Category: Inzest / Tabus Geschichten

Die verlorene Tochter 02

by _Faith_©

Jürgen stand am nächsten Morgen um neun Uhr vor Lenas Wohnungstür, um ihr den Personalausweis zurückzugeben, den sie gestern im Hotelzimmer vergessen hatte. Die Adresse, die auf dem Ausweis stand, hatte ihn zu ihrer Wohnung geführt. Lena führte den Nachnamen ihrer Mutter und dieser Name stand auch auf dem Klingelschild. Er überlegte einen Moment, das Kärtchen einfach in den Briefschlitz zu stecken, klingelte dann aber doch. Jürgen hörte tapsende Schritte hinter der Tür und ahnte, dass er durch den Türspion betrachtet wurde. Die Tür öffnete sich.

»Schick, siehst du aus«, sagte Lena keck und musterte ihren Vater, der in einer grauen Arbeiterlatzhose und einem verwaschen T-Shirt vor ihr stand. Lena hatte ihre rotblonde Mähne mit einem Haargummi zu einem buschigen Pferdeschwanz auf dem Hinterkopf gebändigt. Sie trug pinkfarbene Baumwollleggings, ein bauchfreies, weißes Top mit Spaghettiträgern und ihre Füße steckten in Hausschuhen, die aus gefüttertem Plüsch bestanden und wie die Pfoten eines berühmten Zeichentrickkaninchens aussahen.

»Komm rein, das Treppenhaus hier hat viele Ohren.«

»Nein, ich wollte dir nur deinen Personalausweis geben, den hast du gestern vergessen«, sagte Jürgen mit Zornesfalten auf der Stirn.

»Habe ich nicht«, sagte Lena mit einem Zwinkern und nahm ihm das Kärtchen aus der Hand. Jürgen fielen die kleinen Sommersprossen auf ihrem Nasenrücken auf, die gestern durch das Make-up nicht zu sehen waren.

»Willst du einen Kaffee?«

»Wie kannst du nach einem scheiß Kaffee fragen, nach dem, was du gestern abgezogen hast?«, zischte ihr Vater.

»Soll ich weinen?«, fragte Lena mit einem zickigen Unterton und holte dann Luft: »außerdem hast du gestern nicht so gewirkt, als hättest du ein großes Problem damit gehabt.«

»Marvin wartet unten im Auto, wir müssen seine Wohnung renovieren. Wir klären das später«, sagte Jürgen ausweichend und hörte das Klackern von Absätzen im Treppenhaus.

»Würden sie gerade mal Platz machen, junger Mann«, sagte eine Frauenstimme hinter Jürgen. Er sah eine ältere Dame, die mit einer Hand mehrere Päckchen umklammerte und in der anderen Hand einen Bügel hochhielt, auf dem ein Kleid hing. Da die Dame drängelnd hinter ihm stand, konnte Jürgen ihrem Wunsch nur nachkommen, indem er die Flucht nach vorne ergriff und in Lenas Wohnung lief. Nach der Wohnungstür stand er direkt in einem liebevoll eingerichteten Wohnraum mit einem großen Sofa. Von dem Raum führten weitere Türen zu den restlichen Zimmern.

Ohne Jürgen weitere Beachtung zu schenken, übergab die Dame ihre Lieferung an Lena und sagte: »ich habe in der Taille noch zwei Zentimeter rausgenommen, probiere bitte alles an, bevor ich dich um 17 Uhr für Haare und Make-up abhole.«

»Du bist ein Engel«, sagte Lena und legte die Sachen auf dem Couchtisch ab.

»Ich weiß«, sagte die Dame, huschte an Jürgen vorbei und zog die Wohnungstür hinter sich zu.

»Was ist das?«, fragte Jürgen und zeigte auf die Päckchen.

»Mein Outfit für heute Abend«, sagte Lena, öffnete einen kleinen Karton und zog ein Paar lange, champagnerfarbene Satinhandschuhe daraus hervor.

