Category: Erotische Verbindungen Geschichten

Auf der Flucht - Der Ausbruch Teil 11

by wschsch©

by wschsch© 2012

Edgar Schäfer und Sabine waren die ersten, die in den neuen Tag starteten. In der kleinen Pension war es kein Problem, schon morgens um 6 Uhr ein Frühstück zu erhalten, da es hauptsächlich von Monteuren genutzt wurde.

Darum war Sabine auch die einzige Frau im Frühstücksraum. Sie genoss natürlich die volle Aufmerksamkeit der anwesenden Männer und auch das Frühstück mit Ede, weil es äußerst selten vorkam, dass sie mit einem Partner zusammen frühstücken konnte.

Wenn sie sonst aus ihrer Wohnung kam, wo sich hungrige Mäuse eine Blutblase in ihrem leeren Kühlschrank liefen, holte sie sich nur schnell eine belegte Semmel beim nächsten Bäcker. Diese wurde dann eher lustlos auf dem Weg zu Dienst runtergeschlungen. Darum war dieser Morgen schon was Besonderes, weil er so selten vorkam.

Sabine hatte in Ede einen Seelenverwandten gefunden, der ihr in den meisten Einstellungen ähnlich war. Nach dem Aufstehen hatten sie sich ohne Scheu voreinander für den Tag angezogen und gemeinsam das Bad benutzt. Keiner von beiden hatte versucht, wieder zudringlich zu werden, sondern sie hatten sich benommen wie ein altes Ehepaar, das sehr vertraut miteinander ist.

Das alles hatte Sabine das Gefühl gegeben, von Edgar nicht nur für den „Hormonabbau" benutzt worden zu sein. Und der Sex in der Nacht hatte auch ihren Vorstellungen voll entsprochen.

Sie machten sich dann auch gleich auf den Weg zu dem Hotel, in dem Ingrid Bender abgestiegen war.

In der Hotelhalle trafen sie den Kollegen, der die Überwachung in der vergangenen Nacht übernommen hatte. Auch seine Ablösung war schon anwesend, so dass er jetzt berichtete, was am Abend und in der Nacht von ihm beobachtet worden war.

Nach seinem Bericht machte er sich auf, den ihm entgangenen Schlaf nachzuholen.

Die Wartezeit überbrückten die verbleibenden Drei mit Kaffeetrinken und Erzählungen aus ihren Erlebnissen im Dienst.

Um halb neun erschien Ingrid Bender alleine und ging in den Frühstücksraum an das aufgebaute Büffet. Für das Frühstück, das sie sich gönnte, brauchte sie nicht viel mehr als eine halbe Stunde. Anschließend ging sie direkt an die Rezeption und checkte aus.

Jetzt machte sich Ede doch Sorgen um seinen Mitarbeiter, der sich immer noch nicht hatte blicken lassen. Als Ingrid dass Hotel verließ, hatte er mit Sabine abgesprochen, dass sie mit ihren Kollegen die Beschattung übernehmen würde und ihn auf dem Laufenden hielt. Er wollte sich erst mal um den Verbleib von Bastian kümmern.

Nach der Vorlage von Sabines Dienstausweis an der Rezeption erhielten sie eine Ersatzschlüsselkarte für Ingrids Zimmer. Dann trennten sich erst mal ihre Wege.

Vorsichtig öffnete er das Zimmer, um sich dann leise rein zu schleichen.

Auf dem zerwühlen Bett lag Bastian und schlief tief und fest. Auf dem Kopfkissen lag ein Zettel, den Ede erst mal las:

Hallo Bastian,

musste leider schon los.

Danke für die wundervolle Nacht.

Ich glaube nicht, dass wir uns noch einmal wiedersehen, aber du warst Spitze!

Bitte räume das Zimmer bis 11 Uhr. Die Rechnung ist schon bezahlt.

Ich könnte dich lieben.

Ingrid.

Darunter war noch ein roter Kussmund.

