Category: Sci-Fi & Phantasie Geschichten

Thron

by bardo_eroticos©

Eine kurze Geschichte ohne explizite "Action", schon was älter und nur noch mal in Bezug auf Rechtschreibung und Grammatik überarbeitet. Wem das nicht genug ist, bitte woanders fündig werden. Das gleiche gilt, wenn man auch weniger graphische Beschreibungen sexueller Handlungen oder "erzwungene" sexuelle Handlungen nicht mag. Das Literotica bzw. www ist sicher groß genug, daß jede(r) fündig werden kann.

Allen anderen viel Spaß beim Lesen.

Thron

Sie konnte nichts sehen. Ihre Augen waren verbunden. Seit Stunden, wie ihr schien. Unter den nackten Füßen spürte sie kalten Steinboden. Die Handgelenke waren hinter ihrem Rücken zusammengebunden. Sie zitterte leicht, obwohl es nicht kalt war. Während sie hier alleine im Dunkeln wartete, kehrten ihre Gedanken zum frühen Vormittag dieses Tages zurück.

Es war sonnig und warm gewesen. Die meisten Dorfbewohner waren mit leichter Arbeit beschäftigt gewesen. Dächer flicken, Werkzeug reparieren, nähen, weben. Typische Dinge für ruhige, ereignislose Tage. Die Felder waren bestellt, aber noch nicht reif. Ebenso das Obst.

Sie war gerade mit zwei vollen Eimern an der Tragestange von der Quelle zurückgekehrt. Der aufrechte Gang und die schwere Stange über den Schultern betonten Figur und die vollen Brüste. Sie war eine Schönheit, und wußte es. Sie hatte die bewundernden Blicke der jungen Männer genossen.

Als sie mitten auf dem Dorfplatz gestanden hatte, waren die Reiter gekommen. Sie waren von Westen her in den Ort geprescht, die Pferde in vollem Galopp. Zuerst waren die Leute wütend schimpfend beiseite gesprungen. Dann hatten die ersten Waffen geblitzt und die ersten Schmerzensschrei über den Platz gehallt. Panik war ausgebrochen. Alle waren gerannt, in blinder Panik.

Nur sie nicht. Sie war wie angewurzelt stehen geblieben. Selbst dann noch als einer der Reiter direkt auf sie zu galoppiert gekommen war. Doch anstatt auch sie nieder zu metzeln, hatte er sie gepackt und über das Pferd geworfen. Dann war die Horde schon wieder aus dem Ort geprescht.

Zurück blieben nur der Tod und die Flammen.

Irgendwann hatte die Horde gehalten, ihr die Augen verbunden und sie gefesselt. Danach war der Ritt weitergegangen, eine Ewigkeit lang. Schließlich hatte man sie grob vom Pferd gezerrt und sie irgendwohin geführt. Zuerst waren da viele Stimmen und der Lärm einer Burg gewesen. Sand und grober Stein unter ihren Füßen. Dann kamen Treppen und kühler Steinboden. Es war leiser geworden. Bis man sie ohne ein Wort hatte stehen lassen.

So stand sie jetzt, in fast völliger Stille. Sie wagte es nicht, sich zu bewegen. Nicht blind und gefesselt. Die Kälte der Steine drang über ihre Füße langsam in den Körper. Bis sie von ihr geradezu ausgelaugt wurde. Selbst das Zittern war vergangen, ebenso die Furcht. Ihr Geist war leer, wie vor Kälte erstarrt.

Dann kam die Stimme.

Erst so leise, daß sie es für das Rauschen ihres Blutes in den Ohren hielt. Bis sie ein Flüstern erkannte. Und dann eine Stimme, und Worte, gerade über ihrer Hörschwelle.

„Komm. Komm zu mir. Leiste mir Gesellschaft. Wärme mich. Tröste mich. Unterhalte mich. Befriedige mich. Komm, folge meiner Stimme. Komm zu mir."

Sie konnte nicht erkennen ob die Stimme weiblich war, oder männlich, ob warm oder kalt. Aber sie wiederholte sich, immer und immer wieder. Bis sie die Entscheidung traf ihr zu folgen. Schlagartig verstumme sie. Dafür ertönte eine andere. Laut, schrill und mißtönend. Eine kalte, zynische Männerstimme.

„Ich bin beeindruckt. Steht immer noch am gleichen Platz. Ihre Augen sind grün?"

„Ja, Herr."

Die zweite Stimme war weniger kalt, nicht zynisch und nicht ganz so schrill.

„Jungfrau?"

„Wahrscheinlich. Aber nicht sicher. Wir waren in Eile."

Stille.

Das Rascheln von Stoff. Ein metallisch schabendes Geräusch. Sie hielt die Luft an. Jemand packte den Kragen ihres schlichten Gewandes. Ein reißendes Geräusch und ein leichter Ruck nach vorne. Kühle Luft strich über ihre nackte Haut. Erschrocken keuchte sie auf.

„Sehr gefaßt, nicht wahr."

Eine Hand tätschelte ihre Wange. Am liebsten hätte sie aufgeschrien, doch kein Ton entrang sich ihrer Kehle. Sie zerrten ihr das Gewand zur Gänze vom Leib. Ihr schauerte, teils wegen der plötzlichen Kühle, Teils aus Furcht vor dem Erwarteten.

Ein derber Stoß in den Rücken ließ sie vorwärts taumeln.

„Vorwärts."

Wieder stolperte sie blind über die steinernen Böden. Nach diesmal nur kurzer Zeit hieß man sie zu stoppen. Schaudernd stand sie im kühlen Dunkel. Ketten klirrten. Kalt schloß sich ein eiserner Reif um ihre Kehle. Dann war da wieder diese Stimme. Deutlicher als zuvor, mit einem angenehmen Klang.