Sie schlüpfte mit dem Arm in einen der Handschuhe und zog ihn fast bis zur Schulter hoch. Das glänzende Material schmiegte sich faltenfrei um ihren schlanken Arm und verlieh ihm eine edle Anmut. Lena kam zu ihrem Vater und streichelte mit ihrer satinierten Hand über seinen Hals.

»Wirklich keinen Kaffee, auf die Schnelle, im Stehen?«

»Im Stehen?!«

Lena lächelte mehrdeutig. Sie war mit ihren satinzarten Fingern mittlerweile in seinem Nacken angekommen und fragte: »Was hast du Marvin erzählt?«

Jürgen war kurz davor, die Augen zu schließen, um sich dem Sinnesrausch in seinem Nacken hinzugeben. Es war falsch und er zog den Kopf zurück: »Ich habe ihm gesagt, dass du eine Arbeitskollegin bist, der ich kurz etwas vorbeibringen will.«

»Du bist so dumm«, hauchte sie ihrem Vater ins Ohr und ihre Hand in dem Satinhandschuh schlich über seine Brust, »das macht es unnötig kompliziert.«

»Er weiß so gut wie nichts über seine Halbschwester und nach dem was du gestern abgezogen hast, soll das auch so bleiben«, rechtfertigte sich ihr Vater.

»Sind wir als Arbeitskollegen per Du oder beim Sie?«, fragte Lena sachlich und strich mit ihrer Hand von seiner Brust über die Schulter, ehe sie den Arm sinken ließ.

»Was spielt das für eine Rolle?«

»Wir sind per Du«, entschied Lena, lief zum Fenster, öffnete es, ehe Jürgen reagieren konnte und winkte mit dem Arm, der in dem Satinhandschuh steckte.

*

Nach einem lauten »Hallo« wurde Marvin auf die winkende Frau im zweiten Stock aufmerksam. Er legte sein Smartphone weg und ließ die Seitenscheibe herunterfahren.

»Hey Marvin. Ich habe Jürgen auf einen Kaffee eingeladen, willst du auch einen?«, rief sie zu ihm herunter.

»Komme«, rief Marvin und öffnete die Autotür.

Jürgen musste mitansehen, wie Lena die Fäden zog und schaute sie ermahnen an: »Aber du heißt nicht Lena, daran erinnert er sich vielleicht noch.«

»Ist Marvin geistig zurückgeblieben?«, fragte Lena.

»Nein«, antwortete Jürgen mit einem Blick, der diese Frage als vollkommen abwegig einstufte.

»Weil auf meinem Türschild Lena steht. Wenn du willst, kannst du mich Elfriede nennen, aber das macht es nur noch komplizierter«, sagte Lena zu ihrem verdutzt dreinblickenden Vater und zog sich den Satinhandschuh vom Arm.

*

Als Marvin von Lena hereingelassen wurde und er neben seinem Vater stand, erkannte Lena, dass sich bei ihrem Halbbruder die Gene seiner spanischen Mutter durchgesetzt hatten. Er war noch etwas größer als sein Vater und er machte eindeutig viel Sport. Die Ärmel seines T-Shirts spannten sich stramm um seine gebräunten Oberarme. Lena fielen die sanft geschwungenen Lippen und das markante Kinn auf, in denen sie den genetischen Beitrag ihres Vaters erkannte. Seine schwarzen, lockigen Haare waren in einer modischen Kurzhaarfrisur geschnitten. Zu dem schwarzen T-Shirt trug er eine abgewetzte Jeans. Sie reichte Marvin die Hand zum Gruß, ohne weiteres Interesse zu bekunden, da sie ja nur eine Arbeitskollegin seines Vaters war.

Während der Kaffee durchlief, trug Lena ein Tablett mit Kaffeegeschirr in den Wohnraum. Marvin und Jürgen saßen nebeneinander auf dem großen Sofa und schauten ihr dabei zu, wie sie die Tassen platzierte und dann die Päckchen und das Kleid in einen Nebenraum brachte.