Ede musste in sich rein schmunzeln. Hatte der Junge ein Glück, die Nacht mit so einer Traumfrau verbringen zu können. Er selbst konnte sich ja eigentlich auch nicht über seine Dienstreise beklagen, aber Ingrid war schon ein anderes Kaliber.

Er legte seine Hand auf die Schulter von Bastian und schüttelte ihn, um ihn endlich aufzuwecken.

***

Auch heute war Brigitte wieder die Erste, die im Hause Burger wach wurde. Sie lag immer noch halb auf ihrem Brummbär, der noch ruhig schlief. Vorsichtig löste sie sich von ihm, um ihn nicht zu wecken. Sie schnappte sich ihren Bademantel und schlich aus dem Zimmer. Ihr erster Weg führte sie zum Schlafzimmer ihrer Eltern.

Als sie in das Zimmer schaute, musste sie sich über das Bild schon wundern. Ihre Eltern lagen eng umschlungen in der Mitte des Bettes. Holger hatte sich von hinten an ihre Mutter gekuschelt, anders konnte man die Haltung nicht beschreiben. Nur Dieter, der nackt neben ihrem Vater lag, sah irgendwie wie ein Fremdkörper in dem Bett aus.

Sie überlegte, ob sie alle mit einem Frühstück überraschen sollte, dachte aber dann daran, dass ihr Vater ja eigentlich zur Arbeit hätte gehen müssen. Darum beschloss sie, erst mal ihre Mutter zu wecken, um sie um Rat zu fragen. Da sie wusste, wie empfindlich ihre Mutter an den Fußsohlen ist, ging sie an das Fußende vom Bett, um ihre Mutter zu kitzeln.

Sie brauchte auch nicht lange, bis ihre Mutter reagierte und sie verschlafen anblinzelte. Durch Handzeichen gab sie ihrer Mutter zu verstehen, dass sie aufstehen sollte. Die versuchte auch gleich, sich aus dem Menschengewühl zu befreien, was die beiden Männer neben ihr nur grunzend zur Kenntnis nahmen, aber anscheinend kein Grund für sie war, wach zu werden.

Als sie mit einem fragenden Gesichtsausdruck vor ihrer Tochter stand, fragte diese: „Du Mama, müsste Papa nicht zur Arbeit?"

Andrea packte ihre Tochter und zog sie aus dem Zimmer gleich in Richtung Treppe, um nach unten zu gehen.

„Hast vollkommen Recht. Ich werde da jetzt anrufen und ihn für heute krankmelden."

Als sie ins Esszimmer kamen, sagte Brigitte, dass sie schon mal anfange, sich ums Frühstück zu kümmern. Sie wollte zum Mobiltelefon greifen, als ihr einfiel, dass Holger alle Telefone eingesammelt und versteckt hatte. Also wieder nach oben.

Sie setzte sich auf die Bettkante und drehte Holger auf den Rücken, um ihm dann einen Kuss auf den Mund zu geben. Sie spürte, dass Holger wach wurde, da er mit einer Hand nach ihrer Brust gegriffen hatte und sie leicht drückte. Sie löste sich von seinem Mund und flüsterte ihm ins Ohr: „Holger, ich muss in der Firma von Herbert anrufen und ihn krankmelden, bevor jemand Verdacht schöpft."

Auch Holger brauchte einen Moment, bis ihm recht klar wurde, worauf Andrea hinaus wollte.

„Ich brauch dazu aber ein Telefon ..."

Jetzt erst hatte er begriffen, was Andrea eigentlich wollte. Er schwang sich aus dem Bett, um dann mit ihr nach unten zu gehen. Beide waren ja noch immer nackt, darum konnte Holger es nicht lassen, schon wieder an Andreas Popo herumzufummeln.

„Lass das jetzt, es gibt Wichtigeres", dabei schlug sie ihm spielerisch auf die frechen Finger.

Holger holte ihr dann ein Mobilteil, damit sie ihren Anruf tätigen konnte. Andrea meldete ihren Mann dann bei seinem Arbeitgeber für den heutigen Tag ab, und Brigitte brachte Holger erst mal einen Kaffee.

