Category: Liebe zw. versch. Rassen Geschichten

Jagdfieber

by Caballero1234©

Der Leitwolf hob den Kopf und ließ seinen Blick über die Herde schweifen, die sich nur wenige Meter von ihm und seinem Rudel entfernt befand.

Es würde einfach werden! So wie nahezu jeden Tag seit Beginn der heißen Jahreszeit. Es war als ob er lächeln würde und für einen Augenblick blitzten seine schneeweißen Zähne auf.

Beute war geradezu im Übermaß erschienen. Die letzten Strahlen der blutrot untergehenden Sonne übten geradezu eine magische Anziehungskraft aus. Überall wo es etwas zu Trinken gab, standen sie herum wie auf dem Präsentierteller. Dicht gedrängt, Körper an Körper. Ihre große Anzahl schien den einzelnen Individuen Sicherheit vorzugaukeln. Einige bewegten sich sogar völlig arglos am Rudel vorbei und wenn der warme Wind aus der entsprechenden Richtung kam, konnte er bisweilen den betörenden Duft einzelner Stücke riechen. Er schnupperte und unterdrückte den Wunsch, am liebsten sofort loszuschlagen.

Auch den anderen im Rudel ging es ähnlich. Er konnte das ungeduldige Funkeln in den Augen der übrigen Jäger erkennen. Jene Vorfreude, die jeder Einzelne verspürte, wenn es nurmehr eine Frage der Zeit war bis es losgehen würde.

Der Leitwolf wollte warten bis es dunkel wurde. Ein kurzer Blick zu seinen Gefährten mahnte die allzu Eifrigen zur Geduld. Die Zeit würde ihr Verbündeter sein und je länger die Nacht andauerte umso einfacher sollte es werden. Jeder kannte seine Aufgabe, jeder wußte was er zu tun und worauf er zu achten hatte. Sie bildeten ein perfekt eingespieltes Team, was ihre Abhängigkeit vom Glück auf ein Mindestmaß heruntergeschraubt hatte.

Er reckte den Kopf in die Höhe um sich einen Überblick zu verschaffen. Viele kleine Grüppchen hatten sich gebildet und so wanderten seine Augen von einem zum anderen. Er taxierte, wog ab und überlegte. Es war immer schon ein Trick der Natur gewesen, den Jäger mit einem Überangebot zu verwirren, doch dafür war der Leitwolf viel zu erfahren. Er wusste, dass die Jagd in erster Linie aus Strategie bestand. Das eigentliche Erlegen und all das was nachher kam, bildete nur den krönenden Abschluss einer überlegten Planung.

Nach einiger Zeit nickte er den anderen zu. Ein Zeichen, dass er sich entschieden hatte! Im Rudel rieb man sich vor Vorfreude die Hände!

Wieder grinste er, doch dieses Mal galt es nicht mehr den anderen Jägern. Er lächelte den Opfern, auf welche seine Wahl gefallen war, direkt ins Gesicht und diese ahnten wohl nicht, dass ihr heutiges Schicksal damit praktisch besiegelt war!

Er war keiner dieser hinterhältigen Räuber, die sich heimlich anpirschten. Im Gegenteil, seine Beute konnte ihn rechtzeitig sehen, hatte alle Zeit der Welt rechtzeitig die Flucht zu ergreifen. Doch das tat sie praktisch nie. Die Gefahr schien offenbar eine einzigartige Faszination auszuüben. Warum auch immer, die Opfer liebten jenen Nervenkitzel!

Es dauerte eine gewisse Zeit bis er ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Sie waren zu zweit und er hatte die ganze Zeit über kein männliches Exemplar ausmachen können, dass die beiden bei einem Angriff beschützen würde.

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Tina schloss für einen Moment die Augen.

„Zum Wohl!"

Die beiden Gläser verursachten einen hellen Ton als sie zusammenstießen. Wodka mit Orangenjuice war das einzige was hier trinken konnte, wenn man sich nicht mit Cola begnügte und kein Bier mochte. Der Wein schmeckte ekelhaft und in die Longdrinks mixten die Barkeeper grundsätzlich viel zu viel Alkohol hinein.