»Schon komisch, dass sie hier wohnt, wenn sie eine Arbeitskollegin von dir ist -- das sind bestimmt zwei Stunden hin und zwei Stunden zurück -- jeden Tag?«, sagte Marvin ungläubig zu seinem Vater. Lena kam mit der Kaffeekanne aus der Küche und sprang Jürgen zur Seite: »Ich arbeite im Home-Office. Durch das Internet spielen Entfernungen ja kaum eine Rolle.«

»Außerdem arbeite ich nicht in Vollzeit. Ich mache das nebenbei, um mein Studium zu finanzieren«, fügte Lena an, während sie den Kaffee eingoss. Marvin schaute sich anerkennend in dem Raum um, als könne er kaum glauben, dass ein Teilzeitgehalt, neben dem Studium, für diesen Lebensstandard ausreichte.

»Echt? Du studierst hier an der Uni?«

Lena nickte und setzt sich mit ihrer Tasse Kaffee auf die Sofalehne neben ihren Vater: »Du ja auch bald, wie ich gehört habe.«

»Ja«, sagte Marvin stolz, »Sport und Ernährungswissenschaften.«

»Das ist ja widerlich«, sagte Lena mit saurere Mine. Für einen Moment genoss sie seinen konsternierten Blick, dann schob sie ein Lächeln nach, bis Marvin verstand, dass sie ihn verschaukelt hatte.

»Ich mag deinen Humor«, sagte er und nippte an seinem Kaffee.

»Ich auch«, antwortete Lena, schlug die Beine, auf der Sofalehne sitzend, übereinander und wippte mit ihrem Plüschkaninchenfußpantoffel.

»Was studierst du?«, fragte Marvin.

»Germanistik.«

»Und dann arbeitest du für ein Maschinenbauunternehmen?«

Marvin schaute erst Lena und dann seinen Vater ratlos an.

»Einer muss ja die Betriebsanleitungen für die Maschinen Korrekturlesen«, erklärte Lena in einer Selbstverständlichkeit, dass es Jürgen eiskalt den Rücken herunterlief. Er trank seinen Kaffee in großen Schlucken aus und stellte die Tasse auf den Tisch, ehe er sagte: »wir haben leider keine Zeit für Kaffeeklatsch. Wir müssen eine Wohnung renovieren.«

»Also, wenn ihr Hilfe braucht...«, sagte Lena und ihr Vater winkte gereizt ab.

»Heute passt es nicht so gut, aber morgen, am Sonntag, habe ich den ganzen Tag Zeit«, sprach Lena ihren Satz zu Ende. Marvin zog die Augenbrauen interessiert nach oben, als er sich vom Sofa erhob, aber sein Vater legte den Arm kumpelhaft um Marvins Schulter und zog ihn Richtung Ausgang, während er sagte: »wir schaffen das alleine. Geh doch schon mal zu Auto, ich muss mit Lena noch was wegen der Arbeit besprechen.«

Marvin verabschiedete sich mit einem freundlichen Nicken bei Lena.

Als Marvin im Treppenhaus verschwunden war, schloss Jürgen die Wohnungstür von innen und sagte: »Du bist eine notorische Lügnerin!«

»Danke«, sagte Lena, sah aber, dass sich ihr Vater damit nicht zufriedengab und erklärte: »ich bin es gewohnt, an Gesprächsrunden teilzunehmen, in denen ich mich nicht auskenne. Mal bin ich die neue Freundin, die Assistentin der Geschäftsleitung, die Abendbegleitung für einen wohlhabenden Theaterliebhaber, oder einfach nur der Traum für eine Nacht.«

Lena klimperte mit den Wimpern und schaute ihren Vater mit verführerischem Schmollmund an.

»Lass Marvin da raus!«, sagte Jürgen und schlug die Wohnungstür hinter sich zu.

***

Die nächsten Stunden verliefen nach Jürgens Planung. Die alten, verwohnten Möbel waren entsorgt worden und sie hatten sich im Baumarkt mit allen Materialien eingedeckt, die sie für das restliche Wochenende benötigten.