Holger hatte mit halben Ohr zugehört, wie locker Andrea dem Arbeitgeber erklärte, dass ihr Mann wohl was Schlechtes gegessen hatte und nun unter Durchfall leiden würde. Da sie auf ,Lauthören' gestellt hatte, bekam er noch mit, wie sie mit ihrem Gesprächspartner noch Höflichkeiten austauschte und diesem versprach, ihrem Mann die guten Besserungswünsche auszurichten.

Als sie ihm das Telefon wieder geben wollte, zeigte er auf die Ladestation, weil er keinen Grund mehr dafür sah, es weiter zu verstecken. Hier waren sie keine Geiselnehmer mehr, sondern wie Komplizen, denen die Hausbewohner bestimmt nicht mehr in den Rücken fallen würden.

Brigitte hatte liebevoll den Tisch gedeckt und alles vorbereitet: „Ich werde jetzt mal die Schlafmützen wecken." Damit machte sie sich auch gleich auf den Weg.

Holger hatte im Esszimmer seine Shorts wiedergefunden und angezogen. Andrea angelte sich das Badetuch vom Sofa und schlang es sich wieder um ihren Körper. So leicht bekleidet saßen sie schon am Tisch, als die anderen vier dazu kamen. Die Männer hatten sich auch an die „allgemeine Kleiderordnung" gehalten und trugen nur Shorts.

Brigitte hatte anscheinend Spaß daran gefunden, alle mit Kaffee und sonstigen Köstlichkeiten zu versorgen. Nur ihre Eltern wunderten sich über ihre plötzlich so zuvorkommende Tochter, da sie das von ihr so noch nicht gekannt hatten.

* *

Bastian wurde wach, da ihn unsanft jemand an der der Schulter rüttelte. Er blinzelte leicht durch die Augenlider, sah das Bett, einen Teil des Zimmers und seine Erinnerungen an den gestrigen Abend kamen ihm langsam wieder ins Bewusstsein. Nur die grobe Hand passte so gar nicht in das Bild.

Er drehte sich langsam auf die Seite, der Hand entgegen. Langsam öffnete er seine Augen und blickte in das breit grinsende Gesicht von Kommissar Edgar Schäfer: „Mein Junge. Es wird Zeit, dass du aufstehst. Deine Zielperson ist schon auf dem Weg".

Ruckartig richtete sich Bastian auf, schaute sich ungläubig im Zimmer um, weil er hoffte, Ingrid irgendwo zu sehen. Er wollte ihr doch heute Morgen erklären, dass sie von der Polizei beschattet wurde.

„Schau nicht so blöde", sprach ihn Ede an, „deine ,Maus' hat sich schon aus dem Staub gemacht. Aber sie hat dir einen Zettel hinterlassen. Musst ganz schön Eindruck bei ihr hinterlassen haben." Dabei reichte er ihm das Schriftstück.

Bastian überflog die Zeilen und ärgerte sich noch mehr über sich selber, dass er nicht mitbekommen hatte, dass sie verschwunden war. Er wollte sie doch unbedingt warnen, damit sie seinen Kollegen nicht in die Falle laufen würde.

„Jetzt beeile dich, wir müssen ihr nach! Die Kollegen sind schon wieder an ihr dran."

Bastian kam der Aufforderung von Ede nach, stieg aus dem Bett und stand im Adamskostüm vor ihm. Ede betrachte ihn in seiner ganzen Pracht: „Wohl 'e anstrengende Nacht gewesen, aber jetzt zieh dir was an, ich bin nämlich nicht schwul".

Erst jetzt wurde Bastian bewusst, dass er vollkommen nackt war. Darum beeilte er sich, in seine Kleidung zu hüpfen, was Ede amüsiert beobachtete. Für eine Dusche oder größere Körperpflege blieb ihm keine Zeit.

Ein kurzer Abstecher ins Bad, um sich den Mund auszuspülen und die Haare zu kämmen, musste dann doch noch sein. Sie verließen dann auch das Zimmer, wobei Bastian seine Reisetasche in der Hand hatte. Im Aufzug nach unten in die Hotelhalle rief Ede seine Kollegin Führig an. Die berichtete ihm, dass Ingrid direkt zu einer Bank ganz in der Nähe des Hotels gegangen sei. Sie beschrieb ihm noch den Weg zu einem Imbissstand, gegenüber der Bank, wo sie sich wieder treffen wollten.