„Warum waren wir nicht schon die letzten Tage hier?" fragte sie und rollte die Schultern im Takt der Musik. „Dazu kann man wenigstens Tanzen!"

Die Disco im Hotel hatte sich eher als Treffpunkt für Teenager entpuppt, die mehr auf elektronische Beats als auf Barry White oder Marvin Gaye standen. In dieser Bar hingegen, keine fünfzig Meter von den an den Strand rollenden Wellen des Ozeans entfernt, waren die beiden Frauen goldrichtig.

Sie blickte auf die knallroten Lippen ihrer Freundin, die sich um den Strohhalm zusammenzogen, während sie trank.

„Aber nicht jetzt schon, oder?" meinte Ursula und wischte sich mit dem Zeigefinger eine Strähne ihres blonden Haares hinters Ohr. „Wie sind noch keine fünf Minuten da!"

Tina zuckte mit den Schultern. Es war eine Premiere, dass sie ohne ihre Familie Urlaub machte. Zum ersten Mal ohne ihren Mann und die beiden Kinder. Und das noch dazu fast am anderen Ende der Welt. Sie hatte lange überlegt und schließlich nur zugesagt, weil jeder gemeint hatte, es wäre verrückt diese Gelegenheit auszulassen. Schon immer war es Tinas Traum gewesen, im Winter der Kälte zu entfliehen, in der Sonne zu liegen, während man daheim bei Wind und Schnee frieren musste. Eine Auszeit im Süden und wenn es auch nur für sieben Tage war.

Bernhard, ihr Ehemann, hatte sie geradezu genötigt, das frei gewordene Ticket zu nehmen, nachdem Ursulas Ehe so plötzlich zu Ende gegangen war. Diese hatte eigentlich mit ihrem Exmann die Reise gebucht, nur war leider dessen Affaire mit einer jungen Sekretärin dazwischen gekommen. Was nicht nur eine zwölfjährige Beziehung beendet hatte, sondern auch einen ungenutzten Platz im Flieger samt Vollpension in dem Hotel hier bedeutete.

Ursula und Tina kannten sich schon viele Jahre. Die tränenreichen Nächte unmittelbar nach der Scheidung hatten sie zusammen verbracht und Tina war lange damit beschäftigt gewesen, das zu tun wofür eine gute Freundin da ist: Trost zu spenden und in derartigen Situationen für die Andere da zu sein. Dabei war auch irgendwann die Idee aufgekommen, die Reise nicht zu stornieren. Ursula hatte sich sogar nicht mal den vollen Preis bezahlen lassen, wusste sie doch, dass Tinas Bugdet gerade mal für Campingtrips an die Adria reichte. Eine vierköpfige Familie konnte eben nicht so große Sprünge machen wie ein kinderloses Ehepaar, bei dem der Mann noch dazu im Vorstand einer Bank saß.

„Mach dir keine Sorgen!" hatte Ursula mehrmals angemerkt. „In Wirklichkeit zahlt er es. Ich habe gute Anwälte!"

Und da waren sie nun. Fünfunddreißig Grad, wolkenloser Himmel und blaues Meer an weißem Sandstrand wie auf einer Ansichtskarte. Für Tina der Himmel auf Erden und einzig von dem Wermutstropfen begleitet, dass ihre Familie das alles nicht auch erleben durfte.

Ursula grinste.

„Du kannst heute noch so lange Tanzen, dass dir danach die Füße abfallen!" meinte sie lachend und schob das Glas in die Mitte des Stehtisches. „Aber jetzt lass uns erst mal ein wenig umschauen!"

Tina wusste, dass es nur zwei Dinge gab, die ihre Freundin mit dem Wort „umschauen" beschrieb: Tagsüber all die Verkaufsstände und Geschäfte abzugrasen um dort Unsummen für nutzloses Zeug auszugeben, oder abends die Augen nach irgendwelchen Männern zu verdrehen, die ihnen über den Weg liefen.