Jürgen hatte Marvin mit dem Abkratzen der alten Tapeten beauftragt. Er war froh, seinen Sohn mit dieser einfachen aber überaus wichtige Aufgabe über Stunden beschäftigten zu können. In dieser Zeit konnte er sich um die kniffligen Dinge kümmern. Die Verkabelung der Wohnung folgte überhaupt keiner Ordnung und war offenbar über Jahrzehnte, durch wechselnden Bewohner, die allesamt keine Elektriker waren, den jeweiligen Bedürfnissen angepasst worden.

»Das ist lebensgefährlich. Manche Dinge sollte man eben doch von Fachleuten erledigen lassen«, schimpfte Jürgen.

»Du bist aber auch kein Elektriker«, merkte Marvin an.

»Ich kann aber strukturiert denken, was den Künstlern, die sich hier verwirklicht haben, scheinbar völlig fremd war«, erwiderte Jürgen und so sehr er auch fluchte, war diese Arbeit genau nach seinem Geschmack, vor allem lenkte sie ihn ab. Zum ersten Mal, seit gestern Abend war Lena nicht das vorherrschende Thema in seinem Kopf.

Das änderte sich kurz nach 18 Uhr, als sein Smartphone signalisierte, dass er eine Nachricht bekommen hatte. Mit dem Kopf bei der Arbeit, entsperrte er das Gerät und bekam den Eingang einer Whatsapp -- Nachricht angezeigt. Die Nachricht bestand aus einem hochaufgelösten Bild. Er sah ein Foto von Lena. Sie hatte ihr Spiegelbild in einer seitlichen Ganzkörperansicht mit ihrem Smartphone fotografiert.

Jürgen erkannte seine Tochter in dem hoch geschlitzten, schmalen Kleid, aus champagnerfarbenem Satin, dass er heute Morgen, auf dem Bügel hängend, gesehen hatte. Ab der Taille aufwärts, zogen sich zwei geraffte Stoffstreifen über ihren flachen Bauch, die ihre Brüste verhüllten und dann zu einem schmalen Neckholder ausliefen. In dem Kleid war ihr Rücken nackt bis zum Steiß und der schmale Ausschnitt, den die beiden Stoffstreifen auf der Vorderseite bildeten, ging ihr bis zum Bauchnabel. Dazu trug sie die oberarmlangen Satinhandschuhe, die Jürgen heute Morgen schon gesehen und gefühlt hatte.

In die aufwendige Hochsteckfrisur, waren Perlen und silbrige Zierelemente eingeflochten worden. Ohne die herabhängenden Haare, kam das Collier, das aus mehreren Reihen Perlenketten bestand, an ihrem schlanken Hals voll zu Geltung. Die Ohrhänger waren große, rautenförmige Silberelemente, die bis zu den Schultern reichten. Über den Handschuhen trug sie Armbänder die, wie das Collier, aus mehreren Perlenreihen bestanden. Die High Heels wurden lediglich durch schmale Fessel- und Zehenriemchen an ihren Füßen gehalten. Bei einem flüchtigen Blick, wirkte es, als würde sie barfuß auf hohen Absätzen stehen.

Die seitliche Schlitzung des Kleids ging so hoch, dass eine ungünstige Körperhaltung oder eine Windböe ihren halben Po entblößt hätte. Als Mann war Jürgen mehr als ergriffen von diesem Anblick, aber es war verdammt noch mal seine Tochter!

Jürgen starrte fasziniert und zugleich tief erschüttert auf das Display seine Smartphones. Es gab Väter, die ihre Töchter nur einmal im Leben so herausgeputzt sehen durften und gegen dieses Foto sahen die meisten Bräute, die er bisher gesehen hatte, erbärmlich aus -- seine Exfrau, Marvins Mutter, eingeschlossen. Er zog das Bild größer, bis Lenas Gesicht das Display ausfüllte. Ihr Make-up war bedeutend aufwendiger als gestern Abend. Über ihren Lippen war sogar ein Schönheitsfleck aufgemalt worden. Sie zwinkerte mit einem verführerischen Schmollmund.

Er zoomte das Bild wieder kleiner und sah einen Text unter dem Bild: „Daddys Prinzessin?"

Jürgen fragte sich, woher sie seine Mobilnummer kannte, erinnerte sich dann aber, dass er sie im Anmeldeformular bei der Escort Agentur angegeben hatte. Immerhin hatte er jetzt auch ihre Nummer.