* *

Nach dem längeren Frühstück im Hause Bender hatten sich alle im Bad frisch gemacht und sich angezogen, wobei die Frauen wieder die Kleider trugen, die sie auch gestern anhatten.

Selbst Achim hatte zusammen mit Brigitte geduscht, was eigentlich nicht zu seinen üblichen Angewohnheiten gehörte. Aber Brigitte brachte ihn immer zu dem, was sie gerade wollte. Die Kleine wickelte den großen Kerl förmlich um ihren kleinen Finger, stellte Holger für sich amüsiert fest.

Auch Andrea hatte angefangen, mit ihrem Mann spielerisch herumzuflirten. Aber auch Holger selbst war gelegentlich von ihr angeflirtet worden. Nur Dieter bekam kaum Beachtung von den Frauen.

Es dauert auch nicht lange, bis sich Dieter wieder vor den Computer verzog. Allgemein vertrieben sich alle die Zeit mit Lesen, Fernsehen oder Gesprächen untereinander. Vor allem Herbert und Holger führten ein ausführliches Gespräch, weil Herbert von Holger erfahren wollte, wie es weiter gehen würde.

Holger berichtete ihm, dass er am Nachmittag oder frühen Abend seine Schwester erwarten würde, die auf dem Weg zu ihnen sei. Dann wollten sie sich in der Nacht aus dem Staub machen. Herbert zeigte ihm noch einige Schleichwege auf einer Straßenkarte über Felder und durch Wälder in der näheren Umgebung, auf denen sie ungesehen bis zur Autobahn kommen könnten. Er wollte von ihm nicht wissen, in welche Richtung sie verschwinden würden. Dann könnte er bei einer Befragung durch die Polizei, die bestimmt früher oder später erfolgen würde, sich nicht verplappern.

Sie sprachen auch lange darüber, warum Holger eingesperrt wurde. Wie er überhaupt in die Lage gekommen ist, mit seiner Schwester diesen Weg einzuschlagen. Holger hatte noch nie mit jemandem so offen über seine Vergangenheit gesprochen. Aber zu Herbert hatte er irgendwie Vertrauen gefasst. Auch Andrea hatte sich zu ihnen gesetzt, hörte aber nur still zu.

Irgendwie war Holger froh, endlich mal einen Menschen gefunden zu haben, der ihm zuhörte und dem er seine Lebensgeschichte erzählen konnte. Der Unfall seiner Mutter und dann die Gerichtsverhandlung gegen den Verursacher. Dabei hatte er den Glauben an den Rechtsstaat verloren, was Herbert nach seinem Bericht nachvollziehen konnte: Dass die Geschwister praktisch mittellos dastanden, er nur noch die Möglichkeit sah, das gute Aussehen seiner Schwester zu Kapital zu machen, um die Familie über Wasser zu halten.

Aber er würde seine Schwester trotzdem lieben und darum hatte er versucht, andere Frauen für die Tätigkeit zu gewinnen. Damit brauchte seine Schwester nicht ständig anschaffen gehen, sondern kümmerte sich nur um einige Stammkunden.

Ihm sei immer klar gewesen, dass sie das nicht sehr lange machen konnten, darum hatte er auch schon alles vorbereitet, damit sie bald aussteigen konnten. Aber die Polizei sei ihm dann zuvorgekommen.

Diese Beichte zweier Menschen gegenüber, die ihm aufmerksam zuhörten, ohne ihm das Gefühl zu geben, dass sie ihn verurteilten, hatte sein belastetes Gewissen sehr erleichtert.

Herbert und auch Andrea versprachen, ihm zu helfen, auch wenn sie noch nicht wüssten, wie das aussehen könnte.