Ursula hatte Tina diesbezüglich zwei Dinge gestanden: Erstens hatte sie seit drei Monaten mit niemandem mehr geschlafen, was angesichts der Tatsache ihrer Scheidung nicht besonders überraschend kam. Und zweitens war die Vorliebe ihrer Freundin für Schwarze zur Sprache gekommen, von denen es hier natürlich jede Menge gab.

Kein Tag war bisher vergangen, an dem sie nicht kichernd wie Teenager hinter dem einen oder anderen nachgeguckt und sich über seine sportliche Figur oder das hübsche Gesicht unterhalten hatten. Tina hatte sich da ein wenig anstecken lassen und obwohl natürlich jeder nähere Kontakt zu einem anderen Mann rein hypothetisch war, entdeckte sie dann und wann doch einen, der ihr ausgesprochen gut gefiel.

So wie den Kerl ein paar Tische abseits, der den Hals in die Höhe reckte und mit gewinnendem Lächeln zu ihnen herüber blickte.

„Hast du die da drüben gesehen?" raunte Ursula und wies mit einem Kopfnicken in die Richtung. „Wetten, dass sie zu uns kommen!"

„Ich hoffe nicht!" seufzte Tina.

Hinschauen und stille Bewunderung war eine Sache. Flirten eine andere. Trotz des sexuellen Defizits ihrer Freundin existierte die stille Übereinkunft, hier keine Männergeschichten anzufangen, was für Tina nur bedeutet hätte, zum dritten Rad am Wagen zu werden.

Sie selbst war eine durch und durch treue Frau, die nicht ein einziges Mal in ihrer Beziehung mit Bernhard auch nur einen Gedanken daran verschwendet hätte, ihn zu betrügen. Und sie wollte ihr schlechtes Gewissen ihm gegenüber nicht durch irgendeinen Kontakt zu einen anderen Mann verstärken. Es reichte, dass er mit den Kindern zu Hause bleiben hatte müssen.

++++++

Die groß gewachsene Blonde lächelte ihn an und tippte dann ihrer Begleiterin auf die Schulter um sie auf ihn aufmerksam zu machen. Er fixierte die beiden jetzt mit seinen Augen, sah zu wie sie die Köpfe zusammen steckten, tuschelten und kicherten.

Jagdzeit! Jetzt hatte es endgültig begonnen!

Er bahnte sich den Weg zum Stehtisch der zwei Frauen und nahm nur Carl mit, der in der Hierarchie des Rudels an zweiter Stelle stand. Die anderen drei mussten noch warten.

Das breite Lächeln des Leitwolfes wurde mit ein wenig Verlegenheit beantwortet, so wie er es oft bei jenen Frauen erkennen konnte, die er ganz direkt angesprochen hatte und deren männliche Begleitung gar nicht hierher mitgekommen war.

Um ganz sicher zu gehen fragte er nach, ob die beiden denn hier wirklich alleine wären. Die Antwort, sie könnten auch ohne Männer gut auf sich aufpassen, amüsierte ihn. Dabei war ihre Nervosität nur allzu offensichtlich. Die Blonde kicherte ein wenig zu viel und die Dunkelhaarige wurde sogar richtig rot, als er dem hübschen Ausschnitt ihres Sommerkleides ziemlich ungeniert sein intensives Augenmerk widmete.

Wahrscheinlich war es diese zur Schau gestellte Schüchternheit, die sie schnell zu seinem Favoriten werden ließ. Darüber hinaus mochte er kleine Frauen und solche mit runden Ärschen und fraulichen Formen ganz besonders. Sie war hübsch, mit hellblauen Augen und einem süßen, vollen Mund. Die Blonde würde er zuerst dem Rudel überlassen, wie ein paar Fleischbrocken, die der Anführer seiner Meute gönnerhaft hinwirft.