„Da bist du ja. Ich hatte gehofft du kommst. Lange habe ich gewartet, doch ich wußte, eines Tages würdest du kommen. Und da bist du. Leiste mir Gesellschaft. Wärme mich. Tröste mich. Unterhalte mich. Befriedige mich. Nimm deinen dir bestimmten Platz ein. Diene mir und du wirst herrschen."

Mit einem groben Ruck riß man ihr das Tuch von den Augen.

„Voilà, hier sind wir. Dein Ziel, deine Bestimmung. Falls wir uns morgen wiedersehen, werde ich dich wohl Herrin nennen müssen."

Unter hämischem Gelächter verließen die Männer sie.

Ihr Blick war als erstes auf den Thron vor ihr gefallen. Er erschien ihr riesig. Drei Stufen aus schwarz-weißem Marmor führten auf ein goldgerahmtes Podest aus demselben Material. Darauf stand er, aus schmucklosem, dunkelgrauem Granit gefertigt. Bis zu seiner Sitzfläche gut ein Schritt hoch, die Lehne noch einmal drei. Zwei Schritt breit und ebenso tief. Die wuchtigen Armlehnen so breit wie anderthalb Hände lang waren. Vom Fuße seines rechten Eck wand sich, gleich einer goldenen Schlange, eine Kette das Podest hinab.

„Willst du mir dienen?"

Wie von selbst formulierten ihre Lippen die Antwort.

„Ja."

„Ich frage noch einmal: willst du mir dienen?"

„Ja."

„Zum Dritten und letzten Mal. Willst du mein sein, mit Leib und Seele? Willst du mir dienen bis zum Ende aller Zeit?"

„Ja, ich will."

„Dann wirst du herrschen, über alles, das ich beherrsche. Gebieten über alles, was ich gebiete. Du wirst die Sklavin sein, und zugleich die Herrin."

Auf einmal war alles verändert. Sie spürte die Kühle um sich herum noch, aber ihr war nicht mehr kalt. Sie spürte die Sonne auf ihrer Haut, den Wind im Gesicht. Sie spürte Wälder und Wiesen, Flüsse und Seen, das Meer und die Städte. Sie spürte das Wild und Vieh. Und die Menschen. Bauern, Bettler, Händler und Gefangene im Kerker. Ebenso die Adligen, den Burgherren, den Zauberer. Die Lippen einer Magd waren um des Zauberers Geschlecht, doch er dachte nur an sie, die unschuldige, unberührte Jungfrau.

Träumte davon, der Erste zu sein, der sie benutzte. Davon, der Erste zu sein, der sie zur eigenen Befriedigung entwürdigte. Sie schickte ihm das Wissen um ihre Herrschaft. Lachte laut und vergnügt als sein Geschlecht trotz der redlichen Mühen der Magd in sich zusammenschrank.

Ein Zug schien durch die Kette zu gehen. Willig folgte sie, hinauf auf das Podest bis vor den Thron. Ohne Zögern ließ sie sich davor nieder und begann die glatte, kühle Fläche des Granits zu streicheln. Sofort verschwanden die Sinneseindrücke der sie umgebenden Welt.

Ihr Geist atmete erleichtert auf.

„Ich werde dich behutsam daran gewöhnen. Es ist so lange her, das ich dies teilte. Ich wußte nicht mehr, wie schwer es für euren Geist ist, mit so vielen gleichzeitigen Eindrücken fertig zu werden. Ich werde behutsamer sein, Geliebte."

Sie spürte streichelnde Hände auf ihrer Haut. Sie berührten all ihre angenehmsten Stellen. Sie streichelten Haare und Gesicht, flogen mit Schmetterlingsflügeln über den Hals. Streichelten sanft ihre Flanken und den Bauch. Glitten mit leichtem Druck über ihre Schenkel, bis hin zu den Zehen. Massierten geschickt ihre Füße. Ihre eigenen Hände bewegten sich spiegelbildlich dazu.

Liebkosten den glatten, kühlen Stein. Jede Berührung sandte wohlige, erotische Schauer durch ihren Leib. Die unsichtbaren Hände beendeten ihre Massage. Fuhren die Innenseiten ihrer Schenkel entlang nach oben. Wohlig stöhnend spreizte sie die Beine.

Die ganze Nacht über streichelte sie den Thron, ihren steinernen Geliebten.

Die ganze Nacht wurde sie von seinen Geisterhänden liebkost. Bis kurz vor den Höhepunkt trieben diese Berührungen sie. Und hielten sie dort, bis die Morgendämmerung kam. Als der erste Streifen sich silbern am Horizont abzuzeichnen begann, entlud sich die aufgebaute Spannung in einem gewaltigen, orgiastischen Höhepunkt.

Die ganze Zeit hatte sie sich wohlig unter der Berührung unsichtbarer Hände geräkelt. Jetzt auf einmal spannten sich alle Muskeln an. Die Schenkel spreizten sich maximal, der Rücken drückte sich durch. Den Kopf warf sie in den Nacken. Der Mund öffnete sich wie zu einem Schrei. Schwaches Licht glänzte auf schweiß-feuchter Haut. Schwindendes Mondlicht umwob langes Haar, samtgleich.

Dann löste sich die Spannung, die Muskeln fielen in sich zusammen.

Der Schrei löste sich von ihren Lippen und hallte durch das gesamte Gemäuer und die Herzen und Seelen der Menschen.

Das Volk wußte nun, der leere Thron hatte eine neue Geliebte.

Und das Land eine neue Herrin.

Written by: bardo_eroticos

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Story Tags: geist, paranormal, petting

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