***

Nachdem Ingrid sich in der Bank als Inhaberin eines Schließfaches ausgewiesen hatte, wurde sie in den Tresorraum geführt. Der Mitarbeiter der Bank öffnete mit seinem Schlüssel das erste Schloss ihres Schließfaches, um ihr dann die Möglichkeit zu geben, das Fach mit ihrem eigenen Schlüssel zu öffnen.

Als sich die kleine Stahltüre geöffnet hatte, zog der Mitarbeiter die darin steckende Kassette heraus und brachte sie in einen kleinen Raum neben dem Tresor. Er stellte die Kassette auf dem Tisch ab, der sich im Raum befand, um ihn dann diskret zu verlassen.

Ihre Tasche und den Rollkoffer hatte Ingrid abgestellt, bevor sie den Tresorraum betreten hatten. Als sie den Deckel der Kassette anhob, konnte sie oben auf dem Geld erst mal die beiden Ausweise sehen, die Holger besorgt hatte. Diese Reisepässe würden ihnen keine Probleme bereiten, wenn sie ins Ausland verschwinden wollten.

Als erstes räumte sie ihre Handtasche aus, um dann den Platz hinter dem Innenfutter optimal ausnutzen zu können. Dazu legte sie die beiden Ausweise, die sie auch sicher versteckt haben wollte. Nach dem die Tasche gefüllt war, stellte sie sie wieder auf den Stuhl neben sich.

Sollte sie doch an der Schweizer Grenze in eine Kontrolle kommen, würden sie dann nur das restliche Bargeld finden. Im Koffer unter der Kleidung brachte sie dann die weiteren Geldbündel unter, es waren außer Euro auch ein Teil in US-Dollar dabei.

Als sie alles verpackt hatte, drückte sie auf einen Knopf neben der Tür. Der Mitarbeiter der Bank kam wieder und brachte mit ihr zusammen die Kassette wieder ins Schließfach. Er begleitete sie noch bis in die Bankhalle und verabschiedete sich dann von ihr.

Mit ihrer Tasche über der Schulter und dem Rollkoffer in der Hand trat sie wieder aus der Bank in das strahlende Sonnenlicht.

Als Ingrid in der Tür der Bank erschien, schreckten vier Personen am Imbisstand gegenüber auf. Sie blieb einen Moment stehen, um sich anscheinend wieder an das grelle Licht zu gewöhnen und sich dann zwecks Orientierung umzuschauen.

Ede hatte eigentlich damit gerechnet, dass Ingrid direkt auf den Weg zu ihrem Bruder war. Aber wie es aussah, hatte sie in der Schweiz nur das verschwundene Geld ihres Bruders abgeholt. Sie mit dem Geld auffliegen zu lassen, würde zwar die Kollegen von der Steuerfahndung freuen, brachte ihn aber nicht näher an Bender ran. Er musste einfach an ihr dranbleiben, denn letzten Endes muss ihr Weg zu Holger führen ...

Ingrid hatte sich in Bewegung gesetzt und machte sich auf den Weg zu einem Taxistand. Sie folgten ihr in gebührenden Abstand und Frau Führig informierte über Funk einen Kollegen, der in einem Fahrzeug wartete, sie zu verfolgen, sollte sie ein Taxi besteigen.

Als dann Ingrid tatsächlich mit einem Taxi fortfuhr, hatten die mobilen Kollegen übernommen und die vier beeilten sich, Führigs Dienstwagen zu erreichen.

Nachdem sie losgefahren waren, übermittelten die Kollegen ihren Standort und berichteten, dass das Taxi in Richtung Flughafen auf dem Weg sei.

Sie folgten den beiden vorausfahrenden Wagen, konnten sie aber nicht vor ihrem Ziel, dem Flughafen, einholen. Sofort nach dem Ankommen sprangen Ede und Bastian mit Frau Führing aus dem Auto und überließen es ihrem Kollegen, einen geeigneten Parkplatz zu finden. Der Kollege, der Ingrid gefolgt war, lotste sie gleich zum Check-in, wo sie dann auch gleich Ingrid wieder sehen konnten.