Er orderte eine Runde Drinks, wobei er sich nicht wie die anderen in der Theke anstellen und ewig warten musste. Man kannte den Leitwolf hier im Haus nur zu gut und so genügte eine Geste mit dem ausgestreckten Arm, ein schnelles Schnippen mit Daumen und Mittelfinger.

Es gefiel ihm, dass die kleine Dunkelhaarige erst ablehnte die Einladung anzunehmen.

„Ich habe noch genug!" meinte sie mit einer Geste auf das halbvolle Glas.

Sofort registrierte er den schnellen Blick der Blondine. Die nonverbale Bitte, doch nicht zur Spielverderberin zu werden. Ein weiterer Grund, warum er die Kleine bevorzugte. Sie würde sich wehren. Das mochte der Leitwolf.

Und er ließ es sich nicht nehmen, ihr den triumphierenden Ausdruck in seiner Miene zu zeigen, als sie schließlich doch das Glas an die rot geschminkten Lippen setzte.

„Zum Wohl! Auf einen schönen Abend! Meine Freunde nennen mich Wolfe!"

„Ursula!"

„Tina!"

Küsschen links, Küsschen rechts. Wieder dieses verlegenes Gehabe!

„Wer möchte Tanzen?"

Er konnte an ihrem Blick erkennen, wie sehr sie mochte. Doch da war dieses Zögern, der kurze Blick zu Boden, der ihre Hemmungen verriet.

Ein Griff nach ihrer Hand um sie auf die kleine Tanzfläche zu ziehen! Sie schüttelte den Kopf, doch der Leitwolf zeigte wie kräftig er war. Sein charmantes Lächeln wirkte wie Hohn, angesichts der Tatsache, das er ihr praktisch keine Wahl ließ. Carl würde sich inzwischen um die Blonde kümmern müssen, er kannte seine Aufgabe.

Seine Beute konnte tanzen! Sie hob die angewinkelten Arme zum Kopf und wippte mit dem Becken im Takt der Musik. Das Sommerkleid schlingerte um die Schenkel und die Titten schaukelten. Keine Riesendinger, aber bestimmt mehr als eine handvoll. Er grinste ihr aufmunternd zu und wurde selbst eins mit dem Rhythmus.

Nach zwei Nummern war ihr Gesicht rot und sie atmete stoßweise durch den Mund. Er führte sie wieder an den Tisch zurück, wo die Blonde selbstvergessen dabei war mit Carl zu flirten.

„Keine Kondition?" fragte er schmunzelnd und betrachtet die feine Patina aus Schweiß auf ihrer geröteten Stirn.

Irgendwann stellte sich jedes Mal der Zeitpunkt ein, wo die Beute ihre Kraft verließ. Er liebte es, wenn sie schwitzten und nach Luft schnappen mussten.

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Tina trank üblicherweise keinen Alkohol. Ab und zu ein Glas Sekt zum Anstoßen bei einem festlichen Anlass oder zum Jahreswechsel. Ihr letzter Schwipps lag in der Zeit als sie noch keine Mutter gewesen war.

Zwei Drinks hatten ausgereicht um sie dieses Kribbeln in den Beinen spüren zu lassen. Jene Menge Alkohol, die Ursula normalerweise zum Abendessen konsumierte, hatte ausgereicht um sie auf einen Level zu hieven, der bei der nächsten Runde unbedingt kategorischere Ablehnung verlangte. Und die Runde würde bestellt werfen, das ahnte sie!

Der Kerl konnte fantastisch tanzen. Sie war ehrlich fasziniert und für einen Moment war das Erleben einfach nur reiner Genuss gewesen. Die Musik, dieser junge hübsche Kerl, seine Bewegungen .... fast wie ein Traum, von dem man jede Sekunde festhalten muss, weil er jeden Augenblick vorbei sein wird.

Ihr war aufgefallen wie er sie angesehen hatte. Nicht gaffend, aber doch mit einer gewissen Begehrlichkeit in den Augen, die Tina schmeichelte. Wie lange war das her, dass sie zum letzten Mal so betrachtet worden war. Auf eine Art die nicht höfliches Interesse heuchelte, sondern zumindest etwas Ähnliches wie männliches Verlangen ausdrückte. Sie war jetzt zweiundvierzig Jahre alt und damit schon länger nicht mehr der Typ, nach dem Männer ihre Köpfe drehten.

