine tiefempfundenen Glückwünsche und die des ganzen Königreichs von Sturmland überbringen zu dürfen."

Drago ließ ihn ein paar Sekunden zappeln. "Ich danke euch, Exzellenz. Ich hoffe, wir werden in Zukunft nutzbringend zusammenarbeiten."

"Nichts wäre mir lieber, Eure Majestät."

Er erhob sich aus seiner Verneigung und schritt würdevoll zur Seite, gefolgt von seiner Frau.

"Was hältst du von ihm?", hörte Fiona ihn murmeln.

"Papa hielt immer große Stücke auf ihn. Sehr konservativ, aber aufgeschlossen gegenüber Fakten. Seine Frau war meine zweite Amme."

Drago lächelte. "Dann hätte ich sie wohl dafür beglückwünschen sollen, was aus dir geworden ist."

Der Hofmarschall stieß seinen Stab auf den Boden. "Seine Hoheit Martin, Prinz von Windeck, Ritter von —"

*

Gefühlt Stunden später war die Prozession der Honoratioren des Reichs endlich vorüber. Fiona war erschöpft. Wo sie neben ihrem Vater bei ähnlichen Anlässen im Halbschlaf versinken hatte können, musste sie bei Drago hellwach sein. Immer wieder hatte er sie um ihre Meinung gefragt. Nicht bei Barmbeck. Da waren sie sowieso einer Meinung. Drago hatten den dicken Grafen keines Wortes gewürdigt, sondern ihn einfach zur Seite gewunken. Ein öffentlicher Affront, den der Graf sicher nicht auf sich sitzen lassen würde. Fiona hatte schon einmal begonnen, darüber nachzudenken, wen von des Grafen Söhnen sie Drago als Nachfolger vorschlagen würde. Den zweiten wahrscheinlich, Frodo. Er war noch der Klügste der ganzen Bagage. Und der Einzige, der nicht versucht hat, sie ins Bett zu kriegen. Schade eigentlich.

"Hier mein Schatz", sagte Drago und hielt ihr einen Weinkelch hin. "Trink."

Fiona holte Luft. Wie konnte sie eine Ablehnung formulieren, ohne ihm zu widersprechen? "Wenn ich jetzt Wein trinke, ist für mich der Abend vorbei."

Er lächelte. "Das ist kein Wein. Ganz im Gegenteil. Das ist ein spezielles Gebräu, das ich aus dem Orient mitgebracht habe. Hat mir schon oft geholfen, eine Schlacht zu überstehen."

Fiona schnupperte. Der Duft war ungewohnt. Bitter und süß. Sie nippte vorsichtig. "Hmmm", entfuhr ihr. "Das hat etwas. Wie heißt es?"

"Die Einheimischen nennen es Ko-phi. Sie lassen die Kirschen eines Strauchs von Wildkatzen fressen und sammeln dann die Kerne aus dem Kot."

Fiona zuckte zurück. "Eure Majestät", flüsterte sie. "Bitte erzählt mir keine Märchen."

"Bei meiner Ehre!", sagte er grinsend und legte die Hand auf sein Herz. "Die Kerne werden natürlich gewaschen, gemahlen und dann geröstet. Im Vergleich zu manchem, was ich im Feld schon gegessen oder getrunken habe, ist das harmlos."

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