Beim Versuch eine Antwort zu tippen gab er nach drei Versuchen auf. Er wusste nicht, wie er seine Gedanken in einer kurzen Textnachricht unterbringen sollte und keiner der zahllosen Emojis konnte seine Stimmung zum Ausdruck bringen. Das lag vor allem daran, dass mehrere ambivalente Gefühle durch seinen Kopf wirbelten. Er kopierte die Mobilnummer seiner Tochter, öffnete die Telefonfunktion und rief sie an.

»Ist etwas passiert?«, fragte Marvin, als er seinen Vater, mit dem Smartphone am Ohr, auf dem obersten Tritt der Stehleiter sitzen sah. Jürgen wedelte mit der Hand und verscheuchte Marvin, während er fast eine Minute wartete, dass sein Anruf angenommen wurde. Es überraschte ihn nicht wirklich, dass Lena diese Art der Kontaktaufnahme verweigerte, aber Jürgen zerriss es fast das Herz, bei der Vorstellung, dass ein widerlicher Kerl seine dreckigen Finger an diese elfenhafte Erscheinung, die seine Tochter war, legen würde. In diesem Moment waren für ihn alle Männer auf dieser Welt Widerlinge -- inklusive ihm.

»Ich muss mal kurz ans Auto, was holen«, sagte Jürgen zu seinem Sohn, sprang von der Leiter und rannte aus der Wohnung.

*

Im Auto konnte Jürgen ungestört telefonieren, aber die Telefonistin der Escort Agentur nahm sich alle Zeit der Welt, während Jürgen seine Tochter, vor was auch immer, bewahren wollte.

»Ja, ich habe eine Kundennummer, ich habe sie aber nicht zur Hand, geht es auch über meinen Namen?«, schnaufte Jürgen und wartete wieder.

»Danke«, sagte er, als die Dame ihn in der Datenbank gefunden hatte und unterbrach sie gleich darauf: »nein, wir können das abkürzen, ich möchte Lena, äh, nein Lea, für heute Abend buchen. Geld spielt keine Rolle.«

»Lea ist heute nicht verfügbar. Samstags sind kurzfristige Anfragen immer schwierig, ich könnte Ihnen vielleicht eine adäquate Alternative anbieten.«

»Nein, können Sie nicht. Ich will Lea!«, sagte Jürgen entschlossen.

»Das geht leider nicht, wie wäre es, wenn...«

»Sie haben mich offenbar nicht verstanden«, blaffte Jürgen, »Geld spielt keine Rolle, sagen Sie mir einfach, wo ich sie abholen kann und was es kostet.«

»Es freut mich außerordentlich, dass Sie Lea erneut buchen möchten, aber das geht für heute nicht mehr, vielleicht finden wir für nächste Woche einen Termin«, sagte die Dame höflich und mit ruhiger Stimme.

»Ich möchte mit dem Chef sprechen«, sagte Jürgen.

»Ich bin der Chef!«, sagte die Frau ruhig aber nicht mehr ganz so zuvorkommend.

»Sagen Sie mir einen Preis«, versuchte es Jürgen erneut.

»Wir sind hier nicht auf dem Viehmarkt«, sagte die Chefin der Agentur bestimmend und fügte hinzu: »Wenn Sie von Lea so besessen sind, werde ich Lea zu deren Sicherheit für ihren Account sperren. Sollten so etwas noch einmal vorkommen, wird ihr Account komplett gesperrt. Guten Abend.«

Jürgen starrte auf sein Smartphone -- sie hatte aufgelegt.

»Fuck!«

Nach Jahren der Abstinenz sehnte er sich nach einer Zigarette. Von den zwei Züge, die er gestern genommen hatte, war ihm schon schwindelig geworden, aber genau nach diesem dusseligen Gefühl sehnte er sich jetzt, um danach in Ruhe nachdenken zu können, wie es weitergehen sollte. Stattdessen startete er den Motor und fuhr zu Lenas Wohnung.