Tina hatte lange überlegt, ob sie das knielange, ziemlich tief ausgeschnittene Kleid überhaupt mitnehmen sollte. Zuhause trug sie es so gut wie nie. Ein paar Kilo mehr an Hüften, Bauch und Oberschenkeln ließen sie sich nicht in der Form dafür fühlen. Auch wenn ihr das eigene Dekollete darin gefiel.

Jetzt erkannte sie, dass auch der junge Mann ihren Ausschnitt mochte. Irgendwie fühlte sie sich stolz deswegen!

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Die Frau verlangte etwas Alkoholfreies zu trinken. Wieder eine einzige Geste und die Kellnerin servierte eine Flasche Wasser. Der Leitwolf schraubte den Verschluss ab, legte seinen Arm um ihre Schultern, wobei er ihre kühle, feuchte Haut spüren konnte, und setzte die Flasche an ihren Mund.

Ein Funken Widerstand, als sie sich aus dem Arm herausdrehte, das Wasser selbst in die Hand nahm und es nach einem weiteren, kräftigen Schluck zur Abkühlung an ihren Hals presste.

Europäische Frauen waren diese tropischen Temperaturen nicht gewohnt!

Die Blonde zeigte sich weniger scheu, sie akzeptierte Carls Arm und saugte mit spitzen Lippen ihren Drink durch einen Strohhalm. Schmunzelnd überlegte der Leitwolf wie es wohl aussehen würde, wenn sie einen Schwanz im Mund hatte.

Er beantwortete die logischen Fragen nach seinen guten Sprachkenntnissen. Dann bestellte der Leitwolf noch eine Runde Drinks. Wieder dasselbe Spiel wie vorhin.

„Was ist los mit dir? Du bist doch nicht im Urlaub um nur Wasser zu trinken!"

Ihr durchaus trotziger Blick gefiel ihm.

„Ich kann auch Spaß haben, ohne mich zu betrinken!"

Den Spaß hatte der Leitwolf als er sie wieder auf die Tanzfläche dirigierte. Eine langsame Nummer und er zog sein Opfer nun eng an sich. Sie sträubte sich nicht, als er sein Bein so tief zwischen die ihren drängte, dass er den Venushügel an seinem Oberschenkel spüren könnte.

Die Frau schloss die Augen, als sie sich langsam im Kreis drehten. Die Umarmung hätte nicht enger sein können und er wusste, dass sie seinen respektablen Schwanz unter der dünnen Bermuda fühlen musste. Ein kleiner Druck des Beckens und er begann an der Innenseite ihres Oberschenkels zu wachsen.

Der Leitwolf neigte für einen Moment das Gesicht zum Nachthimmel und dankte seinem Jagdgott.

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Tinas Herz raste. Es war ein völlig verrückter Gefühlswirrwar.

Sie hatte mit keinem Mann in Kontakt treten wollen, geschweige denn, irgendeine Form von Flirt anzufangen. Das hatte Bernhard einfach nicht verdient!

Und nun tanzte dieser Schwarze mit ihr auf eine so körperbetonte Art und Weise, die zu Hause auf einer Tanzveranstaltung niemals möglich gewesen wäre. Und Tina sah keine Möglichkeit, das zu verhindern, außer einen auf Mauerblümchen zu machen und davon zu laufen.

Nun war sie mit einem Mal sogar froh, diese Menge an Alkohol getrunken zu haben. Dessen Wirkung lullte das schlechte Gewissen ein, welches eigentlich viel vehementer aufbegehren sollte.