Sie hatte sich am Schalter angestellt, um ihre Bordkarte entgegen zu nehmen. Frau Führing nahm auch gleich Kontakt zu ihren Kollegen am Flughafen auf, um über sie in Erfahrung zu bringen, welches Ziel Ingrid gebucht hatte.

Ingrid war schon auf dem Weg zur Zollkontrolle, als die Meldung kam, dass Ingrid einen Flug überraschenderweise nach Köln gebucht hatte.

Jetzt verstand Edgar gar nichts mehr, was hier vorging. Er schaute seinen Kollegen nachdenklich an. Sie hatte Deutschland schon ohne Probleme verlassen und könnte jetzt in fast jedes Land der Welt verschwinden, da sie noch auf keiner internationalen Fahndungsliste stand. Anscheinend hatte sie Bargeld von der Bank abgeholt, das sie jetzt bestimmt zu ihrem Bruder bringen wollte? Warum aber flog sie dann nach Köln? Das ließ nur den Schluss zu, dass ihr Bruder noch in Deutschland war; dabei schaute er Bastian in die Augen, der leicht zuckte. Oder hatte der verliebte Trottel etwa ...

„Bastian, hast du ihr was von unserer Operation erzählt, oder kann sie dir irgendwie auf die Schliche gekommen sein???"

Bastian zuckte wirklich richtig zusammen, als ihn Ede ansprach, und fühlte sich ertappt. „Wirklich nicht", versuchte er gleich klarzustellen, „ich habe nichts verraten. Und sie hat bestimmt auch nichts gemerkt."

„Bist du dir sicher?" Ede sah ihn immer noch misstrauisch an, und auch Sabine war auf den Dialog aufmerksam geworden.

„Ich bin ganz sicher, dass sie nichts gemerkt hat." Beide sahen, wie er ihren Blicken auswich und auf den Boden schaute.

„Aber daran gedacht hast du schon, ihr was zu sagen", warf ihm Sabine vor, „stimmt's? Also, überleg noch einmal genau, hat sie einen Verdacht?"

Er schaute Sabine Führing wie ein ertappter Schuljunge an: „Bestimmt nicht. Sie kann es nicht gemerkt haben."

„Aber daran gedacht hast du schon, ihr was zu sagen, richtig?", hakte Sabine nach.

Schuldbewusst schaute er auf den Boden, nickte aber mit dem Kopf.

„Wenn sie tatsächlich nichts gemerkt hat, verstehe ich ihr Verhalten aber immer noch nicht", mischte sich jetzt wieder Ede ein. „Wir können ihr nicht in den Flieger folgen. Sie kennt uns beide. Ich muss unbedingt telefonieren, um die Kollegen in Köln auf sie anzusetzen."

„Komm mit, wir gehen zu den Kollegen hier am Flughafen", forderte Sabine ihn auf, „von da kannst du in Ruhe alles Notwendige veranlassen."

Sie machten sich auch gleich auf den Weg, um die Flughafenwache aufzusuchen.

Der Flieger mit Ingrid hatte noch nicht abgehoben, da wussten schon die Kölner Kollegen Bescheid. Sie versprachen, Ingrid bei ihrer Ankunft zu übernehmen. Zur Sicherheit sollte Ede ihnen noch ein Foto von ihr übermitteln. Das veranlasste er telefonisch über seine Dienststelle in Frankfurt.

Sabine brachte sie dann noch zum Bahnhof, damit sie den nächsten Intercity nach Frankfurt nehmen konnten.

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Ingrid war ohne Probleme durch die Zollkontrolle gekommen und saß nun im Flieger nach Köln. In einer Stunde würde sie landen, dann rechnete sie sich aus, dass sie noch zwei Stunden fahren musste, bis sie die Adresse erreichte, die ihr ihr Bruder übermittelt hatte.

Hoffentlich ist sein Versteck sicher und er hat keine Probleme mit den Leuten, bei denen sie waren. Sie wusste, dass er noch mit zwei anderen auf der Flucht war. Die werden ihm schon dabei helfen, die Geiseln unter Kontrolle zu halten, dachte sie.

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