Im Fenster zur Straße brannte kein Licht. Er klingelte mehrmals, aber die Tür blieb geschlossen und er hörte auch keine Schritte in ihrer Wohnung. Bei den Schuhen, die sie auf dem Bild getragen hatte, konnte sie sich nicht lautlos bewegen.

Nach fünf Minuten des Wartens, war sich Jürgen sicher, dass sie nicht zuhause war. Er trottete zu seinem Auto und fuhr zurück zu Marvins Wohnung. Während der Fahrt wurde ihm klar, dass er keine Optionen mehr hatte, denn Lena war weder in ihrer Wohnung noch telefonisch erreichbar und bei der Agentur kam er auch keinen Schritt weiter.

*

Als er bei Marvins Adresse geparkt hatte, blieb er im Auto sitzen und wollte am liebten den Kopf auf sein Lenkrad schlagen. Stattdessen lehnte er den Kopf nach hinten, bis er gegen die Kopfstütze drücke. Jürgen überlegte, zur Polizei zu gehen, um zu melden, dass es im Laufe des Abends, in der Stadt oder dem näheren Umland, zu einem Fall von Prostitution kommen könnte, bei dem seine volljährige Tochter involviert war. Er konnte das schallende Gelächter der Beamten in seinem Kopf hören und verwarf den Gedanken wieder.

Marvin klopfte an die Scheibe, schreckte seinen Vater dadurch auf und öffnete die Beifahrertür: »Ist was passiert? Auf der Arbeit?«

»Samstagsabends?«, sagte sein Vater und deutete ein Kopfschütteln an, »so wichtig bin ich auch wieder nicht.«

»Aber irgendwas beschäftigt dich.«

Jürgen kaute angespannt auf seinen Lippen und sagte dann: »alles gut, mache dir keine Sorgen.«

Marvin kannte seinen Vater gut genug, um zu wissen, dass überhaupt nichts in Ordnung war. Sein Vater hatte während der Scheidung von seiner Mutter, oft diesen entschlossen-verzweifelten Ausdruck in den Augen gehabt, wenn er wieder einmal alles mit sich alleine ausmachte.

»Ist was mit Mama?«

»Nee«, sagte Jürgen und lachte trocken, »lass und was essen, wir hatten seit heute Mittag nichts mehr. Hast du die Wohnung abgeschlossen?«

Marvin nickte und sein Vater startete den Wagen.

*

Nach dem Abendessen kamen sie zurück, auf die Baustelle und arbeiteten weiter. Trotz des langen Sommertages war es draußen stockdunkel, als Marvin das Werkzeug fallen ließ und erschöpft den Feierabend ausrief, da sein Vater sonst wohl die Nacht durchgearbeitet hätte. Sie richteten sich jeweils eine Luftmatratze als Schlafplatz ein und Jürgen zählte die, zu erledigenden Arbeiten des morgigen Sonntags auf.

Währenddessen war Marvin auf seiner Matratze an der gegenüberliegenden Wand des Raums eingeschlafen, zumindest reagierte er nicht mehr auf Ansprachen. Jürgen fand keine bequeme Liegeposition und sein Kopf kam nicht zu Ruhe. Er griff sich sein Smartphone und öffnete das Bild, das Lena ihm geschickt hatte. Er kannte Bilder, mit Models in solch edlen Roben, nur aus den Medien, wenn Oskars verliehen wurden oder irgendwo eine Modeschau auf Weltniveau stattfand.

Vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden hatte er mit diesem Model, seiner Tochter, im Bett gelegen, ihre zarte Haut gefühlt, sie geschmeckt und gefickt. Jürgen schlich sich mit seinem Smartphone aus dem Raum und schloss sich im Bad ein. Das Bad war bis unter die Decke gefliest und der einzige Raum, den sie nicht renovieren mussten. Allerdings wäre eine ordentliche Grundreinigung nötig, empfand Jürgen. Er fasst hier alles nur mit Fingerspitzen an. In Socken, Boxershorts und T-Shirt stand er vor dem Waschbecken und stellte sein Smartphone auf den Beckenrand, sodass es wie ein Bilderrahmen an den Wandfliesen anlehnte.

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