Sie fühlte den fremden Penis bei jedem Schritt. Nicht so wie bei den Bällen daheim, wo sich das bei einem engen Tanz nicht auch immer vermeiden ließ. Enge Tänze, die sie wohlgemerkt nur mit Bernhard absolvierte. Doch dieser hier rieb praktisch ununterbrochen an der Innenseite ihres Schenkels. Es schien als ob sie seine Form praktisch ertasten konnte, die Länge, die Masse dieses Fremdkörpers in seiner dünnen Hose. Und diese hatte etwas Imponierendes, etwa, dass diesen verbotenen Reiz umso süßer schmecken ließ.

Tina versuchte sich einzureden, dass der junge Mann dies nicht mit Absicht tat. Ebenso wie sie sich selbst ihr eigenes Verhalten als völlig harmlos im Vergleich zu dem Ursulas darstellte, die inzwischen, völlig ungeniert den Arm des anderen Kerls auf ihren Schultern akezptierend, mit diesem zu flirten schien was das Zeug hielt.

Und sie wusste, dass sie nach dem Tanz noch weiteren Alkohol trinken würde. Die Flucht nach vorne antreten. Das schlechte Gewissen gänzlich verschwinden lassen oder sich so zu betrinken bis es eine gute Ausrede sein würde, schlafen zu gehen.

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Wieder zurück am Tisch sträubte sie sich nicht mehr gegen die Umarmung. Sie kicherte plötzlich ebenso viel wie ihre blonde Freundin und auch der Widerstand gegen den weiteren Drink war nun vergessen.

Sein unbemerktes Nicken rief jetzt endlich den Rest des Rudels herbei und er versuchte die heimlichen Blicke der beiden Frauen untereinander zu deuten, als sie nun von fünf Männern umringt waren.

Sein Arm blieb auf den Schultern der Dunkelhaarigen, wie als Zeichen, dass sie ihm gehörte. Dass sich die anderen Jägern daraufhin nur um seine Beute herumdrängten, ohne diese zu berühren, identifizierte ihn nun wohl auch bei den beiden Frauen als Leitwolf.

Es wurde gelacht und getrunken. Wo blieb auf einmal der Vorbehalt gegen Alkohol? Zufrieden stellte er fest, dass sein Opfer wohl schon dabei war sich Mut anzutrinken. Irgendwann stellte er sich hinter sie, legte die Hände an ihre Hüften und drängte seinen Körper gegen die runden Arschbacken.

„Ich bin verheiratet!" meinte sie daraufhin leise und schob ihn ziemlich energisch weg.

„Und alleine hier. Und betrunken!" Wieder griff er nach ihr und näherte den Mund so nahe an ihr Ohr, dass er trotz der Musik flüstern konnte. „Und ich bin keiner vor dem du Angst haben musst!"

Sie schüttelte so vehement den Kopf als wolle sie sich selbst überzeugen.

„Nein! Ich bin weder betrunken, noch möchte ich etwas anderes tun als zu tanzen!'

Diesmal beließ sie seine Hände an Ort und Stelle.

„Ich denke, wir passen anderwärtig auch so gut zusammen wie auf der Tanzfläche!"

Er folgte ihrem Blick quer über den Tisch, wo Ursula zwischen drei der anderen stand. Carl hielt sie an den Schultern und Pete hatte den Arm um ihre Taille gelegt. Zusammen schunkelten sie im Takt. Die Gesichter waren nur noch zu knapp voneinander entfernt, dass es nunmehr eine Frage der Zeit zu sein schien, bis Carl und Ursula sich küssen würden.

Der Leitwolf ließ sie wieder seinen Schwanz fühlen. Der drückte ihn genau in die Vertiefung zwischen den Pobacken, zwinkerte der gegenüberliegenden Tischseite zu und lachte laut zu irgendeiner unbedeutenden Bemerkung.

Und dann bewegte sie sich.

Erst nur zufällig, so als wenn sie das Gewicht von einem Bein auf das andere verlagern würde. Sie nippte an ihrem Glas und nahm eine von Corry angebotene Zigarette an. Als sie sich nach vorne beugte, um sich Feuer geben zu lassen verstärkte sich der Druck und der Leitwolf konnte es fühlen!

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